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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Augenblick öffnete sich die Tür. Arielle, die gerade einen Fuß auf die Fensterbank gesetzt hatte, fuhr herum und umklammerte vor Schrecken den Fensterrahmen. »Burke!« entfuhr es ihr, während sie überhaupt nichts mehr begriff.
    »Komm her, Arielle! Sonst fällst du noch aus dem Fenster.«
    »Auf keinen Fall!« entgegnete sie trotzig und stellte einen Fuß auf das schmale Sims außerhalb des Fensters. »Bleiben Sie, wo Sie sind, oder ich werde hinunterspringen!«
    »Weshalb denn?«
    »Weshalb was?«
    »Weshalb willst du denn aus dem Fenster springen?«
    »Also gut, ich war voreilig. Sagen Sie mir, was Sie von mir wollen, und dann werde ich mir überlegen, ob ich springe.«
    Mit Schreien, Weinen, Tränen hatte er gerechnet, aber nicht mit einer Diskussion zwischen Himmel und Erde. Sie schien völlig ruhig zu sein. »Du hast mich ja nicht in dein Haus gelassen«, sagte er und wußte im selben Augenblick, daß er es falsch angefangen hatte, doch er war verwirrt.
    »So? Evan durfte es doch auch nicht, denn schließlich ist es – war es mein Haus. Doch er hat den Butler bestochen.«
    »Das hätte ich wissen müssen!«
    »Mylord, ich frage noch einmal: Was wollen Sie von mir?«
    »Nun, es ist schon spät. Ich werde mich erst einmal ums Essen kümmern.« Damit drehte er sich um und ging zur Tür.
    »Warten Sie!« rief sie hinter ihm her, doch er drehte sich nicht um. »Das ist ja lächerlich! Ich habe keinen Hunger. Ich will viel lieber erfahren, weshalb ich hier bin!«
    »Später«, hörte sie noch.
    Als sich der Schlüssel im Schloß drehte, stand sie immer noch mit einem Bein auf dem Sims außerhalb des Fensters und wußte absolut nicht, was sie tun sollte. Seltsamerweise war ihre Angst ein wenig geringer geworden. Burke war ein Gentleman, mit dem man bestimmt reden konnte. Jedenfalls hoffte sie das. Weshalb hatte er sie wohl entführt? Sie erinnerte sich wieder an den Augenblick, als er sie geküßt hatte, und meinte, seine Zunge auf ihren Lippen zu spüren und die Hitze seines Körpers. Und plötzlich wußte sie, was er von ihr wollte.
    Er wollte sie zu seiner Geliebten machen und sie ebenso grausam behandeln, wie Männer das mit ihren Frauen taten. Doch dann überlegte sie, daß sie ihre Geliebten wahrscheinlich besser behandeln mußten, da sie ja nicht durch ein Versprechen an sie gebunden waren und sie jederzeit verlassen konnten. Ja, möglicherweise war es vielleicht sogar erstrebenswerter, nur eine Geliebte zu sein.
    »Aber ich werde es trotzdem nicht tun!« schwor sie laut. Sie wollte lieber den schweren Eichenschrank vor die Tür rücken, denn er sah stabil genug aus, um einer Belagerung standzuhalten. Sie begann zurück ins Zimmer zu klettern, doch als ihr Rock an einem Vorsprung hängenblieb, wurde sie durch den Ruck zurückgerissen. Sie verlor die Balance, schrie einmal laut auf und stürzte hinunter.

Siebtes Kapitel
    Hobhouse
    Arielle drehte sich in der Luft einmal um sich selbst und starrte dann in Burke Drummonds entsetztes Gesicht. Ich werde ihn zermalmen! war der einzige Gedanke, der sie beherrschte.
    Und genau das tat sie. Burke ließ die Leiter fallen und streckte instinktiv die Arme aus, doch das half nichts. Arielle landete mit voller Wucht auf seiner Brust und brachte ihn aus dem Gleichgewicht, so daß sie beide zu Boden krachten.
    Da es am Tag zuvor geregnet hatte und das Gras dicht und feucht war, war der Aufprall nicht ganz so stark. Obwohl Burke der Atem aus dem Brustkorb gepreßt wurde, umklammerte er Arielle, die der Länge nach auf ihm lag.
    Arielle empfand plötzlich panische Angst, doch nicht um sich selbst, sondern um ihn. Sie versuchte, sich zu befreien, doch das gelang ihr nicht. »Burke! Ist alles in Ordnung? Geht es dir gut? Burke!«
    Er öffnete ganz langsam ein Auge und sah ihr mitten ins Gesicht. Es machte ihn glücklich, daß sie offenbar schreckliche Angst hatte, ihn umgebracht zu haben. Wie gern hätte er länger das Gefühl genossen, daß sich ihr Körper so eng an seinen schmiegte, doch der Gedanke, daß sie ihn so sehr hassen oder fürchten könnte, daß sie deshalb aus dem Fenster gesprungen war, ließ ihn innehalten Ohne Vorwarnung rollte er sich mit ihr zusammen auf die Seite, so daß er sie besser ansehen konnte. »Weshalb bist du heruntergesprungen?«
    »Bin ich nicht! Ich wollte den Schrank vor die Tür rücken, doch als ich wieder ins Zimmer klettern wollte, ist mein Rock hängengeblieben und ich habe das Gleichgewicht verloren und bin heruntergefallen. O Gott,

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