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Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Titel: Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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eine unbestimmte Zeitspanne hier in der Dunkelheit zurückzulassen.
    „Warum bist du dann hier?“
    Cerdewellyn ging einfach immer weiter, und seine Stimme drang von der Treppe herüber: „Ich habe schon ewig keine gute Unterhaltung mehr geführt. Aber ich nehme, was ich kriegen kann.“

Kapitel 6

    Valeries Kissen hatte eine klumpige Füllung. Und irgendetwas piekste ihre Wange. Sie öffnete die Augen, hob den Kopf und sah sich um. Cerdewellyns Burg. Sie wusste es wegen des Staubes, den Bettvorhängen, die in Fetzen hingen — und dem Mann, der in der Zimmerecke saß, ein Bein über das andere geschlagen, und sie mit dunklen Augen anstarrte.
    „Cerdewellyn“, sagte sie und wünschte sich wirklich, sie hätte etwas Wasser.
    „Ich bin froh, dass Ihr erwacht. Ich war besorgt, Euch alleine zu lassen, und dennoch läuft die Zeit weiter. Wie fühlt Ihr Euch?“, fragte er.
    „Beschissen. Danke der Nachfrage. Als ob irgendein Psycho mich von einer Klippe geschubst hätte und ich Glück hätte, noch zu leben.“
    Er seufzte, als wäre er gelangweilt. „Es geht Euch gut. Besser als gut. Ihr seid jetzt eine vollständige Empathin.“
    „Voila? Das ist alles? Ist es so einfach?“ Ihr Arm brannte, und sie rieb ihn, versuchte, den Schmerz zum Verschwinden zu bringen. Von all den Stellen ihres Körpers, die schmerzten, war der Arm irgendwie am schlimmsten. Sie sah auf ihn hinunter, konnte jedoch nichts sehen außer einem verblassten Kratzer. Das Anzeichen eines echten Weicheis.
    „Nein. Es ist nicht einfach, Euch zu einer Empathin zu machen. Alles, was ich Euch gegeben habe, ist kostbar. Und das ist das Problem. Ich kann die Veränderung im Reich fühlen. Ich muss nachsehen, was es ist.“
    Er stand auf, kam auf sie zu, die Lippen fest aufeinander gepresst. „Bleibt hier und genest! Wenn ich zurückkehre, werden wir über die Zukunft sprechen.“
    „Warte. Was... ist passiert? Ich bin keine Fey, stimmt’s? Wo sind alle anderen?“ Bin ich zu einer Insel geschwommen? Wie kommt es, dass ich nicht ans Ufer gespült wurde?
    Er schüttelte den Kopf. „Ihr seid keine Fey. Noch nicht. Was Eure Gefährten betrifft...“ Er setzte sich auf ihre Bettkante, und sie wollte ihn davon hinunterstoßen. „Macht Euch keine Gedanken über sie! Lucas ist am Leben, wie ich Euch versprochen habe, und soll Euch nicht weiter schaden. Bleibt! Ruht Euch aus! Und dann werden wir sprechen.“ Er stand auf und zupfte an den Manschetten seines elfenbeinfarbenen Hemdes.
    „Wer ist Virginia?“
    Sein Blick war suchend, die Stimme ruhig. „Warum fragt Ihr nach ihr?“
    „Hast du sie geliebt?“ Sie liebt dich nämlich.
    Cer lächelte, doch es schien traurig. „Unsere Schicksale waren so verflochten, dass Liebe keine Rolle spielte.“ Eine Pause. „Aber, ja, ich habe sie geliebt.“
    „Und sie ist... tot.“ Denn zu wissen, dass ich eine Unterhaltung mit einem Geist hatte, würde das hier auf die Spitze treiben und zu einem Höllentrip machen.
    Oder zu einem Trip in die Hölle.
    Beides war Scheiße.
    „Vor langer Zeit hätte ich sie zurückbringen können. Ich hätte ihre sterblichen Überreste herbeigerufen; die Erde hätte sie mir gegeben, und ich hätte sie erneuern können.“
    „Du kannst Leute wieder zum Leben erwecken?“, fragte sie überrascht, vielleicht war er doch jemand, mit dem es sich lohnte, rumzuhängen.
    „Es gab nichts, was ich nicht tun konnte. Doch das ist Jahrhunderte her“, sagte er und sah dabei zur Tür, als wollte er dringend gehen. Männer schienen ihr oft diesen Blick zu schenken. Zum Teufel mit dem ganzen Pack!
    „Ihr Männer und eure Jahrhunderte“, murrte sie. Er schenkte ihr einen merkwürdigen Blick und ihr wurde klar, dass er es nicht kapierte. Nicht daran dachte, dass es merkwürdig war, das Wort ‚Jahrhundert‘ auf die gleiche Weise zu sagen, wie sie ‚Jahrzehnt‘ sagen würde.
    „Ja, ich hätte sie zu mir zurückbringen können. Aber so wie die Dinge jetzt stehen, nein. Und vielleicht werde ich nie wieder so viel Macht haben.“
    Sie berührte die seidene Tagesdecke und widerstand dabei dem Drang, sie an ihrem Körper hochzuziehen und sich zu verstecken. „Macht dich das zu... einem Gott oder so was?“
    Sie konnte praktisch sehen, wie er darüber nachdachte, was er ihr sagen sollte. „Du wirst es bald genug wissen. Bleib hier! Dort ist Essen und Wasser.“ Er deutete zu einem Tisch, auf dem eine Platte mit einigen Käsesorten und einem Perlmuttmesser daneben stand. Außerdem waren dort

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