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Liebe klopft nicht an

Liebe klopft nicht an

Titel: Liebe klopft nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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verwirrt. Unweigerlich fragte sie sich, ob sie die junge Frau bereits kennengelernt, es aber vergessen hatte. Konnte man Amnesie bekommen, wenn dem Gehirn zu lange der Sauerstoff entzogen wurde?
    »Mein Name ist Katharina. Katharina Ludwig.«
    Amy runzelte die Stirn. Hörte sich wie ein deutscher Name an, was wahrscheinlich auch der Grund für den Akzent war, den sie nicht gleich hatte einordnen können.
    »Hi, ich bin Amy«
    »Ich weiß«
    »Wieso stehst du hier an meinem Bett?« Langsam begann Amy, sich unbehaglich zu fühlen. Katharina grinste.
    »Taylor hat mich gebeten, dich zu wecken«, erklärte sie.
    »Okay, das hast du ja nun erledigt«, entgegnete Amy und sah zur Tür, in der Hoffnung Katharina würde jetzt das Zimmer wieder verlassen. Doch die dachte gar nicht daran, zu gehen. Ganz im Gegenteil. Sie setzte sich auf die Bettkante und musterte Amy ausgiebig.
    »Du bist anders als die Frauen, mit denen sich Taylor normalerweise trifft, aber das finde ich gut. Ich glaube, du bist sympathisch«, stellte sie fest. Nun musste auch Amy grinsen.
    »Vielen Dank, aber ich bin nicht Taylors Date. Er war nur so freundlich sich um mich zu kümmern. Und du bist?«
    »Ich bin James Halbschwester«, informierte Katharina sie knapp. Amy glotzte die Frau verwirrt an. Wer zum Teufel war James? Verzweifelt durchsuchte Amy ihre Erinnerungen. Wer war gleich noch mal James? Als könne Katharina ihre Gedanken lesen fügte sie hinzu: »James Benson, der Bräutigam.«
    Ja genau, jetzt fiel es Amy wieder ein. Sie hatte ihn noch nicht kennengelernt, da er noch geschäftlich unterwegs war und erst am Donnerstag eintreffen würde.
    Sie sah auf.
    »Du hast aber einen anderen Nachnamen.« Katharina nickte.
    »Das liegt daran, dass wir zwar den gleichen Vater haben, aber verschiedene Mütter. Ich lebe bei meiner Mom in Deutschland und trage auch ihren Nachnamen.«
    Von unten war Taylors Stimme zu hören.
    »Was dauert da oben denn so lange? Seid ihr bald fertig, wir müssen los.« Die beiden Frauen sahen sich an, dann kicherten sie und Amy sprang aus dem Bett. Sie zog eine lange Jeans und ein Shirt aus dem Koffer und verschwand im Badezimmer, wo sie sich rasch anzog. Anschließend stiegen die beiden Frauen die Treppe nach unten, wo Taylor schon ungeduldig auf sie wartete.
    »Wird aber auch Zeit. Wenn ihr noch länger trödelt, sind die besten Steaks weg.«
     
    Zurück am See musste Amy eine Flut von Entschuldigungen über sich ergehen lassen. Cole, dessen rechte Wange beängstigend dick angeschwollen war, beteuerte ihr permanent, wie leid ihm das Ganze tat.
    Erst als Taylor ihm androhte, sich auch noch seiner anderen Gesichtshälfte anzunehmen, wenn er keine Ruhe gab, trollte er sich.
    »Das war ja ein wirklich aufregender Tag«, stellte Jessica fest, die sich neben Amy auf die Decke gesetzt hatte. »Geht es dir gut?« Amy nickte.
    »Alles wieder bestens«, versicherte sie ihrer Freundin.
    »Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn Taylor nicht zur Stelle gewesen wäre. Dieser Cole ist ein echtes Arschloch«, schnaubte Jessica aufgebracht.
    »Ich bin Taylor sehr dankbar«, stimmte Amy zu und sah hinüber zu Cole, der wie ein Häufchen Elend auf seiner Decke saß und die Wurst auf seinem Teller anstarrte, als sei die an allem schuld. Irgendwie tat er ihr leid. »Was Cole betrifft, so bin ich ihm nicht böse. Kein Wunder, dass er mir nicht geglaubt hat und dachte, ich würde ihn veräppeln. Es ist je auch schwer vorstellbar, dass es in unserer Zeit Menschen gibt, die nicht schwimmen können«
    »Na hör mal. Das ist gar nicht so selten. Selbst in meinem Bekanntreis gibt es einige Leute, die das nicht können. Wie auch immer, er hätte dich ernst nehmen oder zumindest noch einmal nachfragen müssen. Stattdessen hat er dich unter Wasser gezogen, der Idiot«, widersprach Jessica empört.
    »Ist ja nichts passiert«, erwiderte Amy lahm und erntete ein weiteres aufgebrachtes Schnauben. Sie ließ den Blick über die Personen schweifen, die in der Nähe eines großen Lagerfeuers saßen. Ihr Blick blieb an Katharina hängen, die neben einem jungen Mann stand und herzhaft lachte. Der goldene Schein des Feuers spiegelte sich in ihrem Gesicht und gab ihren Zügen etwas Weiches.
    Sie war fast einen ganzen Kopf kleiner als Amy und doch hatten beide Frauen einen ähnlichen Körperbau. Katharina besaß, wie sie, eine feminine Figur mit genau den richtigen Rundungen. Ihre Augen funkelten lebhaft und strahlten pure Lebensfreude aus. Auch wenn

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