Liebe mit Schuss
regt sich fürchterlich auf, natürlich. Droht mir damit, ihre eigene Festplatte abzudrehen.« Er schwieg. »Also, wenn du den Wagen jetzt ’ne Weile entbehren könntest …«
Erst jetzt merkte Jamie, dass sie im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit stand. Die Männer machten förmlich Stielaugen nach ihr. Sie starrte zurück. Beschämt zogen sie die Köpfe ein. Sie warf Max die Wagenschlüssel zu. »Bitteschön. Aber sag Muffin bitte, dass das nicht meine Idee war.« Damit stöckelte sie zum Haus.
Ohne die Augen von ihr abzuwenden gab Max die Schlüssel an seine Ingenieure weiter. »Meine Herren, machen Sie sich an die Arbeit.«
»Sehr wohl, Mr. Holt«, antwortete einer.
Als Max kurz darauf die Blockhütte betrat, sah er, dass die Tür zu Jamies Zimmer zu war. Er klopfte einmal kurz an und trat dann ein. Jamie, die sich gerade das Trägertop über den Kopf ziehen wollte, bedeckte sich hastig, aber nicht schnell genug. Es war Max gelungen, einen Blick auf ihren pfirsichfarbenen BH zu erhaschen. Er hob die Braue. Sie starrten einander wortlos an.
Dann stemmte Jamie die Hände in die Hüften. »Was fällt dir ein, einfach so in das Schlafzimmer einer Dame reinzuplatzen? Man wartet gefälligst, bis man reingebeten wird. Du hast Glück, dass ich dir nicht eine runterhaue.«
Max verschränkte ungerührt die Arme und lehnte sich lässig an den Türrahmen. »Gewöhnlich drohen mir die Damen mit Ohrfeigen, wenn ich ihr Schlafzimmer verlassen will.«
Jamie verdrehte die Augen.
Max trat mit zwei langen Schritten auf sie zu und strich mit dem Finger über einen der Träger ihres Tops. Als Jamie erschauderte, blickte er auf.
»Also gut«, sagte sie. »Ich geb’s auf. Was willst du?«
Er legte den Kopf schief und bedachte sie mit einem aufreizend trägen Lächeln.
»In deinen Träumen, Mann«, wies sie ihn trocken ab. Und trotzdem: Bei diesem Lächeln musste sie unwillkürlich an lange, verregnete Nachmittage im Bett denken, die Beine zwischen kühlen Laken verkeilt. Oh Gott, jetzt ging das schon wieder los.
Max’ Finger hatte sich unter den Träger geschoben und fuhr auf und ab, auf und ab. »Ich hoffe, dass das hier nichts mit Rawlins zu tun hat«, sagte er.
Sie blinzelte überrascht. »Wie bitte?«
»Nun, immerhin hast du mit ihm geknutscht.«
Ihr Kopf schoss hoch. »Woher weißt du das?«
»Dave und ich haben alles mitgehört. Aber bis wir uns in die Überwachungskameras eingeklinkt hatten, warst du leider schon weg, also haben wir dummerweise nur Audio.«
Jamies Gesicht glühte vor Scham. »Ihr habt uns zugehört?«
»Was glaubst du, wozu wir da waren? Dave und ich haben sowohl die Telefonleitungen als auch die Überwachungskameras angezapft.«
»Ich dachte, ihr wärt nur als Rückendeckung da.«
»Und wie sollten wir es deiner Meinung nach erfahren, wenn du in Schwierigkeiten steckst? Was hattest du vor? Um Hilfe schreien? Außerdem, wie sollen wir sonst rausfinden, wer Harlans Mafia-Kontaktleute sind, wenn wir nicht sehen und hören, was im Haus vorgeht?«
Jamie wusste das alles natürlich. Theoretisch. Aber jetzt plötzlich erfahren zu müssen, dass ihr Gespräch mit Harlan mitgeschnitten worden war, passte ihr gar nicht. »Na, ich hoffe, ihr beiden hattet wenigstens euren Spaß.«
»Um ehrlich zu sein, ich fand, du hast dich recht geschickt angestellt.«
»Findest du?«
»Jedenfalls bis zu der Knutscherei.«
»Ach, hör doch auf!«
»Hat ihm wohl gefallen. Er hat dich gleich für den nächsten Tag zum Lunch eingeladen.«
Jamie seufzte. »Das sollte dir doch nur recht sein. Deshalb bin ich doch hier: um an ihn ranzukommen und möglichst viel aus ihm rauszuquetschen.«
»Aber nicht, wenn’s für dich dabei brenzlig wird. Wir wissen ja bereits, wozu der Mann fähig ist.«
Und damit küsste er sie, langsam und ausgiebig. Seine Arme schlangen sich wie von selbst um ihre Taille und zogen sie an sich.
»Das fühlt sich gut an zwischen uns, Baby. So gut. Und es kann noch viel besser werden.« Ohne recht zu wissen, wie ihr geschah, hatte er ihr plötzlich das Top ausgezogen. Nach einem kurzen, bewundernden Blick auf ihren pfirsichfarbenen BH drückte er einen Kuss auf die Spalte zwischen ihren Brüsten, griff dann nach hinten, hakte kurzerhand ihren BH auf und streifte ihn ihr ab.
Jamie stand immer noch wie im Traum da. Es war herrlich zu spüren, wie ihr Körper auf ihn reagierte. Zu schön, um etwas dagegen zu unternehmen. Trotzdem, es musste getan werden. »Max? Du machst mir
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