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Liebe mit Schuss

Liebe mit Schuss

Titel: Liebe mit Schuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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losgeht.«
    »Vielleicht hat sie ja einen Liebhaber.«
    Sills sah ihn an. »Wie hätte sie den kennen lernen sollen? Rawlins hat sie die meiste Zeit über in ihrem Zimmer eingeschlossen.«
    »Scheint ein echter Bastard gewesen zu sein.«
    Dave wartete, bis Max in die Wanne des hydraulischen Lifts geklettert war, der sich vom Heck des Bennett-Electric-Lasters ausfahren ließ. »Hast du alles, was du brauchst?«
    »Jep. Sobald ich den Sender befestigt habe, zapfe ich die Telefonleitung an und lasse einen Test durchlaufen.«
    »Tut mir Leid, Max, dass du das machen musst, aber du weißt ja, ich bin nicht schwindelfrei.«
    »Vergiss es. Ich wollte sowieso selbst einen Blick auf Santonis Grundstück werfen.«
    Dieses tatsächlich zu finden hatte sich als ebenso schwierig herausgestellt, wie zuvor Muffins mühevolle Suche nach dem Decknamen, den Nick Santoni derzeit benutzte. Tom Bennett von Bennett Electric hatte ihnen schließlich den entscheidenden Tipp gegeben: Im Computer der Firma waren mehrere Grundstücke verzeichnet, die einem Michael Juliano gehörten. Er hatte Max eine Karte des Landkreises mitgegeben, in der die Gegend rot markiert war, doch die meisten der ungepflasterten Wege, die zu dem Grundstück führten, waren auf keiner Karte verzeichnet. Max und Dave hatten den Berg absuchen müssen, bis sie schließlich auf eine dicke Ziegelmauer gestoßen waren, die den Besitz vollständig umschloss.
    »Vergiss nicht, die Fotos zu schießen«, sagte Dave. »Oh Gott, ich hoffe, wir haben den Fotoapparat nicht vergessen.«
    »Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich ihn dabeihabe. Fünfmal hab ich’s dir gesagt.«
    »Wollte mich bloß vergewissern.«
    »Jetzt hoch mit dem Ding.«
    Dave drückte auf einen Knopf und der Greifer mit der Wanne streckte sich langsam in die Höhe. Max machte sich an die Arbeit, sobald er in Position war. In Kürze würden sie sämtliche ankommenden und ausgehenden Anrufe aufzeichnen können.
    Jamie verbrachte den Rest des Tages damit, im Cottage aufzuräumen und an ihrer Story zu feilen. Sie füllte die Seiten ihres Notizblocks mit ihren Eindrücken von Rawlins, dem Städtchen Sweet Pea und den Leuten, denen sie hier und während der Messe begegnet war. Fazit: Was die Menschen hier brauchten, war Hoffnung, und Harlan Rawlins hatte ihnen Hoffnung gegeben. Weil er mit seiner »Gemeinde der Liebe« so viel Geld verdiente, hatte er durchaus Gutes bewirkt, doch war er mehr daran interessiert gewesen, seine eigenen Taschen zu füllen und die Erpresser zu bezahlen, die ihn unter Druck setzten, als wirklich zu helfen. Wäre er nicht so gierig gewesen und hätte sich nicht mit der Mafia eingelassen, Harlan Rawlins hätte in seinem Heimatstädtchen wahre Wunder bewirken können.
    Jamie grübelte über diesen Mann nach. War er schon immer ein Schwindler, ein Scharlatan gewesen? Oder hatte er ursprünglich gute Absichten gehabt, sich durch den Reichtum dann aber korrumpieren lassen? Und dann diese Gerüchte über seine zahlreichen Frauengeschichten, der Verdacht, dass er seine Frau geschlagen hatte. Was wusste die Mafia über Harlan, dass er bereit gewesen war, so viel Schweigegeld zu bezahlen?
    Es war schon nach sechs, als Max und Dave wieder zurückkamen. Jamie hatte inzwischen gebadet und einen weißen Jeansrock, dazu einen marineblauen Pulli angezogen. Diesmal ohne Push-up. Das Blondhaar hing ihr offen und duftig um die Schultern.
    Max warf nur einen Blick auf sie und zog die Brauen hoch. »Wow. Wenn dich dein neuer Freund so sieht, wird er seinen Kummer schnell vergessen. Vielleicht sollte ich doch besser mitkommen und die Anstandsdame spielen.«
    »Ich bin zu alt für eine Anstandsdame, Max, trotzdem danke. Wo habt ihr den ganzen Tag gesteckt?«
    »Vielleicht solltest du dich besser zuerst hinsetzen«, sagte Dave, »denn du wirst es nicht glauben.«
    Jamie sah Max an. »Ach, ja?«
    »Wir haben Santonis Behausung aufgespürt«, erzählte er.
    Jamie starrte ihn mit offenem Mund an. »Wirklich?« Sie konnte ihre Aufregung kaum verbergen. »Und – wie sieht sie aus?«
    »Nette Hütte«, sagte Max. »Allerdings umgeben von einer Kopie der chinesischen Mauer, wie’s aussieht.«
    Dave nickte. »Max hat einen Sender an die Telefonleitung gehängt. Jetzt können wir seine Anrufe überwachen.«
    »Wow, ist ja toll. Endlich kommen wir weiter«, meinte sie. »Und – ist es euch gelungen, einen Blick auf Santoni zu erhaschen?«
    Max schüttelte enttäuscht den Kopf. »Schön wär’s. Das Grundstück ist

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