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Liebe läßt alle Blumen blühen

Liebe läßt alle Blumen blühen

Titel: Liebe läßt alle Blumen blühen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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nervös und spürte den Kognak in den Schläfen. »Das kann ja noch heiter werden«, sagte sie lakonisch.
    »Ob wir ihr eine Tasse Tee kochen?« fragte Zipka.
    »Franzosen sind Kaffeetrinker.«
    »Stimmt. Ich bin ganz verwirrt.«
    »Dazu ist nun wirklich kein Anlaß vorhanden.«
    »Für Sie nicht, Tinka. Aber für mich als Mann! Haben Sie diesen gottgesegneten Busen gesehen?«
    »Sie übertreiben – wie immer! Gottgesegnet! Im Zusammenhang mit Busen! Sie spinnen doch.« Kathinka zerdrückte die Zigarette in einem hölzernen Becher und stand abrupt auf. »Ich werde einen Kaffee machen, der ihren Pulsschlag verdoppelt! Vielleicht kommt mit dem Blut im Hirn auch die Erinnerung zurück. Und wenn es hell wird, holen wir Sergeant Andratte. Er wird sich um sie kümmern und uns die Verantwortung abnehmen. Oder hatten Sie etwa vor, hier ein Asyl für umherirrende Mädchen zu gründen?«
    Zipka ging auf und ab und sah mit Freude, daß die Blicke des Mädchens ihm folgten. Es nahm also teil an dem Geschehen ringsum, ohne allerdings darauf näher zu reagieren.
    »Ich gestehe«, sagte Zipka betont, »daß mich der Fall sehr interessiert.«
    »Sie muß in ein Krankenhaus!« protestierte Kathinka aus der Herdecke heraus. »Sie sind kein Arzt, Zipka. Denken Sie an die Schläfenwunde. Wenn sie nun einen Schädelbruch hat?«
    »Den hat sie bestimmt nicht.«
    »Woher wollen Sie das so genau wissen?«
    »Dann wäre sie noch besinnungslos, ihr Allgemeinzustand wäre ganz anders, und außerdem würde sie mir nicht zublinzeln …«
    »Was tut sie?« Kathinka kam sofort vom Herd zurück zur Couch.
    Die Unbekannte lag reglos, in die Decke gewickelt, und lächelte wie ein frisch gebadetes Kind. Aber es war ein abwesendes Lächeln … Sie schien etwas Schönes zu sehen, das aber außerhalb dieser Welt war.
    »Sie grinst ziemlich dumm«, meinte Kathinka. »Eine angemalte Fassade sagt noch nichts darüber aus, wie es dahinter aussieht. Das weiß ich als Architektin wirklich besser als Sie! Wenn sie nun ausgebrochen ist …«
    »Was soll denn das heißen – ausgebrochen?«
    »Ist es nicht denkbar, daß sie geistig behindert ist, bisher irgendwo gepflegt wurde und bei einer sich bietenden Gelegenheit einfach ausgerückt ist? Solche Kranken sind doch unberechenbar. Zahm wie Lämmer, plötzlich reißend wie Wölfe. Der Unfall bei der Flucht kann den Zustand noch verstärkt haben.«
    »Das ist Ihre Version, Tinka.«
    »Und wie sehen Sie die Sache? Natürlich butterweich. Typisch Mann: Ein Madonnengesicht, ein strammer Busen, und schon jubilieren die Engel!«
    »Sie wollen doch nicht sagen, unsere Unbekannte habe den Teufel im Leib!« Zipka schnupperte. Starker Kaffeegeruch drang vom Herd in den Raum. »Ihr Kaffee wird dick wie Gift.«
    »Er soll ja auch Medizin sein.«
    Kathinka eilte in die Kochnische, goß den Sud – anders konnte man den dicken Kaffee nicht nennen – in eine Tasse und kam mit dem dampfenden Getränk zurück.
    Das Mädchen hob den Kopf und schnupperte wie ein Hündchen.
    »Aha!« rief Zipka begeistert. »Ihr Gebräu weckt die Lebensgeister allein schon durch den Geruch. Tinka, Sie haben zweifellos Begabung zur Isolde – ich traue Ihnen nun auch das Mixen eines umwerfenden Liebestrankes zu!«
    »Den ich Ihnen bestimmt nicht kredenzen werde!« Sie stellte die Kaffeetasse auf den Tisch und setzte sich neben die Unbekannte auf die Couchkante. »Möchten Sie etwas trinken?« fragte sie auf französisch.
    »Ja – ich rieche Kaffee …«
    »Sie riecht!« Zipka rief es mit jubelnder Stimme. »Welch ein Fortschritt!«
    »Nun drehen Sie nicht gleich durch!« dämpfte Kathinka den Ausbruch ihres Reisebegleiters. Kathinka reichte dem Mädchen die Tasse hin. Die Unbekannte nahm sie an, schnupperte, setzte sie dann vorsichtig an den Mund und trank einen kleinen Schluck.
    »Oh!« sagte sie darauf. »Gut …«
    »Sie findet zu Gefühlsregungen zurück«, sagte Zipka fest. »Mademoiselle, ich kann Ihnen auch noch Huhn in Aspik anbieten!«
    »Danke …«
    Das Mädchen setzte sich auf. Dabei rutschte die Decke von seinen Schultern und gab den Oberkörper frei. Es schien sie nicht zu stören, sie trank noch ein paar Schlucke von dem heißen Kaffee und gab dann die Tasse an Kathinka zurück.
    »Nicht wahr, das brennt wie Feuer«, sagte Zipka.
    »Glotzen Sie sie nicht so lüstern an!« Kathinka stellte die Tasse auf den Tisch zurück. Es klirrte alarmierend. »Sie sehen doch, daß ihr Benehmen nicht normal ist.«
    »Warum sollte sie sich schämen?

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