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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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schloß, daß sie sich nicht mehr bewegen konnte. Weshalb hatte sie nur so heftig reagiert, dachte sie entsetzt. Jetzt würde er sie bestimmt bestrafen. Sie fühlte, wie die Angst vor dem Kommenden in ihr hochkroch, und während ihr die Tränen über das Gesicht liefen, wartete sie auf, das Unvermeidliche.
    Doch Burke hob nur seine Hand, um ihren Kopf gegen seine Schulter zu drücken. »Pst!« flüsterte er und küßte sie aufs Haar. »Es ist alles gut, Arielle! Nein, nein, Liebes, weine nicht! Bitte, nicht!«
    Sie begriff überhaupt nichts mehr. Wahrscheinlich wollte er sie nur in Sicherheit wiegen, um sie dann umso tiefer zu verletzen. Er war doch so stark, und sie hatte nicht die geringste Chance gegen ihn. Sie kämpfte nicht mehr, sondern lehnte sich nur an ihn und wartete. Doch nichts geschah.
    Sie wartete noch einige Zeit weiter, doch es geschah immer noch nichts.
    »Möchtest du vielleicht eine Tasse Tee?«
    »Ja«, antwortete sie und hoffte nur, daß er sie endlich loslassen würde, damit sie wieder ein wenig Abstand gewinnen konnte. Während ihrer qualvollen Zeit mit Paisley hatte sie gelernt, von Augenblick zu Augenblick zu reagieren.
    »Ich verstehe dich nicht. Du bist mir ein Rätsel.«
    »Du bist schließlich ein Mann«, sprudelte es aus ihr heraus, »und nichts, was ich sage oder tue, interessiert dich wirklich.«
    »Glaubst du tatsächlich, daß mir deine Gefühle gleichgültig sind?« Er war ehrlich verblüfft.
    »Nun gut, falls dir meine Gefühle tatsächlich etwas bedeuten, dann höre mir gut zu: Ich möchte fort von hier. Ich möchte weder dich noch irgendeinen anderen Mann jemals heiraten. Niemals, hörst du?«
    »Ja, ich höre dich ausgezeichnet. Du schreist ja laut genug. Ich bin nur froh, daß keine Dienerschaft anwesend ist. Die müßten ja meinen, daß hier jemand umgebracht wird!«
    Diese Scherze brachten Arielle wieder völlig außer Fassung.
    »Arielle«, sagte er und trat einen Schritt näher, doch als sie zurückwich und erbleichte, blieb er stehen. »Was ist los mit dir? Ich will dir doch nichts tun!«
    Er spielte dieses männliche Spiel nach Regeln, die sie nicht kannte. Paisleys Schliche und Verhaltensweisen hatte sie zum Schluß so gut durchschaut, daß sie nicht mehr darauf hereinfiel. Doch Burke sah so zuverlässig aus, schien es so gut zu meinen. Trotzdem traute sie ihm nicht. Sie schüttelte den Kopf und spürte, wie sie sich voller Abwehr verkrampfte.
    Als er sich neben sie setzte und ihre Hand nahm, spürte er ihren inneren Widerstand, obwohl ihre Hand schlaff in der seinen lag. »Wirst du mich heiraten, Arielle?«
    Er fühlte, wie sie erschauerte. Arielle betrachtete die Hand, die auf ihrer lag, eine große, kraftvolle und leicht gebräunte Hand mit gepflegten Fingernägeln – aber eben auch eine Hand, die ihr die Kleider herunterreißen und ihr Qualen zufügen konnte. Genauso gut konnte sie sich um ihre Kehle legen und ihr die Luft abschnüren, bis sie ohnmächtig war.
    »Und wenn ich es nicht tue, was machst du dann?«
    Er lächelte sie an, doch sie ließ sich nicht täuschen, sondern blieb steif und aufrecht sitzen.
    Er zuckte die Achseln. »Wir werden eben hierbleiben, bis du einverstanden bist. Wir können genauso gut nach Frankreich oder Italien fahren, nur zu deiner Halbschwester möchte ich erst, wenn du mit mir verheiratet bist.«
    Plötzlich strahlte sie voller Hoffnung. »Wirst du wirklich mit mir zu Nesta fahren?«
    »Wenn wir verheiratet sind, können wir überallhin fahren.«
    Sie schüttelte ihren Kopf. »Nein, nein, lieber nicht. Du tust es ja doch nicht. Du lügst mich an.«
    »Nein, bestimmt nicht. Du solltest mir das nicht einfach so unterstellen. Ich werde mit dir zu deiner Schwester fahren. Das verspreche ich dir.«
    »Wirklich? Ganz bestimmt?«
    Er lächelte über die widerstreitenden Gefühle, die sich auf ihrem Gesicht spiegelten. Im Augenblick war sie sogar imstande, seine Werbung zu akzeptieren, nur um ihn verlassen zu können.
    Irgendwie war sie ihm ein Rätsel. Er wollte ihr schon sagen, daß sie fahren würden, sobald sie ein Kind von ihm erwartete, doch er schwieg. Sollte sie ruhig Pläne machen! In der Zwischenzeit würde er das Zaubernetz um sie weben, wie sie es vor drei Jahren mit ihm gemacht hatte! Es mußte ihm einfach gelingen!
    Er ließ ihre Hand los, lehnte sich zurück und verkreuzte die Arme vor der Brust. »Heirate mich, und wir machen augenblicklich Pläne für unseren Besuch in Amerika!« Er lachte sie an.
    »Weshalb suchst du dir

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