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Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ist es so leicht, mit Ihnen zu reden. Sie sind so ein einfühlsamer Mann, wenn es um die Sorgen und Bedürfnisse Ihrer Mitmenschen geht.« Jamie fiel auf, wie sehr er schwitzte.
    Er wischte sich die Oberlippe ab. »Ich bemühe mich. Und bei Ihnen habe ich das Gefühl, dass Sie viele unbefriedigte Bedürfnisse haben.«
    »Oh ja, Sie haben ja so Recht, Harlan.«
    »Soweit ich weiß, beruhen die meisten sexuellen Störungen auf einem Kindheitstrauma. Dürfte ich, als Ihr Seelsorger, fragen, ob dies auf Sie zutrifft?«
    Jamie wandte den Blick ab. »Darüber kann ich nicht reden, Harlan. Noch nicht.«
    Er streckte die Hand über den Tisch und tätschelte die ihre. »Wir haben alle Zeit der Welt, Jane.«
    Seine Hand war feucht. Jamie beugte sich verschwörerisch vor. »Wissen Sie«, flüsterte sie, »ich habe immer das Gefühl, dass ich einem Mann außer meinem Körper nicht viel zu bieten habe. Sie als Gottesmann werden das wahrscheinlich nicht verstehen können.«
    »Ich bin auch nur ein Mensch aus Fleisch und Blut, Jane. Glauben Sie, es hätte mich kalt gelassen, als Sie mich gestern küssten? Glauben Sie, ich sehe nicht, wie attraktiv Sie sind?«
    »Ich schäme mich so, dass ich das getan habe«, gestand sie. »Sie müssen ja wer weiß was von mir denken.«
    »Unsinn.« Er musterte sie eingehend, als versuche er zu ergründen, was eigentlich in ihrem Kopf vorging.
    Jamie holte tief Luft, erhob sich und trat an die Terrassentür. »Vielleicht ist da ja mehr zwischen uns. Etwas Besonderes.«
    Harlan kam ihr nach und legte seine Hände auf ihre Schultern, strich über ihre Arme. Dann senkte er den Kopf und küsste sie behutsam auf den Nacken.
    »Ach, Harlan!«
    »Meine süße Jane. Ich ertrage es nicht, dich leiden zu sehen.« Er drehte sie zu sich herum und blickte ihr tief in die Augen.
    Max, im Nachbarzimmer, riss sich die Kopfhörer herunter.
    »Verflucht, jetzt ist es da drinnen ganz still. Sicher knutschen sie wieder. Was zum Teufel machen wir jetzt?«
    Dave zuckte die Schultern. »Jamie kann schon auf sich allein aufpassen. Wie lange muss ich diesen blöden Schnurrbart denn noch dran lassen?«
    »Bis wir hier fertig sind.« Max riss die Kopfhörer wieder an sich und setzte sie sich auf. Ein schrilles Pfeifen ertönte und ließ ihn zusammenzucken. Er nahm die Hörer gleich wieder ab. »Was war das denn?«
    Dave hatte seine bereits abgenommen. »Weiß ich doch nicht. Oh Mann, und jetzt klingeln mir die Ohren.«
    »Da stimmt was nicht«, vermutete Max.
    »Verdammt richtig. Jetzt hab ich wieder meinen Tinnitus. Bei mir läutet’s wie sonntags in der Kirche.«
    »Ich kann nicht mehr hören, was sie sagen. Es rauscht nur noch.«
    Harlan bedachte Jamie mit einem seltsamen Blick.
    »Was ist?«, fragte sie besorgt.
    »Mir wird ganz komisch.« Er fuhr sich an den Magen und schwankte.
    Jamie versuchte ihn aufzufangen. Er war leichenblass.
    »Sie sollten sich hinlegen.«
    »Mir wird schwindlig.«
    »Los, ins Bett, Harlan!«
    Den letzten Satz hatte Max wieder mitbekommen. »Hast du das gehört?«, sagte er, angestrengt lauschend. Es rauschte immer noch. »Sie hat gesagt, er soll ins Bett gehen!«
    »Ich höre gar nichts mehr«, meckerte Dave. »Nur noch Rauschen und Klingeln. Diese Aktion kostet mich wahrscheinlich mein Gehör.«
    »Du musst sofort wieder rüber.«
    »Was?« Dave schüttelte den Kopf. »Ich kann doch da nicht einfach so reinplatzen.«
    Harlan rang mit seinem Krawattenknoten. Offenbar bekam er keine Luft mehr. Jamie geriet allmählich in Panik. »Warten Sie, ich helfe Ihnen.« Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Offenbar hatte sie Harlan ein wenig zu viel von dem Abführmittel gegeben, und jetzt litt er unter schlimmen Bauchkrämpfen. Oder vielleicht vertrug er das Mittel nicht.
    Er presste laut stöhnend die Knie an den Bauch. »Gott, ich halte das nicht mehr aus!«
    Jamie schlug das Herz bis zum Hals. Er schwitzte fürchterlich, und seine Gesichtsfarbe war besorgniserregend.
    »Sie müssen versuchen, tief und ruhig zu atmen.«
    »Ich muss mich übergeben!«, rief er panisch. »Bitte helfen Sie mir ins Bad.« Er presste die Hände vor den Mund.
    Jamie mühte sich eilig, ihm zu helfen, aber er konnte kaum noch stehen. Mühsam versuchte sie ihn auf den Beinen zu halten. Mein Gott, was hatte sie da bloß angerichtet. Wenn er das Mittel wirklich nicht vertrug, dann konnte alles Mögliche passieren. Sie schaffte es, ihn ins Bad zu verfrachten. Er schlug die Tür zu und schloss ab. Gleich darauf hörte Jamie einen

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