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Liebe Mathematik, löse deine Probleme bitte selber - verblüffend einfache Lösungen für Mathematik im Alltag

Liebe Mathematik, löse deine Probleme bitte selber - verblüffend einfache Lösungen für Mathematik im Alltag

Titel: Liebe Mathematik, löse deine Probleme bitte selber - verblüffend einfache Lösungen für Mathematik im Alltag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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gebratene grüne Bananen und kaufte zehn Kilo getrocknete Bohnen. Als ich mich am Ende des Besuchs (mit meinen Einkäufen) wog, war mein Gewicht um zehn Prozent gestiegen. Entsetzt ging ich sofort auf Diät und bekam bald meine schlanke Figur zurück. Doch dann ging ich ein zweites Mal auf den Weihnachtsmarkt, wo ich doppelt so viele Teller Bananen aß und zehn Kilo Maismehl kaufte. Ich wog mich erneut (mit Einkäufen) und fand heraus, dass mein Gewicht um elf Prozent gestiegen war. Was wog ich ursprünglich?

DRITTER TEIL
Die Angst vor den Unbekannten

1 Algebra und Knochenbrüche
    Charlie macht die Dinge auf seine Art. Er glaubt an Individualität und versteht nicht, warum Mr. Barton ständig versucht, Charlies Herangehensweise an Aufgaben zu ändern. In der Algebra zum Beispiel. Algebra heißt nichts anderes, als die fehlende Zahl zu finden. Charlie hat sich Mr. Bartons Ausführungen darüber angehört, dass man auf der einen Seite immer das tun müsse, was man auf der anderen auch gemacht habe. Doch in Charlies Ohren klingt das ein wenig zu kommunistisch, außerdem hat er es noch immer geschafft, Aufgaben mit seinen ganz eigenen Methoden zu lösen.
    Nachdem er sich also ein paar Minuten damit vergnügt hat, den Jungen vor sich durch leichte Tritte gegen die Unterseite seines Stuhls zu nerven, macht er sich mit gesundem Selbstbewusstsein an die Aufgaben, die Mr. Barton vorn an die Tafel schreibt. 2x + 11 = 21. Kein Problem: 2x muss gleich 10 sein, weil 10 + 11 = 21, also muss x gleich 5 sein. Charlie macht sich selbst ein Häkchen ins Heft, weil er sich ziemlich sicher ist, dass Mr. Barton seine Herangehensweise nicht billigen würde. Er macht sich an die nächste Aufgabe 4y – 9 = 19. Wieder funktioniert Charlies Methode makellos: y = 7. Er feiert das, indem er seinem Nebenmann den Radiergummi stiehlt. Als Nächstes kommt 3t – 5 = 2t + 1. Au weia …

    Charlie ahnt Schreckliches. Nichts ist mehr gewiss. Wie soll er nur mit dem Wahnsinn umgehen, der ihm plötzlich ins Gesicht starrt? In der Aufgabe kommt zwei Mal »t« vor! Was soll man tun, wenn es zwei »ts« gibt? Flüsternd fragt er seine Nachbarn, aber die hat er ja gerade durch Stuhltritte und Radiergummiklau verärgert. Hilflosigkeit übermannt ihn, langsam sinkt sein Kopf in seine Hände. Wieder einmal haben sich die finsteren Mächte der Mathematik gegen ihn verschworen und ihn besiegt. Es wird nicht lang dauern, bis Mr. Barton das spürt, zu ihm kommt und den Hilflosen verspottet. Er kann das Quietschen schmutziger brauner Halbschuhe schon hören …
    Auf Schulniveau bedeutet Algebra den Umgang mit Variablen. Dabei kann es unfassbar abstrakt zugehen, aber auch einigermaßen konkret. Schreibt man das Symbol »x« und sonst nichts, steht dieses Symbol für »jede beliebige Zahl«. Es ist, als verberge sich unter dem Symbol eine Kiste mit den unendlich vielen Zahlen, die existieren. Ein Term wie »2x« ist ein bisschen weniger abstrakt, aber noch sehr allgemein. In diesem Fall steht 2x für »das Zweifache jeder existierenden Zahl«. Was wiederum bedeutet, dass es für jede beliebige Zahl steht, denn jede Zahl ist das Doppelte einer anderen Zahl. Hmmm …
    Die Sache wird ein bisschen klarer, wenn man solche Terme in konkreten Situationen verwendet. Wenn eine Dame mittleren Alters sich weigert, ihr Alter zu verraten, nennen wir ihr Alter einfach mal x. Der Kontext der Situation beschränkt hier schon die möglichen Werte von x bis, denn die Dame kann kein negatives Alter haben, und älter als 150 Jahre kann sie auch nicht sein. Nun erzählt sie uns vielleicht, dass ihr Sohn 30 Jahre jünger ist als sie. Das reicht zwar noch nicht, um das Alter des Sohnes zu errechnen, aber wir können sein Alter als (x – 30) hinschreiben. Schließlich verrät sie noch, dass die Nummer eines vorbeifahrenden Busses dem Dreifachen des Alters entspricht, das sie in fünf Jahren haben wird. Auch daraus können Sie wieder nicht schließen, auf welcher Linie der Bus verkehrt,
aber Sie können die Nummer in Form von x ausdrücken: In fünf Jahren wird die Dame (x + 5) Jahre alt sein. Die Nummer des Busses ist das Dreifache davon und lässt sich daher auch als [3 · (x + 5)] ausdrücken.
    All das sind Beispiele für algebraische Terme. In jedem Fall steht die Unbekannte (oder Variable) potenziell für alle existierenden Zahlen. Genaueres lässt sich erst sagen, wenn man mehr Informationen bekommt. Mithilfe zusätzlicher Informationen lassen sich möglicherweise Gleichungen

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