Liebe, Lust und Lesebrille
besondere Meilensteine in unserer sexuellen Beziehung? Welche waren das?
In welcher Phase haben wir uns nicht genug umeinander bemüht?
In welcher Phase war unser Liebesleben besonders belebt und aufregend? Woran lag das?
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Tipp 4. Was soll noch kommen? Sprechen Sie über Ihre Wünsche
Nehmen Sie sich genug Zeit und besprechen Sie möglichst offen Ihre sexuellen Wünsche. (Bedenken Sie: Wünsche sind etwas anderes als Fantasien. Erotische Fantasien sind Kopfkino; sie müssen nicht unbedingt bedeuten, dass man sie realisieren möchte. Wünsche hingegen wollen in die Tat umgesetzt werden …)
Welche sexuellen Wünsche habe ich zurzeit?
Welche sexuellen Wünsche hat mein Partner/meine Partnerin zurzeit?
Wie bereit bin ich, auf die Wünsche meines Partners/meiner Partnerin einzugehen?
Wieweit ist er/sie bereit, auf meine Wünsche einzugehen?
Was würde ich vielleicht einmal ausprobieren wollen, ohne zu wissen, ob es mir gefällt? Wäre mein Partner/meine Partnerin auch bereit dazu?
Auch hier gilt: Wenn es Ihnen zu »heiß« oder zu unangenehm ist, darüber zu reden, sind kleine gegenseitige Briefe auch eine gute Möglichkeit.
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Tipp 5: Schreiben Sie Ihr »ideales sexuelles Szenario« (ISS) und zeigen Sie es sich gegenseitig
Diese etwas delikate Übung hat der führende deutsche Sexualtherapeut Ulrich Clement eingeführt und hierzulande bekannt gemacht. 24 Es geht hierbei darum, sich dem Partner mit seiner sexuellen Lieblingsfantasie zu offenbaren – und zwar vollkommen unabhängig davon, ob diese dann irgendwie realisiert wird oder nicht. Es geht einfach darum, sich mit dem zu zeigen, was einem wichtig ist. Dazu gehört wirklich ein bisschen Mut, es kann aber auch viel Positives bewirken.
Bevor Sie loslegen, lesen Sie sich die folgenden Schritte sehr genau durch und überlegen Sie sehr gründlich, ob Sie sich auf diese Übung einlassen wollen.
Jeder Partner nimmt ein Blatt Papier und einen Stift und schreibt seine ganze persönliche ideale sexuelle Begegnung auf. Und zwar vollkommen unabhängig vom Partner! Stellen Sie sich vor, Sie alleine hätten zu bestimmen, was passiert, und ignorieren Sie hartnäckig alle inneren moralischen Wächter. Was sollte passieren, wo und mit wem? Es ist in diesem Moment völlig gleichgültig, was Ihr Partner/Ihre Partnerin davon halten würde. Sie schreiben es ja zunächst nur und ganz alleine für sich selbst auf. Ganz ohne moralische Skrupel, Einschränkungen und Rücksichtnahmen. Seien Sie hier beim Aufschreiben einfach mal komplett hemmungslos.
Mogeln Sie bitte keine indirekten Handlungsanweisungen oder gar Vorwürfe in Ihr ISS hinein. Beschreiben Sie einfach nur vollkommen egoistisch, wie Sie sich persönlich die perfekte sexuelle Begegnung vorstellen – wie, wo und mit wem auch immer.
Im zweiten Schritt verhandeln Sie miteinander, ob Sie sich Ihr ISS gegenseitig zeigen wollen.
Die beiden relevanten Fragen lauten:
Will ich meinem Partner mein ISS zeigen?
Will ich das ISS meines Partners/meiner Partnerin hören/lesen?
Wägen Sie Risiken und Chancen gründlich ab. Sprechen Sie über Ihre Ängste. Lassen Sie sich aber nicht dazu verleiten, den anderen im Vorfeld dazu zu verpflichten, nicht irritiert zu sein. Das geht nicht. Lassen Sie vielmehr zu, dass Ihr Partner verwirrt sein könnte und zeigen Sie sich bereit, diese Irritation auszuhalten.
Jeder entscheidet letztlich für sich allein, ob er/sie das ISS preisgeben möchte oder nicht. Überreden Sie sich nicht gegenseitig, sondern respektieren Sie die Entscheidung des anderen.
Folgende Varianten könnten dann herauskommen:
Partner A und Partner B möchten sich das ISS gegenseitig zeigen.
Weder Partner A noch Partner B möchten sich das ISS zeigen.
Partner A möchte sein ISS nicht zeigen, aber das von Partner B sehen.
Partner A möchte sein ISS zeigen, aber das von Partner B nicht sehen.
Partner B möchte sein ISS nicht zeigen, aber das von Partner A sehen.
Partner B möchte sein ISS zeigen, aber das von Partner A nicht sehen.
All diese Varianten sind in Ordnung, wenn beide Partner mit dieser Regelung einverstanden sind. Lassen Sie sich für diesen Verhandlungsprozess viel Zeit.
Wenn einer oder beide ihr ISS offenlegen wollen, tun Sie das in einer ruhigen Stunde. Nehmen Sie sich viel Zeit miteinander und lassen Sie das Gelesene erst einmal sacken.
Machen Sie sich klar:
Das ISS ist keine Aufforderung an den Partner, sondern eine reine Selbstoffenbarung. Sie sagt nur etwas über den Verfasser, nichts über den
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