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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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an einem anderen Finger ein Pflaster klebte.
    Hätte er über mich herfallen wollen, so wäre dies sicherlich längst geschehen, dachte sie. Außerdem hatte Minton ihn auch nicht angefallen.
    Sie lächelte kurz und ging an der Stelle, auf die er deutete, in die Hocke.
    »Siehst du den Schalter hier? Der ist ausgeschaltet. Er sollte aber eingeschaltet sein.« Er legte den Schalter um, und sofort ging das Licht wieder an. »Den Schalter solltest du immer als Erstes überprüfen. Für alles andere würde ich lieber den Elektriker rufen.«
    Juliet nickte. Lorcan verströmte einen sehr männlichen Duft. Er war keineswegs unangenehm … nur eben ein wenig ungewohnt.
    Er richtete sich wieder auf und klopfte sich den Staub von den Jeans. Gerade als er etwas sagen wollte, meldete sich ihr Magen mit einem beschämenden Knurren laut zu Wort. Lorcan musste lachen.
    »Wie ich höre, hast du noch nichts gegessen. Willst du vielleicht nach nebenan mitkommen und dort einen Happen mit uns essen? Emer kocht gerade ein indisches Curry – und ihr Curry ist wirklich einsame Spitze. Sal durfte sich nämlich aussuchen, was er heute essen will, da es heute sein Tag ist, und er hat sich viel zu viel gewünscht.«
    »Ähm, nein, danke«, erwiderte Juliet automatisch. Ihr war nicht danach, an einem Geburtstagsessen teilzunehmen, ganz zu schweigen von einem, bei dem es so wild und laut wie bei den Kellys zugehen würde. Juliet vermutete, dass Emer die Mutter war, und Alec der Vater. Doch bei den Kellys gab es so viele Familienmitglieder, dass sie den Durchblick verloren hatte. Von den Gästen, die womöglich eingeladen waren, einmal vollkommen abgesehen. Dem Lärm nach zu urteilen waren ganze Heerscharen von Gästen geladen.
    »Es würde aber wirklich keine Umstände machen«, beharrte Lorcan. »Emer kocht immer zu viel. Meistens vergisst sie nämlich, für wie viele hungrige Mäuler sie kochen muss. Heute sind aber alle da. Sogar Alec ist heute Morgen extra eingeflogen.« Er zwinkerte ihr zu. »Er ist mir ja ein schöner Vater! Macht sich einfach vor Sals offizieller Geburtstagsparty aus dem Staub. Partys bei zugedröhnten Heavy-Metal-Musikern, kein Problem – aber kaum steht eine Fete mit zehn Elfjährigen auf der Kegelbahn an, ist er raus aus der Nummer.«
    »Was macht Alec beruflich?«, erkundigte sich Juliet neugierig.
    »Er besitzt ein Unternehmen für den Auf- und Abbau von Livebühnen für Rockbands. Früher war er selbst mal Roadie, aber mittlerweile ist er nur noch im Management tätig. Darum fliegt er in der gesamten Weltgeschichte umher. Wusstest du das nicht?«
    »Ich war … in letzter Zeit nicht viel unter Leuten«, gab sie zu. »Arbeitet er für bekannte Bands?«
    »Sogar für ziemlich berühmte Bands.« Lorcan grinste sie an. »Komm mit, dann können wir uns unterhalten. Er wird dir gern ein paar Geschichten erzählen. Emer hat sie nämlich schon zur Genüge gehört. Alec freut sich über jeden, der seine Anekdoten noch nicht kennt.«
    Einen kurzen Augenblick lang war Juliet versucht, die Einladung anzunehmen, doch im letzten Augenblick machte sie einen Rückzieher.
    »Ich …«, stotterte sie, doch Lorcan schien schon zu wissen, was sie sagen wollte.
    Er verdrehte die Augen und nickte zu dem wummernden Bass, der just in diesem Augenblick nebenan wieder ertönte. »Eine höfliche Entschuldigung ist nicht nötig. Ich liebe die Kids abgöttisch, aber was den Lärm angeht, so muss man sich schon eine hohe Toleranzgrenze zulegen. Was würdest du sagen, wenn ich kurz nach nebenan laufe und uns einfach etwas zu essen herüberhole? Wenn ich ehrlich bin, wäre mir eine gute Entschuldigung ganz recht, damit ich mein Tarka dhal in Ruhe essen kann, ohne von Florrie mit den neuesten Storys über ihren Hamster vollgequatscht zu werden.« Lorcan zwinkerte. »Ich könnte ja sagen, dass deine Sicherungen Schrott sind. Du würdest mir damit wirklich einen Gefallen tun.«
    »Ähm, bei mir herrscht ein ziemliches Chaos«, stammelte Juliet. Sie hatte Mühe, angesichts der vielen widersprüchlichen Dinge, die ihr durch den Kopf schossen, einen klaren Gedanken zu fassen. Einerseits wollte sie Lorcan so schnell wie möglich wieder loswerden, damit sie sich ihrer Trauer hingeben konnte, andererseits hätte sie liebend gern mehr über ihre Rockstar-Nachbarn erfahren. Und das Curry klang eigentlich auch ganz gut. Allein schon der Duft des Essens eben hatte das seltene Phänomen bewirkt, dass sie Appetit bekam.
    Juliet sah zu Minton hinunter, der

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