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Liebe mich! Liebe mich!

Liebe mich! Liebe mich!

Titel: Liebe mich! Liebe mich! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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Sie würde schon nicht hier im Café über ihn herfallen!
    “Die van der Pols waren ganz begeistert von dir.” Derek lächelte Robin zu und winkte der Bedienung. “Einen Hamburger für mich bitte!”
    “Und Sie, Jake? Kaffee?”
    Jake nickte nur und setzte sich möglichst weit von Robin entfernt.
    “Und ihr?” Derek strahlte die beiden Frauen an. “Habt ihr schon was zum Mittag gehabt?”
    “Ich möchte nur Tee.” Verstohlen beobachtete Robin Annie und Derek. Falls gestern bei Jake – oder danach – zwischen ihnen etwas gelaufen war, so ließen sie es sich nicht anmerken. Sie wirkten ganz entspannt miteinander, wie alte Freunde.
    “Möchten Sie etwas essen, Jake?”, fragte die Kellnerin.
    “Nein, danke.”
    “Ist dir nicht gut?”, fragte Derek.
    “Ich habe nur keinen Hunger.” Jake starrte verbissen vor sich hin.
    Er benimmt sich einfach albern, dachte Robin. Als ob ich schwanger werden könnte, wenn er etwas dichter neben mir säße. Während Derek und Annie der Kellnerin die Speisekarten zurückgaben, beugte Robin sich leicht in Jakes Richtung.
    “Warum bist du denn so sauer?”
    “Ich bin doch gar nicht sauer.”
    “Was hast du gesagt?” Derek sah ihn fragend an.
    “Ach, nichts.” Jake sah nicht hoch.
    “Also gut.” Derek schüttelte leicht den Kopf und wandte sich wieder an Robin. “Noch mal zu den van der Pols. Ich werde ihnen heute die Bäume zeigen, die wir für die Möbel verwenden, und ich hatte die Hoffnung, dass du mit uns kommst.”
    “Den Fluss entlang?” Robin nahm einen Schluck Tee.
    “Ja, wir wollen in Richtung Hillstock Valley und dann am Ufer ein Picknick machen. Sie sind neugierig auf unsere Landschaft und wollen sehen, wie wir mit unserer Umwelt umgehen. Schonende Verfahren in dieser Hinsicht sind in Europa sehr populär. Was meinst du, Robin? Kommst du mit und hilfst mir übersetzen?”
    “Ich möchte schon, aber ich muss noch einiges erledigen. Nimm doch erst mal Annie mit, ich komme dann später nach.”
    Jake stöhnte leise, und Robin hätte ihm am liebsten in die Rippen geboxt. Warum gönnte er seinem Freund nicht ein bisschen Glück mit Annie?
    “Hast du Lust mitzukommen, Annie?”, fragte Derek.
    “Gern.” Annie lächelte, aber Robin konnte immer noch nicht sagen, ob da etwas lief zwischen den beiden.
    “Wann könntest du denn nachkommen, Robin?”
    Sie zuckte mit den Schultern. “So um drei.”
    “Vielleicht kommst du ja noch rechtzeitig für ein spätes Picknick”, meinte Derek hoffnungsvoll.
    “Sicher.” Die van der Pols waren nett, und Robin hatte die berühmten Bäume schon ewig nicht mehr gesehen. Außerdem wollte sie Jake ein bisschen Zeit lassen, um sich zu beruhigen. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu. Er wirkte sehr angespannt.
    Ob ihm gar nicht klar war, dass sie ihm ein großes Kompliment gemacht hatte? Von allen Männern auf der Welt hatte sie gerade ihn auserwählt, der Vater ihres Kindes zu sein. Das war schließlich keine Beleidigung.
    “Wir nehmen das Motorboot, und du kannst dann mit dem Frachtkanu nachkommen.”
    “Aber das hat auch einen Motor, oder?”, fragte Robin.
    “Ja, natürlich, ich würde dich doch nicht die ganze Strecke paddeln lassen. Fünfundvierzig Minuten, mehr wirst du nicht brauchen.”
    “Prima, ich treffe euch dann dort.”
    Es war bereits halb vier, als Robin den Motor anwarf. Dereks Boot war sieben Meter lang und lag tief im Wasser.
    Sie umrundete die erste Landzunge und kam an dem Mädchenstrand vorbei. Das Wasser schwappte gemächlich ans Ufer. Die Pappeln hatten sich nach den ersten Nachtfrösten schon goldgelb gefärbt und die Büsche zeichneten sich tiefrot gegen die immergrünen Fichten ab. Sie hatte ganz vergessen, wie wunderschön die Herbstfarben hier waren.
    Ihr war so, als würde sie vom Ufer das Lachen von Teenagern hören. Ob die Schulabgänger hier auch heute noch einen Tag vor der Abschlussfeier nackt badeten? Hoffentlich.
    Sie kam an der Mündung eines kleinen Nebenflusses vorbei. Das war der Fox Creek, wenn sie sich richtig erinnerte. Robin steuerte das Kanu mehr in die Mitte des Flusses. Die Strömung war hier kräftig und das Boot kam schnell voran.
    Dort hinten war ein Biberbau und sie konnte sogar zwei Biber sehen, die einen dünnen Pappelstamm durch das Wasser schoben. Robin holte tief Luft. Sie hatte ganz vergessen, wie friedlich es hier in Forever war.
    Ein paar Meilen weiter hörte sie einen Adler schreien, und plötzlich verspürte sie ein Frösteln.
    Nichts hatte sich geändert.

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