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Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Titel: Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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betrifft.«
    » WAS ?«, brülle ich plötzlich. »Was?«
    »Verdammt!«, stöhnt Posh Boy.
    »Verdammt! Verdammt! Genau, verdammt sollst du sein! Dieses ganze …« Ich unterbreche mich, während die Erinnerung zurückkehrt. »Dieses ganze Gerede … ›Ich wüsste nicht, was ich täte, wenn man das Grab meiner Mutter überbauen wollte.‹ Wie abstoßend!« Der Sex. Ich hatte Sex mit ihm. »Wie abstoßend!«, sage ich wieder.
    »Grace«, beginnt er.
    Er macht einen ziemlich bemitleidenswerten Eindruck, wie man sagen muss. Ich schüttle den Kopf, dann sehe ich seinen Vater an.
    »Ich würde Ihnen ja für Ihren Rückzieher danken, aber mein Freund Leonard Barry, der von Ihnen unter Druck gesetzt wurde, hat durch den Stress einen Schlaganfall erlitten. Trotzdem freut mich Ihre Entscheidung.«
    Er nickt. »Das mit Ihrem Freund bedaure ich sehr.«
    »Ja«, sage ich.
    Ich schnappe mir meine Leggings und mein Kleid und verlasse damit das Zimmer. Unglücklicherweise liegt irgendwo da drin noch mein BH , aber das scheint kein günstiger Zeitpunkt zu sein, um danach zu suchen.
    Ich ziehe mich im Flur an, gehe die Treppe hinunter und durchquere die geräumige Diele in Richtung Haustür. Wie es das Pech will, ist der Eingangsbereich sehr weitläufig.
    »John!«, ruft eine Frauenstimme. Rechts von mir geht eine Tür auf, und ein Kopf erscheint. »Oh, tut mir leid, ich dachte, Sie wären John.« Die Frau lächelt.
    Sie ist attraktiv und nicht mehr ganz jung. Ihre Haare sind auf diese riesigen Velcro-Lockenwickler gedreht, und darüber trägt sie ein rosarotes Seidentuch.
    »Nein, mir tut es leid«, sage ich.
    »Darf ich Sie vielleicht um einen kleinen Gefallen bitten?«
    »Okay.«
    »Kriegen Sie das hier auf?« Sie hebt ein Honigglas hoch.
    »Die Deckel auf Honiggläsern sind immer ein Albtraum«, sage ich verständnisvoll. »Aber ich kann es gern mal versuchen.«
    Sie kommt in die Diele und gibt mir das Glas. Ich nehme es in die Hand und bekomme es sofort auf, weil ich erstaunlich gut darin bin, knifflige Verschlüsse zu öffnen. Das ist eine meiner Stärken. Ich gebe ihr das Glas zurück.
    »Fantastisch. Ich kann meinen Tee nicht ohne Honig genießen. Danke.«
    »Gern«, sage ich. »Also dann, tschüss, lassen Sie sich Ihren Tee schmecken.«
    Nichts davon ist gut. Der SJS -Mann, in den Mum verknallt ist, hat eindeutig eine Frau. Das muss seine Frau sein. Was sonst hätte eine Frau mit Lockenwicklern morgens um Viertel vor acht in seinem Haus verloren?

73
    »Ich will nicht ins Büro. Ich will nicht ins Büro. Ich will nicht ins Büro. Und warum nicht, Grace? Weil du mit deinem Chef geschlafen hast und er sich als der Teufel entpuppt hat!«
    Ich bin in meine Wohnung zurückgekehrt und hatte die längste Dusche meines Lebens. Trotzdem fühle ich mich immer noch schmutzig. Ich werde erst einmal ordentlich mit mir ins Gericht gehen, bevor ich zur Arbeit aufbreche und ihm wieder gegenübertrete.
    »Grace. Oh, Grace. Du dumme Kuh. Ich meine, Herrgott, ich wusste, dass er schnieke ist, ich wusste, dass er nervig ist, aber ich hätte nicht gedacht, dass er hinterfotzig ist! Und schon gar nicht, dass er ein Unmensch ist! Ich dachte, er wäre in Ordnung. Dieses ganze Gequatsche vom Grab seiner Mutter!«
    Ich meine, viel abscheulicher geht es wirklich nicht. Ich arbeite mit dem Kerl zusammen. Vielleicht sollte ich Schleimi sagen, wen er da beschäftigt. Aber Johns oberstes Ziel ist es, Geld zu scheffeln – was soll Schleimi daran nicht gefallen? Das läuft alles falsch. Wie bin ich hier gelandet?
    Der Plan!
    Ich sehe zur Wand. Er hängt immer noch da. Leer. Aber ich will mir diesen Plan nicht ansehen. Ich will mir den ansehen, den ich wie das Evangelium befolgt habe. Den, für den ich fünf Jahre lang geatmet habe. Den, der mich hierher geführt hat. Ich schaue blinzelnd darauf.
    »Siehst du, wohin du mich gebracht hast? Ging es allein darum? Dass ich lerne, dass die Menschen schlecht sind? Dass sie nicht einmal vor den Gräbern der Toten haltmachen, wenn sie glauben, sie können damit den großen Reibach machen? Grace! GRACE !«
    Ich brülle mein Spiegelbild jetzt richtig an. » DAS IST ALLES FALSCH !«
    Ich setze mich auf die Toilette.
    »Beruhige dich, Grace, leg Musik auf. Was zum Entspannen.«
    Ich sehe meine CD s durch, aber es ist keine dabei, die mir helfen würde. Jeder beliebige Song wäre zu gut für diese Situation. Das wäre, als würde man etwas Reines mit etwas Unreinem vermischen. Ich werde einfach ins Büro gehen

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