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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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zuneigten, wollte ihr Telefon nicht stillstehen. Sobald eine Familie aus Florida zurückkehrte, rief deren Nachbar an und bat, ob sie vielleicht vorbeikommen, die Katzen füttern und mit den Meerschweinchen spielen könne. Und die Post hereinholen, den Goldfisch des Sohnes versorgen und überprüfen, ob der DVD-Recorder auch die richtigen Filme und Serien aufnehmen würde.
    Manche Aufträge musste sie ablehnen, weil sie einfach nicht genug Zeit hatte, sich um alles zu kümmern. Eine halbe Stunde lang kraulte Juliet gern jeder Katze den Bauch und schenkte ihr ihre volle Aufmerksamkeit, wenn diese das denn wünschte – manche von ihnen steckten nicht einmal den Kopf durch die Katzenklappe, wenn sie ihnen frisches Futter hinstellte. Andere wiederum kamen auf sie zugestürzt, strichen ihr um die Beine und waren dankbar für jedes Kraulen und ein paar liebe Worte.
    Juliet bekam das Gefühl, richtig gebraucht zu werden und etwas Nützliches zu tun. Zwar tat sie auch etwas Sinnvolles, wenn sie die Post der Leute hereinholte und kleinere Gefallen für die Tierbesitzer erledigte, doch keine andere Aufgabe erwärmte ihr Herz so sehr wie diese. Vielleicht beeinträchtigte es allmählich ihren Verstand, dass sie mehr Zeit mit Tieren verbrachte als mit Menschen, doch den Tieren ein wenig Gesellschaft zu leisten ließ sie aufleben. Ohne ihre Herrchen waren die Tiere ganz offensichtlich einsam und wussten nicht, ob diese für immer fort waren. Juliet gefiel die Vorstellung, dass sie der Angst der Tiere entgegenwirken und sie davon überzeugen konnte, dass die Herrchen zurückkehren würden.
    Außerdem war es nett, ein oder zwei Stunden lang mit Katzen spielen zu können, ohne dabei die Verantwortung für sie zu haben. Eigentlich hätte Juliet immer gern eine große, hübsche Katze mit Schildpattmuster gehabt, doch Ben und Minton waren nie sonderlich versessen darauf gewesen. Nun besaß sie eine ganze Reihe von »geliehenen« Tieren, und die meisten davon liebten sie. Emer bat sie neuerdings flehentlich, Florrie mitzunehmen, um sie von der Menagerie zu Hause abzulenken. Just als Juliet das Haus der Kellys verließ und die Haustür abschloss (zwei Hamster, drei Katzen, vierzehn verschiedene Sorten Frühstücksmüsli und -cornflakes auf der Küchentheke), schickte Lorcan ihr eine SMS, um zu fragen, ob sie Zeit habe, endlich die Fliesen in der Dusche zu verfugen. Er war bereit, ihr das Verfugen beizubringen, wenn sie ihm dafür eine Portion Austern kochen würde, die heute Morgen vom gleichen Laster gefallen waren wie die meisten Bestandteile ihres Badezimmers.
    »Solange die Austern frischer sind als deine Witze«, schrieb sie zurück. »Wann?«
    »Nach dem Mittagessen?«
    Juliet warf einen Blick auf ihre Uhr. Um die Mittagszeit herum musste sie mit Hector, Minton und Damson Gassi gehen, was bis etwa vierzehn Uhr dauern würde. Erst um achtzehn Uhr fing dann wieder ihre tägliche Katzenrunde an. Vielleicht würde Lorcan so lange auf Minton aufpassen, während sie unterwegs war; dann könnten sie um neunzehn Uhr zu Abend essen. Womit wieder beinahe ein ganzer Tag vorüber wäre.
    Mit sanftem Bedauern fiel Juliet ein, dass sie dann einige nacheinander laufende St.-Trinitan’s-Filme im Fernsehen verpassen würde. Doch ihre regelmäßigen Gedanken an das Fernsehprogramm waren mittlerweile eher zu einer Gewohnheit geworden als zu einem Verlangen, sich die Filme und Serien auch tatsächlich anzuschauen.
    »Cool«, schrieb sie zurück. »Wir brauchen Guinness.«
    Wie gewohnt freute sich Damson unbändig, Juliet zu sehen. Juliet ihrerseits war begeistert, als Damsons Gebell erst dann ertönte, als sie den Schlüssel im Schloss der Hintertür drehte.
    Im Haus lief das Radio, und im Wohnzimmer war sogar der Fernseher an. Offenbar wollte Mark Damson die freie Wahl lassen. Auf dem Küchentisch lagen unter Juliets Geld sogar noch ein brandneues Spielzeug und eine Dose mit Hundekäse für Damson sowie eine mit Füllfederhalter verfasste Nachricht mit seiner feinen Schreibschrift.
    Liebe Juliet,
    ich habe einen tollen Pub für Hunde in Hanleih gefunden, bei dem sogar Menschen im Barbereich erlaubt sind! Du und Minton, hättet ihr Lust, am kommenden Sonntag dort zu Mittag zu essen? Der Pub heißt Pig and Whistle . Wir sind ab ein Uhr dort. Danach könnten wir vielleicht einen Spaziergang machen, wenn mein Futterlieferant es nicht wie gewohnt mit dem Mittagessen ein wenig übertrieben hat.
    Liebe Grüße,
    Damson
    PS: Hier liegt ein neues Spielzeug

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