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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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jedoch rund um ihre Trauer eine seltsam besänftigende Erleichterung wie einen Lichtschimmer entlang der Vorhangkanten an einem Wintermorgen.
    »Okay«, erklärte sie angespannt. »Lass uns nach Hause gehen.«
    »Bist du sicher?« Juliet spürte Lorcans Hand tröstend auf ihrer Schulter. »Du kannst so lange hierbleiben, wie du möchtest. Ich kann gern mit Minton schon nach Hause gehen, Passanten abwimmeln oder was auch immer tun.«
    Juliet stieß einen tiefen Seufzer aus. »Nein. Ich habe keine Ahnung, was ich hier erwartet habe. Ich dachte eigentlich, heute wäre auf einmal alles anders. Aber ich bin immer noch dieselbe.«
    »Was wolltest du denn sein?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht wollte ich mein altes Ich zurück. Vielleicht auch ein neues, stärkeres Ich?«
    Plötzlich hatte sie das Bild vor Augen, wie sie selbst als Superheldin wie ein Schmetterling glänzend und stark aus ihrem alten Körper hervorbrach. Bereit für ein neues Leben.
    Aber ich will doch gar kein neues Leben, dachte Juliet unweigerlich, bevor sie sich ernsthaft fragte, ob das denn wirklich stimmte.
    Dieser Gedanke erschütterte sie.
    »Du bist eine starke Frau«, erklärte Lorcan. Er zog sie sanft an seine Schulter, wo sie ihren Kopf anlehnte. Es war ein tröstliches, geschwisterliches Gefühl, und sie verharrte einen Augenblick lang in dieser Position, bevor sie wieder den Kopf hob.
    »Na gut«, erwiderte sie schließlich. »Bring mich irgendwohin, wo es laut ist und ich abgelenkt werde. Aber nicht in einen Pub. Oder in eine Billardhalle.«
    »Da kenne ich genau den richtigen Ort.« Lorcan seufzte. »Leider. Wie wäre es mit Blockflötenübungen?«
    »Perfekt«, antwortete Juliet.

23
    L ouise starrte auf die klebrige pinkfarbene Pampe in ihrem Cocktailglas und fragte sich, wie, zum Teufel, sie bloß auf die Idee gekommen war, dass das Ferrari’s plötzlich einen Cocktail-Experten aus London eingestellt haben könnte. Das war doch kein Cosmopolitan! Es sei denn, man mixte diesen mittlerweile mit …
    Sie versuchte, den Geschmack auf ihrer Zunge zu ergründen.
    Konzentrat aus schwarzer Johannisbeere und Franzbranntwein.
    »Soll ich dir noch einen bestellen?«, fragte Peter und leerte gut gelaunt sein kleines Weißweinglas.
    »Willst du mich betrunken machen?«, erwiderte sie, wobei die Antwort nur zur Hälfte als Witz gemeint war.
    »Ja!«
    Louise nahm an, dass er das tatsächlich beabsichtigte. Früher hatten ein paar Cocktails bei ihr stets zu einem ziemlich skandalösen Verhalten geführt. Doch dieses Wissen half ihm derzeit auch nicht weiter. Wie bei einer fest entschlossenen viktorianischen Jungfer verkrampfte sich Louises Körper, um nüchtern zu bleiben, ganz gleich wie viel Alkohol sie in sich hineinzwang.
    »Komm schon, lass doch mal alle Hemmungen fallen«, forderte Peter sie auf, der ihr Zögern als mütterliche Sorge um Toby missverstand, den sie die Nacht über bei Diane einquartiert hatten. »Deine Mum freut sich doch, Toby bis morgen früh bei sich zu haben. Hier, sieh dir noch einmal die Cocktailkarte an. Was ist die Spezialität von Ferrari’s ?«
    »Frostschutzmittel mit Cidre?« Louise zwang sich zu einem Lächeln und wurde mit einem vergnügten Gesichtsausdruck von Peter dafür belohnt.
    Sie erinnerte sich daran, wie viele Frauen sich freuen würden, Drinks von einem gut aussehenden Unternehmenschef, der noch über sein komplettes Haupthaar verfügte, spendiert zu bekommen. Peter gab sich wirklich Mühe, und Louise versuchte, es ihm gleichzutun. Er hatte sich sogar ein frisches Hemd angezogen. Beide bemühten sich um echte Gespräche unter Erwachsenen über Themen, die mit Babys nichts zu tun hatten. Also all das, was die Experten-Ratgeber im Internet als »Wir-Zeit« bezeichneten, die dazu auserkoren war, eine Beziehung, die am Nullpunkt angekommen war, wieder zu beleben.
    Ich muss es wenigstens versuchen , ermahnte sich Louise. Selbst wenn es sich so anfühlt, als würde ich vor einem großen Bluescreen schauspielern, ohne dass davon irgendwas etwas mit mir zu tun hat.
    Vielleicht würde ein weiterer Cocktail helfen.
    »Okay«, erwiderte sie und schob ihr Glas weg, bevor sie nach der laminierten Cocktailkarte griff. »Warum probiere ich nicht einfach mal einen Martini? Dabei kann man eigentlich nicht viel falsch machen – der besteht doch nur aus Gin, Wermut und einer Olive.«
    »Hervorragend. Einen Drink noch, dann geht es weiter.« Peters Lächeln wurde breiter. »Mit Veranstaltungspunkt Nummer zwei.«
    Sie saßen

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