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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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Haustür ließ sie erstarren.
    Panik stieg in Louise auf. Peter kam mindestens eine Stunde zu früh. Weder hatte sie Zeit gehabt, um sich zu duschen oder umzuziehen, noch, um sich die Haare zu waschen. Außerdem – sie betrachtete sich ängstlich im Spiegel des Kleiderschrankes – sah sie gestresst und müde aus.
    Zugunsten des Gesamtbildes schob sie zur Abwechslung die Bedenken angesichts ihres eigenen Erscheinungsbildes beiseite. Sie packte die Geschenktüte, fuhr sich mit der Hand durch das Haar und eilte die Treppe hinunter. Im Flur stieß sie auf Peter, der die Post durchsah. Seine Jacke hatte er noch nicht ausgezogen. War das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
    »Du gehst heute Abend aber doch nicht etwa aus, oder?«, stammelte sie.
    »Vielleicht gehe ich mit ein paar Leuten aus der Firma etwas trinken«, erwiderte er sanft. »Warum? Hattest du andere Pläne?«
    »Ja! Ich habe ein Essen gekocht. Heute ist dein Geburtstag«, fuhr sie unnötigerweise fort. »Ich habe dir ein Geschenk besorgt.«
    »Das wäre nicht nötig gewesen«, erwiderte er. Es klang, als würde er es ernst meinen.
    »Ein Glas Wein?«, fragte Louise. »Komm schon. Tu was Verrücktes. Ich habe den Chardonnay besorgt, der dir so gut geschmeckt hat und der von diesem Weingut stammt, das nur weibliche Angestellte wegen ihrer zierlichen Füße für das Stampfen der Weintrauben beschäftigt.« Ihr war klar, wie albern das klang, doch es war ihr egal. Wenn sie ihn dazu bewegen konnte, in die Küche zu gehen, hatte sie ihr Ziel schon zur Hälfte erreicht. Selbst wenn sie anschließend einen Stuhl unter die Türklinke würde klemmen müssen – sie hatte heute Abend für ihren Ehemann gekocht und würde sich bei ihm entschuldigen.
    Peter lächelte kurz, doch das Lächeln erreichte seine Augen nicht. »Ein Glas auf die Schnelle.«
    »Toll!« Louise bat ihn in die Küche und ließ ihn am Tisch Platz nehmen. »Nimm dir ein paar Cracker. Oder lieber eine Olive?«
    »Blumen?«, fragte er mit gespielter Überraschung. »Die guten Servietten?«
    Louise zuckte zusammen. Sie wusste, dass er sich über ihre frühere zögerliche Reaktion auf seine Bemühungen für Verabredungen zu Hause lustig machte. Schaudernd dachte sie daran, wie offensichtlich sie seine Annäherungsversuche in der Vergangenheit zurückgewiesen hatte.
    Sie hatte Mühe, ihre Reaktion vor ihm zu verbergen. Es war sinnlos, jetzt einen Streit anzuzetteln.
    »Natürlich! Immerhin hast du heute Geburtstag! Hier, bitte«, sagte sie und stellte ein Weinglas vor ihm auf den Tisch. Danach schenkte sie auch für sich eines ein. »Ich habe hier ein paar Kleinigkeiten für dich«, fuhr sie fort und holte ein Geschenk nach dem anderen aus der Tüte. Der Reihe nach baute sie diese vor ihm auf.
    »Was ist das?« Peter nahm einen großen Schluck Wein und musterte misstrauisch den Stapel.
    »Das sind Geschenke. Für dich.«
    »Das wäre wirklich nicht nötig gewesen«, entgegnete er. Seine Miene wurde immer eisiger. »Ich denke nicht, dass Geschenke etwas an dem ändern können, was passiert ist. Du etwa?«
    »Das ist es nicht. Ich wollte dir etwas von mir geben«, erwiderte Louise schlicht. »Das waren keine teuren Geschenke. Aber erinnerst du dich noch, wie wir uns früher wirklich süße, tolle Geschenke gemacht haben, als wir nur wenig Geld zur Verfügung hatten? Das ist … so etwas in der Art. Mach schon. Pack das erste Geschenk aus.«
    Er wollte protestieren, änderte dann jedoch seine Meinung. Schnell, als wolle er nachgeben, um die Sache rasch hinter sich zu bringen, schob er das Geschenkband des ersten Pakets beiseite und löste das Papier.
    Louise hielt den Atem an.
    »Oh, das ist hübsch …« Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, und er sah zu ihr auf. »Das ist wirklich hübsch.«
    Es war ein gerahmtes Foto von ihnen dreien, aber nicht eines jener teuren Porträts, die sie im Fotostudio über dem Optiker hatten machen lassen, sondern ein Schnappschuss, den Juliet im Haus ihrer Eltern mit der Handykamera aufgenommen hatte. Toby thronte auf Peters Schultern und lachte, lachte fröhlich über Louise, die hinter Peters Rücken hervorlugte. Den dreien war die Liebe anzusehen, die sie füreinander verspürten.
    »Danke«, murmelte Peter, »das werde ich zur Arbeit mitnehmen. Und auf meinen Schreibtisch stellen.«
    Louises Lächeln bebte. »Du weißt, dass du und Toby mir alles bedeutet, nicht wahr?«
    »Toby vielleicht.« Er wich ihrem Blick aus.
    »Du auch. Das meine ich ehrlich, Peter.

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