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Liebe mit beschrankter Haftung

Liebe mit beschrankter Haftung

Titel: Liebe mit beschrankter Haftung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Voosen Jana
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weißt?« Für einen Moment weicht der Schmerz in seinen Augen echter Verblüffung.
    »Natürlich weiß ich. Es ist schon gut.«
    »Ehrlich?«
    »Ja.«
    »Ach, Mia.« Seine Miene hellt sich so schnell auf, dass ich schon ein bisschen überrascht bin. Ich scheine ja eine geradezu begnadete Trösterin zu sein. »Ich war mir sicher, du würdest vollkommen ausrasten.«
    »Na ja, leicht fällt es mir nicht«, gebe ich zu, denn schließlich bin ich immer noch eine Frau mit Gefühlen. Er soll nicht denken, dass er so einfach auf mir herumtrampeln kann.
    »Natürlich nicht.« Er nickt nachdenklich mit dem Kopf. »Es wird nicht leicht.«
    »Das nicht.« Es hat ja keinen Sinn, ihm etwas vorzumachen. »Aber irgendwann sieht die Welt auch wieder besser aus.«
    »Ich bin wirklich froh, dass du es so gut aufnimmst.« Ich zucke mit den Schultern.
    »Weißt du, eigentlich bleibt mir ja gar nichts anderes übrig.«
    »Da hast du wohl Recht. Aber trotzdem finde ich es toll, dass du so ruhig bist. Du könntest mir schließlich auch eine riesige Szene machen.«
    »Dafür ist doch wohl jemand anderes zuständig, hm?« Ich zwinkere ihm zu, obwohl ich nicht ganz sicher bin, ob es schon der richtige Zeitpunkt ist, um kleine hämische Lästerattacken gegen seine Ex zu starten. Aber sein Grinsen bestätigt mir, dass mein Timing gar nicht so schlecht ist.
    »Da hast du allerdings Recht.« Er seufzt tief. Ich drücke erneut seine Hand. »Und ich fürchte, jetzt mit den ganzen Hormonen wird es nicht besser werden.«
    »Hm?«
    »Also, dann geh ich mal packen.«
    »Packen? Wieso? Willst du verreisen?«
    Ganz offensichtlich habe ich da etwas gründlich missverstanden. Eine Stunde später sitze ich wieder am Küchentisch. Alleine diesmal. Und der Boden sieht aus, als habe hier jemand einen Polterabend gefeiert. Idefix sitzt winselnd an der Türschwelle.
    »Idefix, bleib«, sage ich mit scharfer Stimme, weil ich nicht will, dass er sich an der Bescherung die Pfoten aufschneidet. Marko packt seine Sachen. Ach ja, und Isabella ist schwanger. Erwähnte ich das schon? Sie, die angeblich niemals Kinder wollte. Wie kann das sein? Die beiden sind doch gerade erst seit ein paar Wochen wieder zusammen. Da muss sie ja sofort, beim ersten Mal … Ja, genau wie ich. Ich hätte Marko ins Gesicht schlagen können, als er bei dieser Feststellung auch noch dämlich von einem Ohr bis zum anderen gegrinst hat. Auch wenn er sich augenscheinlich bemüht hat, es zu unterdrücken. Aber nicht gut genug. Mein Leben ist ein Scherbenhaufen, meine Küche ebenfalls, und dennoch findet der Herr noch Zeit, auf seine Turbo-Spermien ungemein stolz zu sein. Ich könnte heulen. Falsch. Ich heule. Idefix wimmert.
    »Bleib«, schluchze ich, kann mich aber einfach nicht aufraffen, mich zu erheben und zu ihm zu gehen. Das Kind, das noch nicht mal ein halbes Kilo wiegt, scheint plötzlich schwer wie Blei zu sein. Ich starre auf meinen Bauch hinunter. Was habe ich mir bloß dabei gedacht? Wie soll ich diesem Kind eine gute Zukunft schenken? Ich bin ganz allein. Marko macht sich aus dem Staub und gründet eine eigene Familie. Mit Isabella. Wie konnte das bloß passieren? Ich wollte doch kein Drama mehr. Nie wieder verlassen werden. War das nicht Sinn und Zweck der ganzen Übung? Und jetzt fühle ich mich elender als jemals zuvor in meinem Leben. Wie kann er mir das antun? Wir hatten eine Abmachung. Ein Adrenalinstoß geht durch meinen Körper und ich setze mich mit einem Ruck auf. Finde sogar die Kraft, aufzustehen und in den Flur zu wanken. Idefix folgt mir auf dem Fuße. Ich straffe die Schultern und klopfe an Markos Zimmertür.
    »Ja?«, kommt es von drinnen. Ich öffne die Tür und Marko sieht mir ängstlich entgegen. Sein Blick scannt mich von oben bis unten ab, vermutlich will er sich vergewissern, dass ich keinen schweren Gegenstand dabeihabe, den ich ihm an den Kopf werfen könnte. »Es tut mir so leid«, wiederholt er zum heute wohl tausendsten Mal. Ich lasse meinen Blick durch den Raum schweifen. Die Türen des Kleiderschranks stehen offen, beinahe alle seine Kleider sind bereits in Koffern und Reisetaschen verschwunden. Idefix, der an meinem Unterschenkel zu kleben scheint, stößt ein wimmerndes Geräusch aus und pupst lautstark. Markos Blick wechselt von mitleidig zu irritiert.
    »Guck nicht so, das war Idefix«, herrsche ich ihn an.
    »Ach so, natürlich. Pfui, Idefix. Raus mit dir.« Wie bitte? Ich höre wohl nicht richtig. Empört stütze ich die Hände in die Hüften und

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