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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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an die glücklichen Jahre, die ihr miteinander erlebt habt, oder an dieses alberne Schweigen? Rede mit ihm! Verdammt noch mal!« Juliet hielt inne. »Oberflächlich betrachtet hast du immer noch all das, worum alle dich beneiden. Ein schönes Haus, einen netten Ehemann, ein süßes Baby. Aber was bleibt denn davon übrig, wenn ihr nicht mehr miteinander redet? Eine bloße Hülle. Das ist doch wie ein Gefängnis !«
    So hatte Louise ihre Schwester noch nie erlebt: erwachsen, verärgert und klug. »Ich werde mit ihm reden«, versprach Louise gerührt. »Nächste Woche hat er Geburtstag. Er wird neununddreißig.«
    »Dann sieh zu, dass es ein denkwürdiger Geburtstag für ihn wird«, riet Juliet ihr und hielt ihr den verdreckten Ballwerfer aus Plastik hin.
    »Was soll ich damit?«, fragte Louise und war froh, Handschuhe zu tragen.
    »Wirf ihnen einen Ball – die Hunde werden dich bis an dein Lebensende dafür lieben. Los, mach schon. Das ist eine bereichernde Erfahrung für alle. Vergiss einfach den Sabber.«
    Louise war unsicher, ob sie das konnte, doch sie zielte auf die Mitte des Parks, der Tennisball wurde aus dem Werfer katapultiert und flog in hohem Bogen über das Gras. Begeistert und unter lautem Gebell jagten die Hunde hinterher. Hectors kurze Beine flogen durch die Luft, alle vier Pfoten hoben dabei vom Boden ab, und alle Ohren flatterten, selbst Cocos. Die schlichte, aufrichtige Freude der Hunde bei dieser Jagd war so ansteckend, dass Louise grinsen musste, als Minton in die Luft sprang, um den Ball hoch über Hectors Kopf zu schnappen.
    »Siehst du?«, fragte Juliet, und Louise nickte zustimmend.
    Louise hatte Peters Geschenk bereits im Kleiderschrank des Gästezimmers versteckt: einen Kaschmirpullover, den sie im Neujahrs-Schlussverkauf erstanden und in grünes Seidenpapier gewickelt hatte.
    Sie betrachtete das Geschenk, das sie im Januar eingepackt und beschriftet hatte. An dem roten Geschenkband hatte sie eine Zedernkugel befestigt, damit der Pullover während der folgenden Monate vor Motten geschützt war.
    Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern, dachte sie verblüfft. Dagegen konnte sie sich noch sehr wohl an ihren Drang erinnern, das Geschenkband hübsch zu binden und zu zwirbeln, die Geschenkeschublade ordentlich aufzufüllen und die Schublade selbst mit Schutzpapier auszuschlagen, falls ihre Mutter zu Besuch kommen sollte und ihre Schränke nicht erwachsen genug aussahen für eine verheiratete Frau mit Kind.
    Wie verrückt bin ich eigentlich gewesen, für alle die perfekte Hausfrau geben zu müssen?, fragte sie sich bestürzt. Habe ich gedacht, die Welt ginge unter? Weil ich etwas mit Michael angefangen und beinahe ein Jahr im Voraus Geburtstagsgeschenke für meinen Ehemann gekauft habe? Vielleicht hat Juliet nur teilweise recht; vielleicht bin tatsächlich ich diejenige, die die Therapeutin braucht.
    Sie setzte ihre Tasche mit neuen Geschenken auf der Frisierkommode ab und fing an, diese in das grüne Seidenpapier aus der Geschenkeschublade einzuwickeln. Davon gab es jede Menge mit dazu passenden Geschenkbändern, Rosetten und Glitzer.
    Es war Freitagabend. Toby war bei ihren Eltern, um weiterhin so zu tun, als gäbe es immer noch ihren Date-Abend, obwohl Peter die letzten drei Freitage mit seinen Kumpels ins Kino gegangen war, während Louise in der Badewanne gelegen und so getan hatte, als würde sie einen Roman lesen. Heute würde der Abend jedoch anders ablaufen.
    Louise hatte im Büro extra früher Feierabend gemacht und war anschließend bei Waitrose vorbeigefahren, um dort eine Auswahl von leckerem Essen einzukaufen. Leider war sie keine gute Köchin, doch sie war entschlossen, sich so viel Mühe wie möglich zu machen – auch wenn der größte Teil des Essens nur vorsichtig erhitzt werden musste. Im Kühlschrank lag schon eine Flasche Wein, der Peter bei der Weinprobe im White Hart gut geschmeckt hatte. Anschließend räumte Louise die Küche auf und stellte eine Vase mit frischen Blumen auf den Esstisch.
    Oben packte sie die kleinen Präsente geschickt in eine Geschenktüte, während sie einstudierte, was sie sagen wollte, wenn Peter sie auspackte. Sie traute sich allerdings nicht, darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn er die Geschenktüte einfach auf den Tisch knallte und fortging.
    »Peter, wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich …«
    »Peter, können wir nicht einfach …«
    »Peter, ich liebe dich«, sagte sie laut und erzitterte. Doch das Zuschlagen der

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