Liebe klopft nicht an
traumhaft schönen Kristallen«, berichtete sie. Taylor sah Amy an.
»Wenn du möchtest, fahre ich morgen Vormittag mit dir hierher zurück, damit du es dir ansehen kannst«, schlug nun auch er vor. Bevor sie antworten konnte, winkte Jessica ab.
»Habe ich ihr schon angeboten, aber der Fummel ist ein wenig zu teuer.«
»Was ist zu teuer?«, erkundigte sich Tracy, die sich mittlerweile wieder zu ihnen gesellt hatte, und warf Taylor einen lasziven Blick zu, während ihre Zunge über die Kugel Erdbeereis glitt.
»Nicht so wichtig«, antwortete der. »Wir sollten uns langsam auf den Heimweg machen.«
Kap itel 12
Amy stand vor dem Spiegel in ihrem Zimmer und nickte zufrieden. Nach knapp einer Stunde und diversen Outfits hatte sie endlich etwas gefunden, in dem sie sich halbwegs wohlfühlte.
Sie hatte sich für einen zarten, geblümten Chiffonrock und eine ärmellose, weiße Bluse entschieden. Dazu trug sie rosafarbene Sandalen.
So konnte sie sich, auf dem für heute geplanten Junggesellinnenabschied sehen lassen. Als es klopfte, öffnete sie die Tür.
Jessica streckte ihr grinsend zwei Blumenkränze entgegen.
»Was soll ich damit?«
»Das Motto der Party ist Hawaii. Alle Gäste müssen diese Kränze tragen«, erklärte sie und deutete auf den kleineren von beiden. »Der ist als Kopfschmuck gedacht und den anderen hängst du dir einfach um den Hals.«
»Und wo sind deine?«, fragte Amy argwöhnisch.
»Noch unten in der Küche«, antwortete Jessy gut gelaunt. Dann musterte sie Amy von Kopf bis Fuß und nickte anerkennend. »Du siehst toll aus.«
»Danke«, entgegnete Amy erleichtert.
Draußen ging bereits die Sonne unter, als die beiden Freundinnen in die Küche traten. Auf der Theke stand ein großer Korb mit unzähligen Blumenkränzen. Jessica nahm sich zwei, hing sich einen um den Hals und setzte sich den anderen auf den Kopf.
»Aloha«, kicherte sie aufgedreht und versuchte sich an einem hawaiianischen Tanz, der jedoch völlig in die Hose ging und eher aussah, als habe sie heftige Gelenkzuckungen.
Amy war überhaupt nicht nach Feiern zumute. Nicht, wenn sie an ihren schwarzen Hosenanzug denken musste, der als Outfit für die morgige Festlichkeit herhalten musste. Am Nachmittag hatte sie zufällig das Kleid gesehen, dass Tracy auf der Hochzeit tragen würde und nun kam ihr der Anzug regelrecht schäbig vor.
Tracy hatte sich ein gelbes Traumkleid von Lagerfeld ausgesucht, das sicher mehr kostete, als Amy in einem halben Jahr verdiente. Als sie dann auch noch einen Blick auf Katharinas Garderobe werfen durfte, war ihre Stimmung völlig im Eimer gewesen.
Auch die quirlige Schwester des Bräutigams würde in einem Designerkleid erscheinen. Ein hautenges, burgunderrotes Abendkleid von Prada. Amy konnte sich nur zu gut vorstellen, wie gut Katharinas weibliche Rundungen darin zur Geltung kommen würden.
Plötzlich kam sie sich mit ihrem schwarzen Hosenanzug wie Aschenputtel vor und ihr verging die Lust auf Feiern.
»Der Wagen ist da«, zwitscherte Jessica aufgeregt und zog Amy hinter sich her, nach draußen.
Ashleys Junggesellinnenparty bediente jedes nur erdenkliche Klischee. Es gab Unmengen an Alkohol und fünf Stripper schafften es, dass selbst die seriöseste Frau in lautes Kreischen verfiel.
Amy saß in einer kleinen Nische, nuckelte an ihrem Cocktail und betrachtete die wilde Horde aus sicherer Entfernung.
Gerade stürzte sich Jessica, bewaffnet mit einem Bündel Geldscheine, auf einen der Stripper. Amy war so in ihre Beobachtungen vertieft, dass sie gar nicht merkte, wie sich jemand an ihren Tisch setzte.
Erst als sich ihr Gegenüber laut räusperte, drehte sie den Kopf und erkannte Tracy. Sie hielt eine Champagnerflöte zwischen ihren manikürten, feuerroten Fingern und ihre Wangen waren leicht gerötet.
»Halb nackte Männer mit Geld zu versorgen ist ganz schön anstrengend«, japste sie und nahm einen großen Schluck. »Weshalb bist du hier und nicht bei diesen zuckersüßen Typen?«
»War noch nie so mein Ding«, antwortete Amy lahm und sah wieder zu Jessica.
»So, du und Taylor. Was läuft eigentlich zwischen euch beiden?« Amy sah Tracy stirnrunzelnd an. Was sollte das denn jetzt?
»Zwischen uns läuft gar nichts«, antwortete sie und klang dabei, als müsse sie sich verteidigen. Das war doch albern. Erstens war da wirklich nichts und zweitens war Tracy die Letzte, der sie Rechenschaft ablegen musste.
»Dann ist es ja gut. Ich wollte nur sichergehen, da wir es
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