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Liebe klopft nicht an

Liebe klopft nicht an

Titel: Liebe klopft nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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Amy sie noch nicht lange kannte, sie mochte die junge Frau.
    »Kennst du diese Katharina?«, erkundigte sie sich bei Jessica, ohne den Blick vom Lagerfeuer abzuwenden.
    »Ein wenig«, gab ihre Freundin zurück. »Ich habe sie bei zwei Anlässen getroffen und wir haben uns kurz unterhalten. Ich finde sie nett, aber Tante Heather kann sie nicht leiden«, verriet Jessica.
    Erstaunt sah Amy zu ihr.
    »Weshalb nicht?«
    Jessica beugte sich hinüber zu ihr und hielt sich verschwörerisch die Hand vor den Mund.
    »Weil sie das Produkt einer Affäre ist. Mr Benson, der Vater des Bräutigams, hat ihre Mutter bei einer seiner Geschäftsreisen kennengelernt. Es hat gefunkt und beide landeten im Bett und prompt war sie schwanger. Tante Heather ist der Meinung, sie hätte es darauf angelegt, aber das sehe ich nicht so. Jedenfalls kam so die ganze Affäre heraus. Da bei einer Trennung ein großer Teil seines Vermögens an seine Frau gegangen wäre, entschied er sich bei ihr zu bleiben. Er hat Katharinas Mutter eine dicke Abfindung gezahlt und überweist ihr zudem jeden Monat eine nicht unbeträchtliche Summe. Katharina wuchs bei ihrer Mutter in Deutschland auf, wurde aber zweisprachig erzogen. Sie hat sich zu einer selbstbewussten, jungen Frau entwickelt und hält nicht viel von ihrem leiblichen Vater. Der Einzige, zu dem sie wirklich Kontakt hat, ist ihr Halbbruder James. Du hättest Tante Heathers Gesicht sehen sollen, als James ihr mitteilte, dass seine Schwester eine der Brautjungfern sein würde.« Jessica kicherte, als sie sich an den Moment zu erinnern schien.
    Amy sah wieder zu Katharina, die sich mittlerweile auf einen Baumstamm gesetzt hatte und einen Ast mit Marshmallows ins Feuer hielt. Nicht nur, dass sie die junge Frau auf Anhieb sympathisch gefunden hatte, nein, beide verband noch etwas anderes. Heather Morgans Antipathie.
    Seit ihrer Ankunft fühlte sich Amy zum ersten Mal nicht wie eine Ausgestoßene. Alle waren nett zu ihr und erkundigten sich laufend, ob es ihr wieder besser ging, bis auf Mrs Morgan, die den ganzen Abend kein Wort mit ihr wechselte. Wahrscheinlich kreidete die dumme Ziege Amy an, dass sie fast ertrunken und damit um ein Haar das Picknick ruiniert hätte.
    Amy war es egal. Sie legte keinen großen Wert auf eine Unterhaltung mit dieser Frau. Stattdessen saß sie mit den anderen Gästen am Feuer und amüsierte sich köstlich.
    Zu ihrem Erstaunen stellte sie fest, dass sie sich wohlfühlte und nicht mehr das Bedürfnis hatte, auf und davon zu rennen. Auf das Probe-Essen am folgenden Tag freute sie sich fast.

Kapit el 10
     
     
     
    Am Donnerstag fühlte sich Amy, als habe man mit einem Hammer auf sie eingedroschen. Ihr Schädel brummte und erst nach drei Aspirin ging es ihr ein wenig besser.
    Am Tag zuvor hatte das Probe-Essen für die Hochzeit stattgefunden, was jedoch nach kurzer Zeit in ein Saufgelage umgeschlagen war. Schuld an ihrem desolaten Zustand war Jessica, die sie permanent mit verschiedenen Drinks versorgt hatte. Getränke, die einzeln gesehen sicher sehr lecker waren, aber durcheinandergetrunken ein Chaos anrichten konnten, wie Amy am Tag darauf feststellen musste.
    Zum Glück war heute ein freier Tag, denn es ging erst am Freitag wieder weiter. Mit den Junggesellen-Abschieds-Partys.
    Jessica und Amy hatten noch nicht entschieden, ob sie heute etwas unternehmen, oder gemütlich faulenzen wollten. Um zehn Uhr quälte sie sich aus dem Bett, öffnete das Fenster und seufzte. Schon wieder so verdammt heiß. Sie zog eine kurze Jeans und ein pinkfarbenes Tanktop aus dem Koffer und ging unter die Dusche.
    Kaum war sie fertig angezogen, klopfte es auch schon an ihrer Tür und ihre Freundin steckte den Kopf herein.
    »Super, du bist schon wach«, frohlockte sie, als sie sah, dass Amy bereits angezogen war.
    »Guten Morgen«, brummte Amy und rieb sich demonstrativ die Stirn.
    »Brummschädel?«, mutmaßte Jessy. Amy nickte.
    »Und das nur, weil du meintest, ich müsste jeden Cocktail der Welt höchstpersönlich probieren.« Ihre Freundin kicherte leise.
    »Niemand hat dich gezwungen«, murmelte sie. »Aber jetzt zu etwas anderem. Taylor hat den Vorschlag gemacht, heute nach Trevone und Padstow zu fahren. Was meinst du?«
    Amy sah ihre Freundin an, als habe sie die gebeten, sich in den Hauptcomputer der britischen Regierung zu hacken.
    »Was?«, erkundigte sich Jessy verwirrt. »Weshalb starrst du mich so an?« Amy seufzte.
    »Vielleicht warte ich darauf, dass du ein paar mehr Informationen

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