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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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und Angel so alles darüber erzählt, was im Haus gemacht werden müsste? Möglicherweise hatte sie ihn sogar noch bestochen, ihr darüber Bericht zu erstatten, was tatsächlich alles repariert werden musste, damit sie alles überwachen konnte.
    Andererseits würde ihr ihre Mutter höchstwahrscheinlich tatsächlich ewig in den Ohren liegen, wenn ihre Eltern erfahren würden, dass Ben es nicht geschafft hatte, vernünftige Schlösser einzubauen. »Könntest du das bitte für mich tun?«, hörte sie sich sagen.
    »Kein Problem!«, erwiderte Lorcan mit einem umwerfenden Lächeln. »Wird heute noch erledigt.« Verunsichert fuhr er fort: »Wenn das für dich in Ordnung ist?«
    Juliet nickte. Mist, dachte sie. Ich sollte mein Handwerker-Pokerface aufsetzen! Vor Handwerkern zu bluffen – das war eindeutig eine von Bens Aufgaben gewesen. Dummerweise sendete sie alle nur möglichen Signale aus, während Ben wahrscheinlich seinerseits lässig an den Rahmen gepocht und eine Bemerkung über die Türstürze gemacht hätte. Und wie sah es überhaupt mit der Versicherung aus? Hätte sie dort mitteilen müssen, dass Ben tot war? Hatte sie das vielleicht schon getan? Oder ihre Mutter?
    Minton hörte auf, an Lorcans Bein herumzuschnüffeln, kehrte zu Juliet zurück und lehnte sich an ihr Schienbein. Zwar beäugte er Lorcan misstrauisch, knurrte aber nicht.
    »Ich weiß, die Frage ist ein wenig frech, aber könnte ich vielleicht eine Tasse Tee bekommen?«
    »Tee?« Juliet hatte eigentlich die Nase voll von Tee. Während der letzten acht Monate hatte sie so viel stark gesüßten schwarzen Tee getrunken, dass ihr Inneres mittlerweile bestimmt die Farbe einer Mahagonianrichte angenommen hatte.
    Lorcan nickte. »Seit Emer die Frau eines Managers ist, hat sie nur noch diese lächerliche Kaffeemaschine. Die kann alles, außer selbst Kaffeebohnen anzubauen. Dabei ist sie so kompliziert zu bedienen, dass Emer ihren Ältesten, Sal, bitten muss, sie anzustellen. Ich hab ihr immer wieder gesagt, dass die Lifestyle-Polizei schon nicht vorbeikommen und einen hopsnehmen wird, nur weil man einen verdammten Teekessel besitzt!«
    Aus ihr völlig unerfindlichen Gründen merkte Juliet, wie sich ein Kichern durch ihre Tränen kämpfte. Dabei hatte sie keine Ahnung, warum das so war – sie fand seine Bemerkung eigentlich nicht mal witzig. Tatsächlich hätte sie am liebsten sogar losgeheult, anstatt zu lachen. Aber vielleicht hatte es etwas mit Lorcans Gesichtsausdruck zu tun. Durch den immer wieder ansteigenden und abfallenden Tonfall seines irischen Akzents hatte man das Gefühl, dass er stets eine witzige Pointe in petto hatte, obwohl dem vielleicht gar nicht so war. Außerdem hatte sie so gut wie nicht geschlafen.
    »Tee. Okay.« Juliet ging vor, vorbei an den immer noch unausgepackten Bücherkisten, die neben den Stufen zur Küche im hinteren Teil des Hauses standen.
    »Schon komisch, wie unterschiedlich zwei benachbarte alte Häuser aussehen können, was?«, stellte Lorcan fest. Er lehnte sich an den Kühlschrank, während sie das Teewasser aufsetzte und zwei Tassen aus dem Spülbecken nahm. Nach allem, was er am vorherigen Abend über das Singledasein und den fehlenden Antrieb, sich um solche Dinge zu kümmern, gesagt hatte, wünschte sie inständig, ihr Frühstücksgeschirr abgewaschen zu haben.
    »Unterschiedlich? Inwiefern?«
    »Ach, du weißt schon. Durch die ganzen Durchbrüche hier wirkt alles schön hell. Und doppelt so groß.« Er gestikulierte mit seiner zerkratzten Hand und betrachtete die Größe der Küche und des Hinterzimmers. »Emer … die alte Lady, der das Haus zuvor gehört hat, hat dort jahrelang allein gelebt. Es gibt viele winzige Zimmerchen, noch mehr Bücherregale und verwinkelte Ecken. Selbst wenn alles aufgeräumt und sauber ist, wirkt es dort durcheinander. Du dagegen hast hier optimale Voraussetzungen. Bei uns werde ich wohl den alten Vorschlaghammer schwingen müssen.«
    »Das alles war schon so, als wir hier eingezogen sind. Die Arbeiten waren aber nur zur Hälfte erledigt. Das war auch der Grund, warum wir uns dieses Haus leisten konnten. Der vorherige Beisitzer hatte angefangen, alles von Grund auf zu renovieren, doch dann musste er aus beruflichen Gründen umziehen.« Juliet holte die Teekanne aus dem Schrank. »Aber vielen Dank für dieses Vertrauensvotum. Meine Mum und mein Dad konzentrieren sich ja eher auf die unfertigen Böden und die Stromleitungen.«
    »Na ja, ich behaupte nicht, dass du nicht noch einen

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