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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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Nächstes rufe ich die Polizei an und lasse mich verhaften, damit ich die Nacht über hier rauskomme.«
    Juliet blickte zu Mark hinüber, der in die Hocke ging und Minton streichelte, während sich Damson von der anderen Seite an ihn drückte. Der Kontrast zwischen der Vernissage-Einladung für geladene Gäste hier und der Notfall-Hysterie am anderen Ende der Leitung kam ihr beinahe surreal vor.
    Essen für Kinder. Wie schwierig könnte das wohl sein? Das bedeutete Sandwiches und Biskuitrollen. Das könnte sie auch in ihrer Küche herrichten. Außerdem: Wenn die Kinder satt waren, würden sie ruhiger sein. Zudem schuldete sie Emer noch etwas für deren Einsatz beim Verarzten von Boris …
    »Na gut«, seufzte sie. »Aber nur, weil du es bist, Lorcan. Als Dankeschön für die Dusche und die Fliesen.«
    »Braves Mädchen. Bist du in der Stadt? In zwei Stunden kommen zwanzig Jungs zu uns. Spike wünscht sich einen Raumschiffkuchen und grüne Würstchen.«
    »In zwei Stunden? Grüne Würstchen schaffe ich nicht in zwei Stunden.«
    Mark sah überrascht auf. Juliet verdrehte die Augen.
    »Emer sagt, Würstchen wären toll, egal welche Farbe.«
    »Dann muss ich jetzt los«, erwiderte Juliet. »Wir treffen uns im Supermarkt.«
    Eine halbe Stunde später wankten Lorcan und Juliet mit einundzwanzig schweren Einkaufstüten beladen in Emers Küche.
    »Und Alec ist einfach eingeschlafen? Bei dem Höllenlärm?«, schrie sie und versuchte, die Bassgitarre und eine Trompete zu übertönen. Jedenfalls klang es wie eine Trompete.
    »Selbst während eines Heavy-Metal-Konzertes kann er tief und fest schlafen. Hat er auch schon gemacht.« Mit dem Fuß stieß Lorcan die Wohnzimmertür zu, und sofort wurde der Lärm um ein halbes Dezibel leiser. »Ich glaube, der Idiot hat auf dem Weg vom Flughafen hierher eine Schlaftablette genommen, die ihn umgehauen hat.«
    »Saß er etwa am Steuer?«
    »Nein.« Lorcan schien sich über Juliets Naivität zu amüsieren. »Er hat einen Wagen gestellt bekommen. Schließlich hat die Band alle Kosten für seinen Rückflug und alles andere heute übernommen. So steht es in seinem Vertrag. Zu den Geburtstagen seiner Kinder darf er nach Hause fliegen. War nicht seine Idee«, fuhr Lorcan fort und kämpfte sich in die Küche vor. »Das war Emer. Sie weigert sich, sich allein mit dieser Horde Kinder herumzuschlagen. Hallo, wir sind wieder da!«
    Juliet glaubte, einen Haufen Bügelwäsche auf dem Tisch zu sehen, doch auf einmal hob sich Emers Kopf. Sie hatte dunkle Schatten unter den Augen und war zerzaust; türkisfarbener Kajalstift war bis auf ihre Wangen verschmiert. Sie sah aus, als hätte einer der Zwillinge etwas auf ihre Wangen geschrieben, während der andere versucht hatte, es wegzureiben.
    »Dieses Mal ist die Scheidung fällig!«, nuschelte sie. »Dieser egoistische, ignorante …«
    »Juliet wird uns mit dem Essen helfen«, erwiderte Lorcan schnell. »Hast du dich um die Partyspiele gekümmert?«
    Emer ließ den Kopf wieder auf die Arme sinken und deutete kraftlos auf den Stapel Zeitungen, der auf dem Tisch lag und in den etwas eingewickelt war. Juliet wollte sich lieber nicht ausmalen, was sich in dem Paket befand. Sie sah schon Louise vor sich, die sich mit Hilfe der Polizeiakten für die Klage vor Gericht vorbereitete.
    »Emer«, sagte sie und wandte sich gleichzeitig an Lorcan, »warum gehst du nicht kurz hoch und legst dich ein wenig hin?« Ihr Plan, nebenan zu kochen, würde keinesfalls funktionieren, wenn auch noch Emer bewusstlos wurde. Also musste sie hier kochen.
    Lorcan bekam nicht einmal die Chance zu antworten, so schnell winkte Emer ab.
    »Mir geht’s gut«, stammelte sie. »Ich werde einfach nur ein wenig hier sitzen und zugucken.« Sie angelte nach der Obstschale und zauberte dort eine riesige Sonnenbrille hervor, die sie nach ein paar Versuchen aufsetzte. Der Effekt war durchaus beunruhigend, da sie wie eine riesige Stubenfliege über den Tisch hinwegstarrte.
    »Bist du sicher, dass du nicht nach oben gehen willst?«
    Emer winkte königlich mit der Hand. »Zuschauen und lernen«, nuschelte sie. »Eine Unterrichtsstunde von einer Küchenfee könnte mir guttun. Gott hat mir ein Wunder geschenkt, als wir dich als Nachbarin bekommen haben, Juliet.«
    »Danke«, erwiderte Juliet und packte die Cocktailwürstchen aus. »Ich könnte das Gleiche behaupten.«
    »Als Wiedergutmachung für Alec … hey, Lorcan! Steh nicht einfach so herum! Wir brauchen eine gescheite Musikanlage. Du kannst damit

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