Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)
Enterprises gehört unter anderem SJS Bau, das landesweit viertgrößte Unternehmen im gewerblichen Wohnungsbau. Außerdem gehört uns die Immobilienagentur Smiths.«
Meine Augen werden groß.
»Wir haben das Y und das E in Smythe ersetzt, weil das als Marke freundlicher wirkt«, erklärt er. »Wir besitzen außerdem diverse andere Unternehmen, aber SJS Bau und Smiths sind die größten und die, Grace, die Sie direkt betreffen.«
»Bitte? Inwiefern?«
»Wir planen die Fusion von MAKE A MOVE und Smiths, und es ist unser Wunsch, dass Sie die neue Firma leiten. Sie wird in Zukunft SMITHS MAKE A MOVE heißen, so können wir die beiden zugkräftigen Namen beibehalten. Mein Sohn hat während der letzten paar Monate, in denen der Deal eingefädelt wurde, verdeckt bei Ihnen gearbeitet, um sich mit den Grundlagen vertraut zu machen und um herauszufinden, auf Vorschlag von Ken hier, ob Sie die richtige Frau sind, um das Unternehmen zu führen. Und Sie haben bei ihm einen starken Eindruck hinterlassen. Er behauptet, Sie seien der beste weibliche Makler im ganzen Land.« Ich schüttle den Kopf über den »weiblichen Makler«. »Es handelt sich also um eine große Aufgabe, die wir Ihnen da übergeben, aber wir wissen, dass Sie sie bewältigen können. John wird für den organisatorischen Ablauf der Umstrukturierung verantwortlich sein, während Ken Bradbury, Ihr alter Fürsprecher, in den Vorstand wechselt. Wir zahlen Ihnen das dreifache Gehalt und bieten Ihnen zusätzlich einen Firmenanteil von fünf Prozent. Außerdem erhalten Sie eine großzügige Provision, falls jede Filiale ihre Vorgaben erfüllt. Das ist der große Wurf, Grace. Ich gratuliere.«
Ich stehe blinzelnd da und sehe in die Runde. Ich lächle nicht. Ich denke, ich werde an sie gebunden sein. Dies wird in Zukunft mein Leben sein. Und ich frage mich: Will ich das? Gracie Flowers, ist das wirklich das, was du tief in deinem Inneren willst? Eine Weile stehe ich noch sprachlos da, dann fasse ich mich.
»Tut mir leid, ich … ich kann nicht. Ich dachte, das wäre das, was ich wollte, aber … tut mir leid. Ich muss gehen.«
Ich marschiere zurück zum Aufzug und aus dem Hotel. Erst als ich mitten im Hyde Park stehe und meine Schuhe ausziehe, das feuchte Gras unter meinen Füßen spüre, mein Handy gegen einen Baum schleudere und mein Champagnerglas in einem Zug leere, dämmert es mir, dass ich gerade meinen Job gekündigt habe. Doch es macht mir nichts aus. Ich möchte mich wieder wie mit fünfzehn fühlen, vor den ganzen schlechten Sachen. Ich werfe meine Jacke unter einen Baum und krame in meiner Handtasche nach meinem alten Tagebuch. Ich will darin lesen und dieses Mädchen wiederfinden, diese Gracie Flowers. Die, die das Singen liebte. Ich möchte sie wieder kennenlernen. Ich mache es mir unter dem Baum bequem und fange an zu lesen.
Ich habe gewonnen! Das hätte ich nie gedacht. Das bedeutet, dass ich in diesem Jahr alle Preise abgeräumt habe. Jetzt beginnt die von meinen Eltern auferlegte Singpause, denn ich muss meine Abschlussprüfungen machen, und dann kommt der Hammer: der nationale Gesangswettbewerb für Jugendliche unter sechzehn. Offenbar bin ich die Favoritin. Ich will mich nicht zu sehr hineinsteigern. Das ist nicht alles im Leben. Manche Leute bekommen einen Plattenvertrag, obwohl sie eine schreckliche Stimme haben. Ich meine, was, wenn von mir verlangt wird, dass ich seichten Pop aufnehme und mich halb nackt ausziehe für das Cover? Das bin nicht ich. Ich darf mir nicht zu viele Hoffnungen machen. Es kommt, wie es kommt.
Also, Songauswahl. Ich habe mich noch nicht festgelegt. Dad und ich haben darüber im Wagen gesprochen. Ich muss ein Kirchenlied oder einen Gospelsong vortragen, und mir fällt nichts ein. Ich gebe Dad die Schuld, weil er mich zu einer Nichtgläubigen erzogen hat! Dad meinte, ich solle Amazing Grace singen, nur um Ruth zu ärgern! Wie grausam. Vielleicht wähle ich Kumbaya oder Little Donkey . Am liebsten würde ich ein Stück von Nina singen, zum Beispiel Feeling good , weil ich mich definitiv gut fühlen werde, wenn ich meine Prüfungen hinter mir habe. Egal, es ist ja noch jede Menge Zeit.
Dad und ich hatten eine sehr lustige Rückfahrt. Dad war richtig gut drauf. Er hat die Einleitung für sein Buch fertig. Er hat gesagt, dass sie mir bestimmt gefallen wird. Und dann! Und dann! O mein Gott!!! Er hat mir einen Vortrag über die Liebe gehalten. Das war ziemlich kitschig! Ich vermute, der Auslöser dafür war, dass Danny
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