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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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Diane beugte sich vor und tätschelte Juliets Hand. »Prima. Lorcan ist ein wirklich netter Kerl. Er erinnert mich an Ben.«
    »Mum, warum muss bei dir eigentlich jeder immer wie eine andere Person sein?«, fragte Juliet und zog ihre Hand zurück, als hätte sie eine heiße Herdplatte berührt. »Kann denn nicht jeder einfach mal er selbst sein?«
    »Ich weiß gar nicht, was du damit …«
    »Natürlich weißt du das! Peter sieht deiner Meinung nach aus wie Tom Cruise. Dad ist Paul Newman wie aus dem Gesicht geschnitten. Zumindest einem kahlköpfigen Paul Newman.« Juliet machte eine sarkastische Pause. »Ruth hat dir immer noch nicht verziehen, dass du ihr gesagt hast, sie erinnere dich an die Fernsehmoderatorin Carol Vorderman. Ben kannst du überhaupt nicht mit Lorcan vergleichen. Also … ich meine … Lorcan mit Ben …« Sie schluckte und setzte noch einmal an. »Lorcan ist dunkelhaarig. Ben war blond. Lorcan ist zu kräftig, um beim Beschneiden der Rosen Handschuhe tragen zu können. Er hat eine andere Augenfarbe. Und er ist kleiner als Ben … Soll ich weitermachen?«
    »Ich meinte das auch nicht in physischer Hinsicht«, widersprach Diane ihr und tupfte sich die Lippen mit einer Papierserviette ab. Seit Langem trug sie wieder einmal Lippenstift, stellte Juliet fest. »Seine Art erinnert mich an Ben. Er wirkt so … tüchtig. Liebenswürdig.«
    »Na ja, das ist mir noch nicht aufgefallen«, erklärte Juliet dickköpfig.
    Diane merkte, dass sie etwas Falsches gesagt hatte. »Tut mir leid. Jedenfalls«, fuhr sie fort und wechselte so feinfühlig wie möglich das Thema, »habe ich heute Kim im Supermarkt gesehen. Hast du ihr eigentlich gesagt, ab wann du wieder arbeiten möchtest?«
    »So ähnlich. Sie meinte, ich solle sie anrufen, wenn ich mich dazu wieder bereit fühle. Sie will nicht noch einmal so ein Cupcakes-Desaster erleben.«
    In dem Versuch, Juliet vor ein paar Monaten wieder zurück an ihren Arbeitsplatz zu bringen, hatte Kim sie gebeten, hundert Cupcakes für einen Hochzeitsempfang zu backen. Früher war Juliet es durchaus gewohnt gewesen, an einem Morgen mehr als zweihundert Cupcakes zu backen, doch dieses Mal waren sie nicht aufgegangen, sahen traurig aus und schmeckten abscheulich. Louise und Diane hatten sich schließlich die ganze Nacht um die Ohren schlagen müssen, um die Cupcakes für Juliet zu backen.
    »Aber wie schafft sie es, ohne dich auszukommen?« Diane blieb beharrlich. »Immerhin sind die Sommermonate die arbeitsreichste Zeit des Jahres für euch.«
    »Ich weiß , Mum.«
    Der Begriff Hochzeitsmonate stand unausgesprochen zwischen ihnen.
    Juliet rührte in ihrem Kaffee. Die ehrliche Wahrheit war, dass sie im Augenblick keine Menschen sehen wollte. Insbesondere keine glücklichen, lebenden, frisch verheirateten Paare. Darum war ihr auch die Anwesenheit von Minton und Coco um ein Vielfaches lieber. Die beiden würden höchstwahrscheinlich nie heiraten oder hätten nur wenig hilfreiche Tipps für sie auf Lager, wie zum Beispiel, dass es einfach nur eine Sache der Überwindung sei, wieder zu arbeiten.
    »Vielleicht hilft es dir ja auch«, fuhr Diane fort. »Meine Freundin Jean hat gleich nach Philips Tod wieder in der Bibliothek gearbeitet. Sie sagte, es habe ihr geholfen, sich mit der Arbeit abzulenken.«
    »Mum, ich will Kim nicht im Stich lassen, indem ich nutzlose Arbeit abliefere. Damit tue ich niemandem einen Gefallen. Vielleicht im Herbst.«
    Sobald das Jahr vorbei ist. Nachdem ich einen Neustart versucht habe.
    Diane ließ nicht locker. »Louise sagt, Peter brauche neue Mitarbeiter bei Techmate , da dieses neue Projekt grünes Licht bekommen hat.«
    Juliet schnaubte.
    »Oder du könntest dich freiwillig irgendwo engagieren. Beim Buchclub habe ich mich mit Rachel unterhalten. Die Hundeauffangstation sucht verzweifelt nach freiwilligen Gassigängern während der Sommermonate, wenn die Helfer, die für gewöhnlich dort sind, in Urlaub gehen. Und du kannst doch so gut mit Hunden umgehen! Ich habe sogar …« Diane stellte ihre Handtasche auf den Tisch und suchte darin nach etwas. »Ich habe Mrs Cox gesagt, dass du sie anrufen würdest.«
    Juliet versuchte krampfhaft, sich zu erinnern. Dianes Buchclub hatte viele Mitglieder, und normalerweise wurde mehr darüber diskutiert, wer alles wieder nicht zum Treffen erschienen war, als über den jeweiligen Roman. »Mrs Cox … meine alte Klavierlehrerin?«
    »Ja, sie ist fast jeden Monat da. Für ihre achtzig Jahre ist sie noch erstaunlich

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