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Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Titel: Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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müssen, Posh Boy ignorieren und noch härter schuften. Ich stehe auf und gehe zur Tür. Aber als ich davorstehe, drehe ich mich noch einmal um.
    »Beruhige dich, Grace«, sage ich zu meinem Spiegelbild. »Beruhige dich.«
    Und ich kehre zurück zur Toilette und setze mich wieder. Dieses Mal schließe ich die Augen und warte, bis seine Stimme zu mir kommt. Dann lausche ich dem Gesang meines Vaters, bis ich ganz ruhig bin.

74
    Es ist Viertel vor neun, Schleimi und Posh Boy sind bereits da.
    »Was ist denn hier los?«, frage ich Schleimi, während ich an meinen Schreibtisch gehe und meinen Computer einschalte – ich werde nie wieder auch nur ein Wort mit Posh Boy reden.
    »Gracie Flowers, lass die Jacke an. Wir nehmen dich mit.«
    »Wohin? Zu einer Besichtigung?«, wende ich mich direkt an Schleimi.
    »Nein.«
    »Wohin dann? Oh, bitte nicht schon wieder so ein Teambuilding-Event.«
    »Es gibt was zu feiern.«
    »Was denn? Wo denn?«
    »Grace, halt einfach die Klappe und folge mir hinaus zum Wagen. Fünfzig Fragen auf einmal, typisch Frau«, sagt Schleimi und hält mir die Tür auf.
    Ich gehe wieder auf die Straße hinaus. Ich habe Posh Boy bisher keines Blickes gewürdigt, daran wird sich auch nichts ändern. Wir steigen in Schleimis Audi, und er fährt uns zu einem Luxushotel auf der Park Lane.
    »Was um alles in der Welt machen wir hier?«, frage ich missmutig. Ich will heute Morgen beziehungsweise auch an jedem anderen Morgen nicht in Posh Boys Nähe sein. Ganz zu schweigen von einem fröhlichen Dreier mit ihm und Schleimi, um etwas zu feiern.
    »Champagnerfrühstück, mein Schatz.«
    »Champagner? Warum? Ich kann morgens um neun keinen Champagner trinken. Dann schlafe ich spätestens um zehn ein.«
    »Unser Okay hast du, stimmt’s, John?«
    »Absolut, Ken. Heute ist dein Tag, Grace«, tönt Posh Boy.
    »Bitte, sprich mich nicht an«, murmle ich.
    »Kinder«, sagt Schleimi tadelnd. »Habt ihr zwei Krach miteinander?«
    Ich werde in einen Aufzug geleitet, der uns in die oberste Etage des Hotels bringt, und als ich aussteige, sehe ich mich einer Glasfront vom Boden bis zur Decke gegenüber. Ganz London liegt zu meinen Füßen. Ich kann den Hyde Park sehen, den Marble Arch und dahinter Straßen mit Häusern, die ich in den letzten fünf Jahren verkauft habe.
    »Wow! Was für ein Ausblick«, sage ich.
    »London City. Ist sie nicht eine Schönheit?«, sagt Schleimi seufzend, während er sich neben mich stellt. »Die Straßen dort unten sind mit Gold gepflastert, was, Grace?«
    Ich verziehe das Gesicht, weil Schleimi heute Morgen so maßlos überzogen daherredet.
    »Wohl eher mit Müll.«
    »Grace Flowers?« Eine Kellnerin kommt mit einem Glas Buck’s Fizz auf mich zu. »Herzlichen Glückwunsch.«
    »Was habe ich getan?«, frage ich. »O mein Gott, bin ich etwa Maklerin des Jahres?«, keuche ich erschrocken.
    »Sie denkt, sie ist Maklerin des Jahres«, sagt Schleimi lachend zu John.
    Ich blicke nicht mehr durch.
    »Wahrscheinlich wird sie das bald sein«, zwitschert Posh Boy.
    »Ich glaube, mir wird schlecht.«
    »Wegen der Höhe?«, fragt Schleimi.
    »Nein, weil ihr euch aufführt wie zwei Geisteskranke! Was soll das alles?«
    »Komm mit, komm mit.«
    Ich werde in einen Konferenzraum geführt, der ebenfalls ein Panoramafenster von der Decke bis zum Boden hat, von hier aus kann ich den Buckingham Palast sehen. In der Mitte des Raumes steht ein großer Glastisch, an dem vier Leute sitzen: eine Frau Mitte vierzig, deren Frisur sehr teuer aussieht, zwei Männer im mittleren Alter, die mir unbekannt sind, und der SJS -Mann, Posh Boys Vater. Ich starre in die Runde. Nun bin ich endgültig verwirrt, also kann ich auch meinen Cocktail trinken. Die drei in der Runde, die ich nicht kenne, stehen sofort auf, als ich den Raum betrete, und strecken mir die Hände entgegen, um mir zu gratulieren.
    »Was soll das hier?«, frage ich.
    »Das ist es, Grace Flowers«, antwortet Schleimi. »Ich bin so stolz auf mein Mädchen.« Seine Stimme bricht, und er drückt mich an sich.
    »Grace«, sagt John St. John Smythe senior. »Lassen Sie mich erklären. Bitte, nehmen Sie Platz. Füll bitte Grace’ Champagnerglas auf, Sohn.«
    Ich ignoriere John junior weiter, damit ich nicht in Versuchung komme, ihm mein Getränk ins Gesicht zu schütten.
    »Gut. Hier ist der komplette Vorstand von John St. John Enterprises versammelt, mit Ausnahme von zwei Mitgliedern, die sich geschäftlich auf den Kaimaninseln aufhalten. Zu den John St. John

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