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Liebe klopft nicht an

Liebe klopft nicht an

Titel: Liebe klopft nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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heute, aber ab morgen sind sie wieder hier. Wenn du also etwas willst, dann sag es Martha oder einer der Angestellten. Verstanden?«
    »Ihr habt hier Angestellte?«, wollte Amy wissen, anstatt Taylor zu antworten.
    »Amy!«, warnte er sie und sah sie eindringlich an. Sie seufzte.
    »Okay«, stimmte sie zu. Er nickte zufrieden, nahm die Kekspackungen vom Nachttisch und machte Anstalten zu gehen. In der Tür drehte er sich noch einmal zu ihr um und deutete auf die Badezimmertür.
    »Geh jetzt duschen«, befahl er in strengem Ton und schloss die Tür hinter sich.
     
    Nachdem sie geduscht hatte, fühlte sie sich wie neugeboren. Sie zog sich eine kurze Jeans und ein schwarzes Trägertop über, bevor sie aus dem Bad in ihr Zimmer trat.
    Zu ihrem Erstaunen stand Taylor an ihrem Bett. Er hielt einen Teller in der Hand, auf dem sich ein köstlich aussehendes Sandwich befand. Daneben erkannte sie einige Weintrauben, Erdbeeren und eine Banane.
    »Es wird Zeit, dass du endlich etwas Vernünftiges zu dir nimmst«, sagte er und reichte ihr den Teller. Beim Anblick der Leckereien begann ihr Magen laut zu knurren.
    Lächelnd griff sie sich das Sandwich und biss herzhaft hinein. Es schmeckte unglaublich gut.
    Seine Fürsorge rührte Amy und verwunderte sie zugleich. Schließlich kannten sie sich erst seit gestern. Und wenn man rückblickend betrachtete, wie er sich noch einen Tag zuvor ihr gegenüber verhalten hatte, dann war dies hier eine 360-Grad-Wendung. Es war fast so, als seien sie sehr alte und sehr gute Freunde.
    Amy sah zu Taylor auf, der sich nicht von der Stelle rührte und sie aufmerksam beobachtet.
    »Musst du unbedingt zusehen, wie ich das Sandwich verdrücke?«, fragte sie mit vollem Mund. Sie mochte es nicht, wenn man sie beim Essen beobachtete.
    »Ich bleibe so lange hier, bis nichts mehr auf dem Teller ist«, gab er bestimmt zurück. »Schließlich muss ich sichergehen, dass du nicht doch noch irgendwo Kekse versteckt hast«, fügte er grinsend hinzu.
    Sie schüttelte belustigt den Kopf und biss erneut in das saftig belegte Brot. Es tat so gut, wieder etwas Normales zu essen.
    Lange musste Taylor sich nicht gedulden, bis der Teller leer gegessen war. Amy schlang auch das Obst in sich hinein, als hätte sie seit Wochen nichts gegessen.
    »Brav«, sagte er und blickte zufrieden auf den Teller, auf dem sich nur noch die Bananenschale befand.
    »Das war wirklich lecker. Vielen Dank«, entgegnete sie und unterdrückte ein Rülpsen. Taylor warf einen Blick auf den Wecker.
    »Das Grillen beginnt erst in ein paar Stunden. Vielleicht solltest du vorher noch ein wenig ausruhen?«
    Er sah sie fragend an, während Amy überlegte. Sie war tatsächlich ganz schön geschafft. Das Adrenalin, das sie die ganze Zeit auf den Beinen gehalten hatte, war mittlerweile verflogen und jetzt fühlte sie sich schlapp und müde. Sicher hatte das gute Essen auch seinen Teil dazu beigetragen.
    »Wenn es für dich okay ist?«, erkundigte sie sich unsicher.
    »Hau dich aufs Ohr und ruh dich aus. Ich werde dich später wecken«, sagte er sanft.
    »Ich würde wirklich gerne heute Abend an den See gehen«, versicherte sie ihm, weil sie befürchtete, er würde sie doch nicht wecken, wenn sie erst einmal eingeschlafen war.
    »Dann bis später. Schlaf gut.« Er zog die Vorhänge zu, schenkte ihr ein Lächeln und verließ das Zimmer. Amy ließ sich aufs Bett fallen und schloss zufrieden die Augen.

Ka pitel 9
     
     
     
    »Aufstehen«, flüsterte eine sanfte Stimme. Erst wusste Amy nicht, wo sie war, doch dann kehrte ihre Erinnerung langsam zurück. Das musste Taylor sein. Er hatte sie rechtzeitig wecken wollen, damit sie nicht zu spät zum Grillfest am See kamen. Aber Moment mal. Das eben war eine weibliche Stimme gewesen.
    Verwirrt öffnete Amy die Augen. In dem abgedunkelten Zimmer erkannte sie zuerst nichts, doch dann wurden die Umrisse einer Person sichtbar. Die Umrisse einer Frau.
    »Jessica? Bist du das?« Amy richtete sich in ihrem Bett auf und tastete nach dem Schalter der Nachttischlampe. Als sie ihn endlich gefunden und das Licht angeschaltet hatte, blickte sie in zwei große braune Augen, die sie neugierig musterten.
    »Hi«, begrüßte sie eine junge Frau, die nur unwesentlich jünger zu sein schien als Amy. Ihre dunkelbraunen Haare fielen ihr in leichten Wellen bis auf die Brust und ihre helle Haut war von einem zarten Goldschimmer überzogen. So als habe sie einige Zeit in der Sonne verbracht.
    »Wer ... wer bist du?«, stammelte Amy

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