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Liebe klopft nicht an

Liebe klopft nicht an

Titel: Liebe klopft nicht an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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Familie Morgan?«, erkundigte sich der Fahrer, nachdem er hinter dem Steuer Platz genommen hatte.
    »Ja bitte«, antwortete Amy und schob ihre noch immer laut kichernde Freundin in eine sitzende Position.
    »Wenn du kotzen musst, sag bloß rechtzeitig Bescheid«, mahnte sie Jessy. Der Fahrer warf ihr im Rückspiegel einen panischen Blick zu.
    »Keine Angst, wir haben das hier schon unter Kontrolle«, versuchte sie ihn zu beruhigen. Er nickte erleichtert. Kurz darauf gab Jessica laute Würgegeräusche von sich und dann war es auch schon zu spät.

Ka pitel 13
     
     
     
    Jessica in den ersten Stock zu bringen, war nicht so einfach, wie Amy angenommen hatte. Mittlerweile war es ihrer Freundin fast unmöglich, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    Ganz zu schweigen von ihrer Aussprache. Ihre Sätze bestanden nur noch aus rasant abgefeuerten Salven, die selbst Amy nicht mehr verstand, was etwas heißen wollte.
    Gerade, als sie die halbe Treppe geschafft hatten, meldete sich Amys Handy, indem Pink ihren Song »So What« losschmetterte.
    »Das hat mir gerade noch gefehlt. Welcher Idiot ruft mich denn mitten in der Nacht an?«, fluchte Amy aufgebracht, während sie versuchte, Jessica mit einem Arm zu stützen und mit der anderen Hand ihr Handy aus der Tasche zu wühlen.
    Auf dem Display wurde keine Nummer angezeigt, dafür aber die Meldung, dass bereits sieben unbeantwortete Anrufe eingegangen waren.
    »Ja?«, blaffte sie ungehalten ins Telefon.
    »Wo zum Teufel bist du?«
    »Dylan?«
    »Wer denn sonst? Ich will wissen, wo du dich herumtreibst? Ich habe mir vor deiner Tür die Beine in den Bauch gestanden.« Er klang sauer und Amy wurde es ebenfalls bei seinem Tonfall.
    »Ich bin nicht in London und außerdem habe ich Schluss gemacht, du erinnerst dich? Du hast also keinen Grund mehr vor meiner Wohnung rumzulungern oder mich anzurufen.«
    »Ich habe nicht Schluss gemacht. Solange ich nicht zustimme, ist es noch nicht vorbei«, entgegnete er. Amy schnaubte.
    »Du kannst mich mal«, brüllte sie ins Telefon und drückte das Gespräch weg. Zur Sicherheit schaltete sie das Handy aus, denn sie hatte keine Lust auf einen weiteren Anruf von Dylan.
    Sie packte Jessy wieder an den Armen und schob sie vor sich die Treppe nach oben.
    »Meine Güte, die Kontinentalplatten bewegen sich schneller als du«, maulte Amy. Sie musste ihre ganze Kraft aufwenden, um Jessy nach oben zu schieben. Nach weiteren drei Minuten hatte sie es endlich geschafft und war völlig außer Atem.
    Vor Amys Zimmertür blieben sie stehen.
    »Schaffst du die paar Schritte bis zu deinem Bett alleine?«
    Jessy sah Amy an, als hätte die sie nach Koks gefragt.
    »Was?«, lallte sie mit verklärtem Blick. Amy schloss die Augen und atmete tief durch.
    »Wir sind zu Hause. Du gehst jetzt in dein Zimmer und versuchst zu schlafen. Morgen früh werde ich dich aufwecken, damit wir uns für die Hochzeit fertigmachen können.« Sie betonte jede Silbe und sprach sehr langsam, damit Jessica auch verstand, was sie ihr mitzuteilen hatte. Als diese keinerlei Regung von sich gab, fragte Amy: »Kannst du mir folgen?«
    Jessica zog die Brauen nach oben.
    »Ich soll mit in dein Zimmer?«
    Jetzt hatte Amy genug. Sie griff Jessicas Arm und zog sie mit sich.
    Kurz darauf lag ihre Freundin im Bett. Amy hatte Jessica die Klamotten vom Körper geschält, sie notdürftig abgeschminkt und anschließend ins Bett befördert. Sie knipste das Licht aus, wünschte ihrer kichernden Freundin eine gute Nacht und ging.
    Völlig erledigt öffnete Amy ihre eigene Zimmertür. Sie wollte nur noch in ihr kuschelig weiches Bett und schlafen.
    Als sie den Lichtschalter umlegte und eintrat, fiel ihr Blick auf eine große, flache Schachtel, die auf ihrem Bett lag und mit einer goldenen Schleife verziert war.
    Unsicher sah sie sich im Raum um. War sie vielleicht im falschen Zimmer gelandet?
    An der Wand stand ihr Koffer und über dem Sessel lagen die Klamotten, die sie heute anprobiert hatte. Kein Zweifel, das hier war ihr Zimmer.
    Langsam näherte sie sich dem Bett und der darauf befindlichen Schachtel, so als könne diese jeden Augenblick explodieren.
    Wer könnte ihr ein Geschenk machen? Außer Jessica kannte sie doch niemanden.
    Als sie direkt davor stand, erkannte sie einen kleinen, cremefarbenen Umschlag, der unter die Schleife geschoben war.
    Sie griff danach, öffnete ihn und zog eine Karte heraus, auf der etwas in schwungvoller Handschrift geschrieben stand:
     
     
     
    Liebe Amy,
     
    ich möchte

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