Liebe meines Lebens
überzeugt, dass du die Hochzeitsnacht mit Gabrielle verbracht hast."
Sprachlos sah Luc sie an.
"Und Caroline glaubt es auch", beichtete sie kleinlaut. "Allein deshalb war sie auch bereit, dir nichts von Venus und Mars zu verraten. Aber jetzt habe ich wirklich keine Geheimnisse mehr vor dir. Ist das nicht schön?"
Luc machte ein Gesicht, als würde er ihr am liebsten den Hals umdrehen. Doch dann musste er lächeln. "Man kann nicht gerade behaupten, dass du deinen Kummer in dich hineingefressen hättest, oder?"
Sie schüttelte den Kopf. "Nein, es hat mir geholfen, mit anderen darüber zu reden."
Jetzt war es an Luc, den Kopf zu schütteln. "O Star! Bitte versprich mir, dass du in Zukunft nur einem einzigen Menschen dein Herz ausschütten wirst, nämlich mir."
"Was weißt du eigentlich über deinen leiblichen Vater?" fragte Luc, als sie nach einem Abendessen im Hafen von Calvi zum Auto zurückgingen.
Erstaunt sah Star ihn an. "Nicht viel. Juno ist stets in Tränen ausgebrochen, wenn ich das Thema ansprechen wollte. Ich weiß nur, dass sie sich in Gstaad kennen gelernt haben, wo sie damals als Au-pair gearbeitet hat. Sie war gerade neunzehn, und er bat sie auch, ihn zu heiraten, vergaß aber leider zu erwähnen, dass er bereits verlobt war. Als diese Verlobte dann auftauchte, floh Juno vor ihr nach England und wollte ihn nie wieder sehen."
"Kennst du seinen Namen?"
"Nein, aber er hat Junos Leben zerstört. Sie hatte ihre Eltern schon früh verloren und wuchs bei ihren Großeltern auf - die ihr übrigens ein Vermögen von einer halben Million Pfund hinterließen."
"Das habe ich gar nicht gewusst!“
"Sie hat auch nicht viel davon gehabt. Ich war noch keine drei Jahre alt, da hatte Philipp schon alles verspielt. Juno hatte ihn nur geheiratet, weil sie mit mir schwanger war, und er war wahrscheinlich nur an ihrem Vermögen interessiert gewesen."
„Jetzt kann ich auch verstehen, warum Caroline einmal gesagt hat, dass Juno wirklich schon genug mitgemacht hätte."
Diese Toleranz war ein ganz neuer Zug an Luc. Star lächelte.
Als der letzte Ferientag auf Korsika anbrach, erwachte Star schon bei Sonnenaufgang. Sie drehte sich zur Seite und betrachtete Luc liebevoll, der noch tief und friedlich schlief. Plötzlich kam ihr der Einfall, ihn mit einem Frühstück im Bett zu überraschen, um den Abschied von dieser herrlichen Insel zu einem ganz besonderen Erlebnis zu machen.
Luc war nicht nur ein wunderbarer Liebhaber und begeisterter Vater, er wurde ihr auch immer vertrauter. Hier auf Korsika waren sie sich so nah gekommen, wie sie es nie zu träumen gewagt hätte. Er hatte ihr sogar versprochen, seine beruflichen Verpflichtungen in Zukunft so zu organisieren, dass er weniger reisen musste und mehr Zeit für sein Privatleben hatte.
Beim Essen am vergangenen Abend hatte sie ihm zum ersten Mal ausführlich berichtet, wie schwierig die Schwangerschaft und wie kritisch der Zustand der Zwillinge nach der Geburt und in den ersten Monaten gewesen waren. Sosehr Luc sich auch wünschte, er hätte ihr in dieser schweren Zeit beistehen können, so sehr konnte er jetzt die Gründe verstehen, weshalb sie ihm die Existenz der Kinder verschwiegen hatte.
Ich liebe ihn, ich liebe ihn, dachte sie, während sie in der Küche hantierte. Um sich die Zeit zu vertreiben, bis das Wasser kochte, griff sie zu einer Illustrierten, die das Hausmädchen vergessen haben musste. Sie stutzte, als sie eine handschriftliche Notiz auf dem Titelblatt entdeckte, die eindeutig von Luc stammte: "Dienstag - Ankunft Gabrielle".
Es traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Sie drehte die Zeitung um und stellte fest, dass sie zwei Monate alt war. Luc hatte sie also belogen! Und nicht nur das.
Er hatte die Flitterwochen mit ihr in einem Haus verbracht, das er auch als Liebesnest für seine Freundin benutzt hatte!
Sie fröstelte. Vor zwei Monaten hatte Luc also noch ein Verhältnis mit Gabrielle gehabt, obwohl er behauptet hatte, es sei längst vorbei.
Wollte Luc beides haben, Ehefrau und Geliebte?
10. KAPITEL
Star war sterbenselend zu Mute.
Sie hatte sich entschlossen, Luc erst in Frankreich mit ihrer Entdeckung zu konfrontieren, um die ohnehin schon anstrengende Reise nicht noch mehr zu belasten.
Das Frühstück im Bett fiel natürlich aus, und Luc musste sich selbst den Tisch decken und Kaffee kochen. Als er Star einen Gutenmorgenkuss geben wollte, sah sie ihn nur feindselig an und wandte den Kopf zur Seite. Beim Betreten des Jets war die Atmosphäre
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