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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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noch ein unzuverlässiger Teenager, der zu Unfällen im Umgang mit Henna neigte und andauernd das Geld für den Bus verlor. Louise hielt bei einer Dusche inne, die wie für Juliets Haus gemacht zu sein schien. Tatsächlich hatte sie sogar das Gefühl, dass dies eine der Duschen war, die Ben ihr gezeigt hatte, als sie ihm den Prospekt für ihr eigenes Badezimmer vorgelegt hatte. »Ah, ich glaube, ich habe die richtige gefunden. Du meine Güte! Die ist nicht gerade billig!«
    Am anderen Ende der Leitung ertönte eine gedämpfte Unterhaltung, und plötzlich kam ihr Vater an den Apparat.
    »Hallo, Liebes!«, grüßte Eric sie. Er hatte nur selten Geduld mit Dianes ewigem Hin und Her. Louise meinte beinahe schon zu hören, wie er sich die Lesebrille von der Nase riss und sich frustriert die Augen rieb, da er so lange Dianes Gespräch gelauscht hatte. »Was die Dusche anbetrifft: Kauf einfach die richtige, wir werden sie bezahlen. Ganz gleich, wie viel sie kostet.«
    »Aber Juliet wird nie im Leben zulassen, dass ihr sie kauft. Dazu ist sie viel zu stolz.« Louise zögerte, als sie sich an das letzte Mal erinnerte, als sie ihr hatte aushelfen wollen und Juliet ihr ausgedientes Sofa angeboten hatte. »Sie mag es nicht, wenn wir unsere Nasen in ihre Angelegenheiten stecken.«
    »Meine Nase ist groß genug, um damit klarzukommen«, erklärte Eric und diktierte ihr seine Kreditkartennummer.
    Somit war ein einstündiges Telefonat innerhalb von weniger als einer Minute erledigt. Eines musste Louise ihrem Dad lassen: Er wusste, wie er die Sachen anpacken musste, damit es funktionierte.
    Als Louise nach oben geeilt war, um Toby ins Bett zu bringen, hatte die Küche wie ein Schlachtfeld ausgesehen. Doch als sie nun nach unten kam, war alles makellos sauber. Drei Kerzen brannten, und die guten Weingläser standen auf dem Küchentisch.
    Begriffsstutzig starrte Louise die Gläser an und versuchte zu ergründen, warum Peter nicht einfach die Weingläser aus Recyclingglas genommen hatte, die man in die Spülmaschine stellen konnte. Und warum er Leinenservietten auf die Teller gelegt hatte. Sie hatten noch nie Servietten benutzt – nicht einmal, seit die Waschmaschine sieben Stunden am Tag lief und alles säuberte, was Toby, der fleischgewordene Dreckspatz, an Schmutzwäsche produzierte.
    Louise nahm die Serviette von ihrem Teller und betrachtete sie. Daran hing immer noch der Hochzeitsanhänger. Von Tante Cathy, die tatsächlich damals gelobt hatte: »Gut gemacht, Louise! Mit einem Computerfreak an der Hand wirst du niemals arm sein!«
    »Ist alles in Ordnung?«, rief Louise in den Hauswirtschaftsraum hinein. Sie hörte, wie der Kühlschrank geöffnet und wieder geschlossen wurde.
    »Das ging aber schnell.« Peter trat in die Küche und machte einen nervösen Eindruck. Über seinem Anzug trug er eine gestreifte Grillschürze, die Ärmel seines Hemdes hatte er hochgekrempelt. In der einen Hand hielt er eine Flasche Wein, in der anderen einen Weinkühler. Er lächelte, gab dabei den Blick auf seine kleinen weißen Zähne frei und deutete auf den Tisch. »Setz dich doch. Soll ich dir etwas einschenken? Ist Weißwein in Ordnung?«
    Louise zog einen Stuhl unter dem Tisch hervor. Ihr war klar, dass seine Aufmerksamkeit sie eigentlich umwerfen sollte – insbesondere da Peter den ganzen Tag bei einer großen Softwarekonferenz zugebracht hatte. Doch tief in ihrer Magengrube schien sich ein unerwünschter Knoten zu bilden.
    »Soll ich kurz nach oben laufen und mich umziehen?«, scherzte sie verlegen. »Ich komme mir ein wenig underdressed vor.«
    »Nein, nein, du siehst prima aus!«, erwiderte Peter, doch die Antwort kam mit einer Sekunde Verzögerung, sodass Louise nur allzu gut wusste, dass er ihre ausgeleierte Yogahose in Augenschein genommen hatte. Louise war gleich nach dem Telefonat mit Diane in ihre alte Mummy-Uniform geschlüpft; sie besaß nur noch einen Rock fürs Büro, der richtig passte – da wollte sie lieber keine Unfälle riskieren.
    »Ich ziehe mich kurz um«, beharrte sie schließlich. Es war wirklich albern, doch sie fühlte sich alles andere als entspannt, wenn Peter seinen Anzug trug und sie hier mit ihrer Relaxhose saß, bei der sich womöglich auch noch ihre Unterhose abzeichnete. Darüber hatte sie bis heute noch nie nachgedacht. Aber das war nun dank des Bleistiftrocks, den sie zur Arbeit trug, anders geworden. »Eine Sekunde nur, ich laufe schnell hoch und …«
    »Nein, bleib sitzen!« Peters frustrierte Stimme klang

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