Liebe ohne Schuld
sie augenblicklich gefügig gemacht. Voller Hast hatte sie sich die Kleider heruntergerissen, damit es nur ja nicht zu lange dauerte! Ob Paisley Cochrane sie wohl auch anderen Männern überlassen hatte? Wahrscheinlich schon. Wenn er sie doch nur vor drei Jahren geheiratet hätte! dachte er wieder und wieder. Zum Teufel mit allen Skrupeln!
Doch was sollte er jetzt tun? Als er sah, daß sie frühstückte, lächelte er, doch es gelang ihm nicht recht. Wie sollte er nur mit seinem Wissen umgehen? Nachdem sie fertig war, brachte er sie wieder ins Bett und trug das Tablett vor die Tür. Inzwischen war er zu dem Entschluß gekommen, nicht darüber zu sprechen, um sie nicht zu unüberlegten Reaktionen zu treiben. Er wollte lieber versuchen, ihr Vertrauen zu gewinnen und sie erst einmal an sich, an seinen Körper und an seine Berührungen gewöhnen.
»Du bist sehr stark«, sagte sie plötzlich völlig überraschend.
Alles, was sie sagt, bekommt nun eine andere Bedeutung, dachte er. »Ja, damit ich dich besser beschützen kann. Du sollst meine Stärke nicht fürchten, sondern dich darüber freuen.«
»Du bist außerdem sehr redegewandt, Burke.«
»Sind in deinen Augen alle Männer nur Lügner und grausame, heißhungrige Unholde?«
»Ja.« Sie reckte zwar ihr Kinn empor, doch er erkannte deutlich die gleichzeitige Furcht in ihren Augen wegen dieser kleinen Aufsässigkeit. Als er aufstand, zuckte sie zurück.
Doch er übersah ihre Reaktion geflissentlich. »Wenn es dir besser geht, werden wir nach Ravensworth Abbey fahren. Dort wirst du auch deine Diener wiedertreffen.«
»Ich möchte lieber nach Boston. Du hast es versprochen!«
»Ja, das werden wir auch tun.«
Sobald du schwanger bist,
dachte er im stillen und sagte statt dessen: »Sobald der Krieg zwischen beiden Ländern vorbei ist, was vermutlich im Herbst der Fall sein wird. Möchtest du jetzt ein Weilchen schlafen?«
Sie nickte, und er wußte sofort, daß sie mit allem einverstanden war, wenn sie ihn nur für einige Zeit loswurde.
»Was machst du da?« rief sie mit schriller Stimme.
Er lächelte nur und fuhr fort, seine Hose aufzuknöpfen. Dann zog er sie samt Unterwäsche aus und stand nackt vor ihr. Er war nicht besonders erregt, doch wenn sie ihn weiter so betrachtete, würde es bestimmt nicht mehr lange dauern. »Ich nehme ein Bad«, verkündete er ganz selbstverständlich. »Möchtest du mir Gesellschaft leisten?«
»Nein! Kannst du das nicht woanders tun, oder mich wenigstens gehen lassen?«
Während er auf sie zuging, wußte er, daß sie seinen Körper betrachtete, und sofort reagierten seine Gefühle, und sein Glied schwoll an und wuchs. Doch er machte sich nichts daraus. Schließlich war sie ja kein unschuldiges Kind mehr und sollte ruhig wissen, daß er sie als Frau begehrte.
Doch als er die Angst in ihren Augen sah, hielt er inne und schlüpfte in seinen Morgenmantel. Beim nächsten Mal würde sie schon harmloser reagieren und irgendwann hätte sie sich an ihn gewöhnt. Er kannte ihren Körper so gut und wollte kein Fremder für Arielle bleiben.
»Möchtest du dich nicht ein bißchen mit mir unterhalten?« fragte er mit hochgezogenen Brauen.
»Ich möchte mich lieber anziehen und weggehen.«
»Dr. Armbruster wird bald kommen. Wenn er meint, daß es dir gut tut, werde ich dich hinuntertragen.«
Dann legte er ganz selbstverständlich seinen Bademantel ab und stieg in die Wanne. Singend wusch er sich und beobachtete aus den Augenwinkeln ihren etwas gequälten Gesichtsausdruck. War sein Gesang daran schuld oder etwa der Anblick seines männlichen Körpers?
Dr. Armbruster fand es keineswegs ungewöhnlich, daß Burke sich kurz mit ihm besprach, und war durchaus einverstanden, Arielles Schwangerschaft nicht zur Sprache zu bringen, um seine Patientin nicht unnötig aufzuregen.
Guter Gott, dachte er fünf Minuten später, sie hat ja tatsächlich Angst vor mir. Arielle saß mit verschränkten Armen vor ihm und verfolgte mißtrauisch jede seiner Bewegungen, so daß er alle seine Überzeugungskraft aufbieten mußte, wie er das bei einem kranken Kind getan hätte. Er trat einen Schritt zurück, lächelte und beschloß, ganz langsam vorzugehen.
»Sie haben ja prächtige Fortschritte gemacht, Mylady! Wie geht es Ihnen?«
»Recht gut, Sir.«
»Ihr Ehemann hat sich ja wirklich rührend um Sie gekümmert. Er ist eine ausgezeichnete Krankenschwester. Da Sie beide ein wenig mitgenommen aussehen, empfehle ich für die nächste Zeit sehr viel
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