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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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bald. Du kommst zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Ich bin … noch nicht bereit, mit der Dusche loszulegen. Außerdem gibt es hier andere Baustellen, um die man sich zuerst kümmern müsste.«
    »Herrje. Du weißt doch, dass ich sogar im größten Chaos arbeiten kann.« Lorcan seufzte. »Du hast doch gesehen, wie es nebenan zugeht.«
    Juliet schlang die Arme enger um ihren Körper. Eine neue Dusche schien eigentlich nur eine Kleinigkeit zu sein, doch tatsächlich war sie alles andere als das. Zumindest für sie. Die Dusche war der einzige konkrete Punkt, über den Ben und sie ausgiebig diskutiert hatten. Er hatte eine richtige Duscharmatur im viktorianischen Stil in der Größe eines Esstellers haben wollen. Eine Dusche, unter der sie gemeinsam hätten stehen können.
    Hatte es irgendeinen Sinn, jetzt einen so großen Duschkopf installieren zu lassen? Wäre das etwa ein Zeichen für Ben, dass sie plante, mit jemand anderem dort zu duschen?
    »Ich bin nicht …« Juliet versagte die Stimme. »Ich will nicht unhöflich sein, aber das wäre der erste Schritt. Wahrscheinlich kommt dir das gar nicht so bedeutend vor, aber für mich … du weißt schon.«
    Lorcans gute Laune verschwand. »Na schön. Ich hatte einfach nur einen freien Morgen und dachte, nachdem wir neulich über dein Bad gesprochen hatten, dass es für dich okay wäre … Wann wäre denn in deinen Augen ein guter Zeitpunkt? Ich könnte die Sachen einfach hierlassen und an einem anderen Tag vorbeischauen. Oder dir jemand anders besorgen, der die Arbeit übernimmt. Oder gar nichts tun.«
    »Es tut mir leid.« Juliet schluckte schwer. »Ich bin nicht … Es kommt und geht einfach. Als wir durchs Haus gegangen sind, war noch alles okay. Ehrlich! Aber mir geht’s gut.«
    »Dir geht es nicht gut. Aber es ist vollkommen in Ordnung, wenn man mal in den Seilen hängt. Ich verstehe das.« Er hantierte mit dem Bandmaß herum.
    Jetzt komm schon, Juliet, ermahnte sie sich.
    Denk doch bloß mal an die schöne Dusche.
    Die ich niemals mit irgendwem teilen werde!
    »Warum lässt du die Sachen nicht einfach hier?«, fuhr Juliet schnell fort. »Ich rufe dich später an, wann du die Dusche installieren kannst. Dann können wir auch noch einmal das Angebot durchsprechen. Und über all die Dinge reden … über die du bei der Arbeit so redest.«
    Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus; Juliet wusste kaum, was sie da sagte, doch die Sorgenfältchen um Lorcans Augen herum verschwanden allmählich, und seine alte Zuversicht kam langsam wieder zum Vorschein.
    »Prima«, erwiderte er und räumte die Tüten nach drinnen. »Du hast ja meine Nummer.«
    »Richtig.« Juliet wollte die Tür schließen. »Danke.«
    »Dann einen schönen Spaziergang!« Lorcan zwinkerte ihr zu und schlenderte, die Hände in seinen zerbeulten Jeans vergraben, den Weg zur Straße hinunter.
    Damit er nicht dachte, sie würde ihm diese vor der Nase zuknallen, schloss Juliet die Tür zwar so leise, wie sie konnte, aber doch sehr bestimmt. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und sie fühlte sich so aufgewühlt und aufgeregt, als habe sie gerade eine Attacke auf das Haus abgewehrt.
    Während sie sich auf die Fliesen sinken ließ, schnupperte Minton so interessiert an den Tüten und Schachteln herum, dass Juliets Blick irgendwann auf die Duscharmatur fiel.
    Es war eine wunderschöne Messingarmatur im viktorianischen Stil mit großer Regendusche. Genau jene, die sie sich in den Einrichtungsmagazinen ausgesucht hatten.
    Obwohl Coco nicht Gassi gehen musste, machte sich Minton zur gewohnten Uhrzeit auf den Weg zur Tür. Juliet brachte es einfach nicht übers Herz, ihm diesen Wunsch abzuschlagen.
    Auf den Park und die Blumenrabatten hatte sie allerdings keine Lust, da dort die Leute die Angewohnheit hatten, anzuhalten und sich, wenn schon nicht mit ihr, dann doch zumindest mit Minton zu unterhalten. Außerdem hatte sie noch weniger Lust, dem Spanielmann in die Arme zu laufen und spontane Spötteleien von Hundebesitzer zu Hundebesitzer über den notgeilen Hector auszutauschen.
    So steuerte sie schließlich das andere Ende von Longhamptons dichtem Fußweg-Netz an, das sich zwischen dem Bishops-Meadow-Grundstück aus den Dreißigerjahren und dem Teich dahinschlängelte – an dem sich sicherlich früher einmal ein viel genutzter Schandkorb befunden hatte –, der verlassen dalag und von Unkraut überwuchert war. Nirgends war auch nur eine Menschenseele zu sehen, aber um auf Nummer sicher zu gehen, steckte sich Juliet

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