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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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vorsichtshalber die Ohrstöpsel ihres iPods in die Ohren. Entschlossen marschierte sie dann den sanft abfallenden Hügel hinunter, lauschte dem Hörbuch Emma und ließ sich auf Jane Austen ein, wie es ihr früher in der Schule nie gelungen war.
    Nach einer Weile hatte sich ihr Atem auf einen regelmäßigen Rhythmus eingependelt, und ihr Verstand schaltete sich aus, sodass es schließlich nur noch den strahlend blauen Himmel über ihr, die frische Sommerluft und die Erzählung gab. Minton flitzte fröhlich umher und hielt Schritt mit ihr. Zu ihrer großen Überraschung stellte Juliet fest, dass die warmen Sonnenstrahlen in ihrem Gesicht ihr Herz auf eine sehr unschuldige Weise mit Freude erfüllten.
    Doch der Anblick eines freundlich aussehenden älteren Pärchens mit drei japsenden Yorkshireterriern am Fuße des Hügels riss sie jäh aus diesem Zustand heraus. Die Straße bog in Richtung einer altmodischen Einkaufsstraße mit vielen kleinen Läden ab. Juliet wusste, dass sie den Leuten durch den Umweg über diese Straße ausweichen und dann später wieder auf ihre ursprüngliche Route zurückkehren konnte. Das Pärchen lächelte schon und hatte diesen »Wir sind noch zu weit entfernt, um mit Ihnen zu reden, aber gleich haben wir Sie!«-Ausdruck im Gesicht.
    Juliet wollte wirklich nicht unhöflich sein; aber sie hatte einfach keine Lust auf irgendwelche Unterhaltungen.
    »Komm, Minton!«, rief sie und zog ihn von einem Laternenpfahl fort. »Dann wollen wir mal sehen, was es alles Neues auf der South Parade gibt!«
    Als Juliet noch klein gewesen war, hatte es auf der South Parade nur Boutiquen mit altmodischer Damenoberbekleidung mit Cellophanschutz in den Schaufenstern gegeben. In den letzten Jahren hatten jedoch immer mehr reiche, gut aussehende, junge Mütter die großen Einfamilienhäuser in der Nähe bezogen, sodass aus den ehemaligen Kurzwaren- und Wollläden mittlerweile Delikatessengeschäfte und Cafés mit Keramikwerkstatt geworden waren. Diane war jahrelang immer zu »Angela’s Hair« gegangen; nun war der Friseur in »Angel Hair« umbenannt worden.
    Juliet starrte in das elegante Innere des Friseurladens und versuchte, sich vorzustellen, wie sie früher einmal mit Lockenwicklern auf dem Boden dieser – sie warf schnell einen Blick auf das Schild am Eingang – zertifizierten Ayurveda-Wellness-Erlebniswelt gespielt hatte.
    Ich muss unbedingt Ben erzählen, dass Angela jetzt auch heiße Steine auflegt, dachte sie. Für richtig große Kieselsteine könnte er ihr einen guten Preis machen …
    Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals.
    Schnell suchte Juliet nach einer Ablenkung, und ihr Blick fiel auf die Preistafel. Erst durch Lorcans Bemerkung über ihr Haar war ihr bewusst geworden, dass sie seit beinahe einem Jahr nicht mehr beim Friseur gewesen war. Ihr Haar hatte dennoch nicht übermäßig zerzaust ausgesehen; es war ein anständiger, wenn auch recht lockiger Bob.
    Vielleicht war es an der Zeit für einen anständigen Haarschnitt, dachte sie, da sie nun die »Schneiden Sie einfach alles ab, ist mir doch egal«-Phase hinter sich hatte. Dasselbe Buch, das ihr versichert hatte, dass es ihr nach einem Jahr besser gehen würde, hatte ebenso nachdrücklich vor spontanen Schönheitsentscheidungen wie radikalen Haarschnitten, Erinnerungstattoos und dergleichen gewarnt.
    Angesichts der Preise fielen Juliet beinahe die Augen aus dem Kopf. Anscheinend waren nicht nur die Handtücher teurer geworden. Als sie nach drinnen starrte, um zu sehen, ob es für die Preise wenigstens vergoldete Haarföne gab, entdeckte sie ihre Mutter. Diane bezahlte gerade an der Theke, und als sie sich umdrehte und so tat, als würde sie ernsthaft über den Kauf eines dort angebotenen Shampoos oder Conditioners nachdenken, entdeckte auch sie Juliet vor dem Schaufenster.
    Ihre Blicke trafen sich.
    Mist, dachte Juliet. Jetzt kam Fortschleichen nicht mehr infrage.
    Juliet runzelte die Stirn und zermarterte sich den Kopf auf der Suche nach einer Ausrede, was sie dringend zu Hause erledigen musste. Dummerweise ging sie nicht einmal mit einem fremden Hund Gassi. Vielleicht behaupte ich einfach, dass ich auf dem Weg zu Hector bin, um ihn abzuholen, dachte sie.
    Diane winkte kurz mit der Hand, sagte etwas zu der Dame am Empfang und kam dann herausgestürzt.
    »Was machst du hier?« Sie wirkte ziemlich überrascht.
    »Ich gehe mit Minton Gassi. Ist das so etwas Ungewöhnliches?«
    »Nein, ich dachte nur …« Diane setzte ein Lächeln auf. »Es ist

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