Liebe, nichts als Liebe
drangen und die Flut der Gefühle unterbrachen.
„Bleib", wiederholte Jared drängend. „Wir können Alicia hier ein Bett machen."
Alicia! Wo ...? Christabel hatte Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Natürlich, ihre Tochter war mit Vikki Chan in der Küche, um sich die Hände zu waschen.
„Du willst es doch auch, Christabel."
Er presste sie bedeutsam an sich, so dass es keinen Zweifel geben konnte, wie erregt sie beide waren. Christabel wünschte, er hätte nicht gesprochen, sondern einfach weitergemacht. Aber der Zeitpunkt war noch nicht richtig. Alicia ... Und Vikki Chan würde bald den nächsten Gang ihres Abendessens servieren. Wie lange hatten sie, Christabel, und Jared sich so selbstvergessen geküsst?
Er blickte auf. „Sieh mich an!"
Seine dunklen Augen schienen zu glühen. Sacht berührte er ihre Wange, und seine geflüsterten Worte schlichen sich in ihr Herz: „Wir begehren uns. Daran ist nichts Verwerfliches, Christabel, also lass es einfach zu. Etwas Zeit nur für uns beide, in der wir tun, was uns gefällt, und uns von allem anderen befreien. Lass uns diese Nacht zu unserer Nacht machen."
Frei sein ... nur für eine Nacht...
„Sag Ja, Christabel. Sag, dass du bei mir bleibst."
„Ja", flüsterte sie. Mehr als Jared je ahnen konnte, drängte es sie, sich diese Zeit für sich zu stehlen aus einem Leben, das auf immer von ihrer unseligen, naiven Entscheidung bestimmt werden würde, einmal Laurens Kruger geheiratet zu haben.
„Ich will diese Nacht mit dir, Jared."
Eine gestohlene Nacht. Was konnte daran Schlimmes sein? Nur Vergnügen und Lust
... mit dem „König der Sinnenlust". Und jetzt küsste er sie erneut, wie um ihr einen Vorgeschmack davon zu geben.
5. KAPITEL
Christabel und Jared mussten sich jedoch zunächst gedulden. Noch waren sie nicht allein, jedenfalls nicht wirklich, auch wenn Christabel Mühe hatte, sich in ihrer Rolle als Mutter oder als Gast wieder zurechtzufinden, nachdem Jared King sie so geküsst hatte.
Es kam ihr so seltsam unwirklich vor, sich wieder an den Tisch zu setzen, als wäre nichts geschehen, und insgeheim ihre aufgewühlten Gefühle zu genießen, während Vikki Chan mit dem Servierwagen auf die Veranda kam und den nächsten Gang auftrug. Alicia folgte ihr, eine Waffeltüte mit dem geliebten Eis mit Schokoladensplittern in der Hand, und hüpfte zu Jared, um sich noch einmal artig bei ihm für das Eis zu bedanken.
Christabel konnte den Blick nicht von Jared wenden, während sich ihr erotische Bilder davon aufdrängten, was sie miteinander tun würden, wenn sie endlich wirklich allein waren. War er immer noch erregt? Sie versuchte sich auszumalen, wie er ohne Kleidung aussehen würde und wie es sich dann anfühlen würde, in seinen Armen zu liegen. Ein Mann wie er würde sich nichts beweisen müssen, sondern einfach er selbst sein... und ihr erlauben, ganz sie selbst zu sein.
„Das sieht ganz wunderbar aus, wie immer, Vikki", bemerkte er, als die alte Chinesin ihnen gedünsteten Fisch und geschmortes Gemüse auf die Teller füllte und es mit einer Sauce übergoss.
„Vikki hat extra einen chinesischen Topf mit Bambusstöcken darin, um den Fisch zu kochen, Mummy", erklärte Alicia ihrer Mutter eifrig. „Sie hat mir viele ganz besondere Sachen gezeigt. Das Haus hat eine toll große Küche. Größer als unser ganzer Wohnwagen."
„Wie schön!" antwortete Christabel zerstreut. Der Anblick ihrer Tochter, die hingebungsvoll ihr Eis schleckte, weckte in ihr die Erinnerung an Jareds Küsse. Würde er ihre Brüste genauso küssen, die Zunge über die harten Spitzen kreisen lassen und ...
„Und Vikki hat auch eine Muschelsammlung", fuhr Alicia begeistert fort. „Sie hat versprochen, sie mir zu zeigen, wenn sie mit dem Kochen fertig ist."
„Wie schön!" hörte Christabel sich erneut antworten und riss sich zusammen.
Lächelnd wandte sie sich an Vikki Chan. „Vielen Dank, dass Sie Alicia so viel Zeit opfern."
„Das mache ich gern. Es ist ein Vergnügen, mit anzusehen, wie sie sich an allem freut. So sollte es bei Kindern sein."
„Ja", stimmte Christabel zu, froh, dass Alicia keine Probleme machte. Sie wollte an diesem Abend frei sein - frei von allen Problemen, frei, um sich mit Jared King zu lieben und all die Freuden zu genießen, die er ihr mit seinen Blicken und Küssen versprochen hatte.
„Deine Mutter bleibt heute länger hier, als du aufbleiben darfst, Alicia", wandte Jared sich nun mit einem freundlichen Lächeln an ihre Tochter.
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