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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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ach, ich weiß nicht!«
    »Oder glaubst du vielleicht, daß ich dich jetzt nur noch als Geliebte begehre, weil du nichts mehr besitzt?«
    »Demnach hat Mr. Lapwing das auch schon ausgeplaudert.«
    »Ja, er war sehr hilfsbereit. Einen Earl unter seinen Mandanten zu haben, bedeutet ihm in bezug auf seine junge Frau sicher sehr viel. Er hat mir auch von deiner geplanten Reise nach Amerika berichtet.«
    Arielle hatte ihre eigene Meinung, was das Verhältnis zwischen alten Männern und jungen Frauen betraf. Wenn Burke darüber sprach, hätte man meinen können, daß die junge Frau Mr. Lapwing dirigierte.
    »Ich bin jetzt tatsächlich arm«, sagte Arielle. Solange er dort am Kamin stehenblieb, war die Entfernung zwischen ihnen groß genug, so daß sie sich mit ihm unterhalten konnte. »Die hundert Pfund in meinem Beutel sind alles, was ich habe. In Zukunft werde ich bei meiner Halbschwester in Boston leben.«
    »Außerdem«, fuhr Burke fort, ohne auf ihre Worte einzugehen, »hat Mr. Lapwing mir von deinem Halbbruder, Evan Goddis, erzählt, der ja ein ziemlicher Halunke sein muß. Wolltest du eigentlich den unehelichen Sohn deines Mannes, diesen Etienne DuPons, heiraten?«
    Empört sah sie ihn an. »Ich bin doch nicht verrückt!«
    Zu ihrer Überraschung lachte er. »Aber ich, mein Liebes! Als ich heute deinen Wagen anhielt, war mir klar, daß es keine Rettung für mich gibt. Ich habe mich damit abgefunden, verrückt zu sein. Und das ist allein deine Schuld!«
    Diesen Vorwurf kannte Arielle nur zu gut, und sie wollte nicht näher darauf eingehen. »Ich möchte jetzt aber wirklich weg!«
    »Es tut mir leid, aber das kann ich nicht zulassen.«
    »Und weshalb nicht? Du hast doch selbst gesagt, daß du mich als Geliebte gar nicht willst …«
    »Wenn du das sagst …«
    »Mach dich nicht über mich lustig!«
    »Also gut«, sagte er und wurde plötzlich sehr ernst. »Als Geliebte will ich dich tatsächlich nicht …«
    »Wozu dann das alles?« Ihre großen, klaren Augen blickten mitten in seine Seele.
    »Ich möchte dich heiraten.«
    Arielle zog sich ganz in sich zurück und preßte sich gegen die Sofalehne.
Heiraten!
»Du bist ja verrückt!« flüsterte sie.
    »Darüber sind wir uns doch längst einig. Ich meine es ganz ernst, Arielle. Ich habe dich vom ersten Augenblick unserer Begegnung am Bunberry Lake begehrt und anfangs gegen mein Gefühl angekämpft, weil du noch so verdammt jung warst. Doch die Gedanken an dich haben mich nach Spanien und Frankreich begleitet. Nach der Schlacht von Toulouse hast du mir Kraft gegeben, die Bilder zu ertragen, die normalerweise die Seele eines Mannes zerstören. Ich wußte damals nicht, daß du verheiratet warst, weil einer von Lannies Briefen verlorengegangen ist. Inzwischen ist dein Mann jedoch tot, und ich bin am Leben. Und du bist frei! Heirate mich, Arielle! Werde meine Geliebte und die Mutter meiner Kinder!«
    Arielle starrte ihn an und sah in Gedanken vor sich, was er ihr in Zukunft antun würde. Er war so groß, stark und mächtig. Der Schmerz, den er ihr zufügen würde, war die Realität, und nicht die Worte, die er ihr zuflüsterte. Ihm würde sie niemals entkommen können! O Gott, diese schrecklichen Schmerzen! Ein erstickter Seufzer entrang sich ihr, als sie langsam den Kopf abwandte. Dann stand sie auf und ging zur Tür.
    »Arielle?«
    Ihre Hand lag bereits auf der Klinke.
    »Geh nicht! Komm wieder her!«
    Sie schüttelte nur den Kopf, wandte sich aber nicht um.
    »Komm her!«
    Wieder diese energische Stimme.
    Sie drückte die Klinke nieder, doch die Tür ließ sich nicht öffnen, denn über ihrem Kopf drückte seine Hand dagegen. Sie hatte ihn nicht kommen hören. Ergeben schloß sie die Augen. Daß er sie heiraten wollte, war absoluter Wahnsinn.
    »Und wenn ich dich nicht heiraten will?« flüsterte sie und empfand gleichzeitig tiefe Angst. Wie würde er reagieren? Würde er sie schlagen?
    Doch Burke schwieg. Er sah auf sie hinunter und hätte so gern gewußt, was in ihrem kleinen Kopf vorging.
    »Hast du denn deinen Mann so sehr geliebt?«
    Sie verzog das Gesicht. »Wie kommst du denn darauf?«
    »Du scheinst immer noch um ihn zu trauern.«
    »Nein, ganz und gar nicht.«
    »Du wirst meine Frau, Arielle! Ich bin fest entschlossen. Wenn du behauptest, daß ich dich unter Druck setze, dann hast du recht, aber ich lasse dich erst von hier fort, wenn du mich geheiratet hast.«
    »Nein!« Schreiend fuhr sie herum und schlug hemmungslos auf ihn ein, bis er sie so eng in die Arme

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