Liebe, nichts als Liebe
„Wenn du dir die Muschelsammlung angesehen hast, findet Vikki sicher ein schönes Zimmer für dich, in dem du schlafen kannst."
„Ein ganzes Zimmer allein für mich?" fragte Alicia mit großen Augen, bevor ihr ein anderer Gedanke kam: „Und wo wirst du sein, Mummy?"
„Hier", antwortete Christabel beruhigend. „Bei Jared", fügte sie noch hinzu, und heiße Freude durchzuckte sie bei dem Gedanken. Heute Nacht würde sie sich nicht mit Träumen begnügen müssen, sondern den Mann, den sie so sehr begehrte, leibhaftig in den Armen halten.
„Es steht ein Bett in dem Zimmer, wo meine Muschelsammlung ist", wandte sich Vikki Chan vielversprechend an Alicia. „Vielleicht möchtest du ja da schlafen. Sollen wir es uns mal ansehen?"
„O ja!" rief die Kleine begeistert, offensichtlich ganz wild darauf, zusammen mit der alten Köchin das große Haus weiter zu erforschen.
Die beiden verschwanden wieder und ließen Christabel und Jared mit dem Essen allein.
Jared schenkte ihnen Wein nach und hob sein Glas. „Auf die Freiheit", sagte er und sah sie forschend an.
„Für diese eine Nacht", antwortete sie und nippte an dem feinen, würzigen Chardonnay.
Der Fisch war süperb, saftig und zart, und das Gemüse und die Sauce bildeten die perfekte Ergänzung dazu. Christabel hatte sich für das Besteck entschieden, aber sie beobachtete bewundernd, wie geschickt Jared mit den chinesischen Essstäbchen umging.
Sie konnte einfach nicht genug davon bekommen, ihn anzusehen. Alles an ihm bereitete ihr Vergnügen, und es war eine Lust, endlich keine künstlichen Mauern mehr errichten zu müssen, Ja zu sagen anstatt Nein und einfach der Natur ihren Lauf zu lassen. Bereits jetzt gefiel ihr alles, was sie von Jared King wusste. Und heute Nacht würde sie noch mehr über ihn erfahren ... so viel wie möglich. Und sie würde all dieses Wissen als wertvollsten Schatz in ihrer Erinnerung bewahren.
Jared legte die Essstäbchen beiseite und deutete auf Christabels fast leeren Teller.
„Schmeckt es dir?"
„Großartig!" antwortete sie ehrlich begeistert.
Zufrieden lächelnd nahm er sein Glas, lehnte sich zurück und sah zu, wie sie die letzten Bissen verspeiste. Christabel fragte sich, woran er wohl denken mochte.
Erinnerte er sich daran, wie wenig sie unter ihrem Kleid anhatte? Er musste es gespürt haben, als er sie in den Armen gehalten hatte. Malte er sich aus, wie sie nackt aussah?
Dir Herz schlug schneller, als sie nun ihrerseits das Besteck beiseite legte und ihr Glas hob. In wachsender Vorfreude blickte sie Jared über den Rand hinweg an.
„Sollen wir aufstehen und ein wenig den frischen Regen genießen?" Ohne ihre Antwort abzuwarten, hatte Jared sich bereits erhoben.
Sie sah ihn überrascht an. „Du meinst, wir sollen in den Regen hinausgehen?"
Donner und Blitz waren inzwischen einer wahren Sintflut gewichen, die unbarmherzig auf das Blechdach der Veranda niederprasselte.
„Nein, nur an den Rand der Veranda." Er kam lächelnd auf sie zu. „Ich kann es einfach nicht ertragen, noch länger den Tisch zwischen uns zu haben."
„Oh!"
Ihre Erregung wuchs, als Jared hinter ihren Stuhl trat, sich herabbeugte und sie sacht auf den Scheitel küsste. „Nimm dein Weinglas mit", flüsterte er.
Ohne zu überlegen, folgte sie seiner Bitte und stand mit dem Weinglas in der Hand auf. Jared zog den Stuhl fort, legte ihr einen Arm um die Taille und zog sie aus dem Licht der Laterne fort in den Schatten zu einer breiten Balustrade.
Der Regen hatte die drückende Hitze vertrieben und den Staub gebunden, so dass die Luft frisch und klar war. Immer noch war der Himmel schwarz und wolkenverhangen.
Weder Mond noch Sterne waren zu sehen. Christabel hörte, wie sich unterhalb in der Bucht die Wellen der sturmgepeitschten See am Strand brachen. Aber das alles nahm sie nur am Rande wahr, denn all ihre Sinne waren auf Jared ausgerichtet, der hinter ihr stand, den Arm um ihre Taille gelegt, und an ihr vorbeilangte, um sein Glas auf die Balustrade zu stellen.
Dann umfing er sie mit beiden Armen, barg das Gesicht in ihrem Haar und flüsterte ihr ins Ohr: „Du hast mich so lange von dir fern gehalten, dass ich mich einfach vergewissern muss, dass es kein Traum ist."
„Ja", flüsterte sie sehnsüchtig.
„Ich möchte den Duft deines Haars einatmen, möchte es fühlen ..." Während er das sagte, bedeckte er ihr Haar und dann ihren Hals mit heißen Küssen.
Christabel lehnte sich zurück und genoss seine sinnlichen Liebkosungen. Er
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