Liebe ohne Schuld
und Weichheit brachten ihn beinahe um den Verstand.
Während er weiterträumte, schob sich ein Finger in ihr heißes, weiches Fleisch, und er stöhnte, als er spürte, wie eng sie war. Er sehnte sich danach, sie stöhnen zu hören, wollte hören, daß sie nach ihm verlangte, nach ihm schrie. – Wieder stöhnte er, und diesmal erwachte er endgültig.
»Arielle«, flüsterte er, ohne ganz zu begreifen, was geschah. Er fühlte nur, wie sie sich bewegte, doch in der Dunkelheit konnte er ihre Gesichtszüge kaum erkennen, als sie sich hochstützte. Aber er hörte einen sehnsuchtsvollen Seufzer und spürte, wie sich ihre Hüften bewegten.
»Arielle«, flüsterte er noch einmal. Dann rollte er mit ihr herum, bis er auf ihr lag.
Elftes Kapitel
In der Dunkelheit übermannten ihn seine lustvollen Gefühle, und er ließ ihnen freien Lauf. Arielles Nachthemd war noch immer bis zur Taille hochgeschoben, und seine Hände fühlten die unglaubliche Weichheit ihrer Schenkel. Als er einen kleinen, lustvollen Aufschrei hörte, wurde er von seiner Sehnsucht überwältigt und drückte sich heftig gegen sie. Doch plötzlich erstarrte sie.
»Arielle«, flüsterte er heiser. »Ich möchte dich gern ganz besitzen. Du sollst ganz mir gehören.« Doch der Klang seiner Stimme setzte seinen Verstand in Gang. Er erinnerte sich wieder daran, daß er Arielle nicht beunruhigen, sondern sehr behutsam erobern wollte. Ganz langsam zog er sich von ihr zurück und ließ sich auf den Rücken fallen.
»Schlafe weiter, Liebes«, murmelte er, »aber träume von mir. Ich habe deutlich deine Sehnsucht gespürt und würde dich so gern glücklich machen.« In der Dunkelheit fiel es ihm leicht, diese Sätze auszusprechen. »Ich möchte es wirklich und hoffe, daß du mir eine Chance gibst.«
Ganz unten in ihrem Bauch spürte Arielle Gefühle, die sie nicht kannte, die sie nicht kennen wollte. Sie hörte Burkes dunkle Stimme und die wundervollen Worte. Es schien ihm ernst zu sein, doch sie blieb mißtrauisch. Weshalb hatte er sie nicht geliebt, obwohl er es doch gekonnt hätte? Er hatte auf ihr gelegen wie in ihrem Traum. Doch laut sagte sie nur: »Ich verstehe dich nicht.«
»Vertraue mir, Arielle, und alles andere wird sich einstellen.«
Wieder diese Phrasen. »O, nein, ich habe nicht die Absicht, Mylord.«
Burke überhörte diesen Satz geflissentlich. »Aber wenigstens sind wir verheiratet, liegen miteinander im Bett und können uns mitten in der Nacht unterhalten. Das ist schon ein großer Fortschritt, Arielle.«
Er fühlte, wie die Matratze nachgab, als sie ihr Nachthemd herunterzog.
»Frierst du?«
»Weshalb?«
»Komm, ich wärme dich.«
»Nein.«
Nun gut, dachte Burke und beließ es dabei.
Ihr kleines Gesicht war weiß vor lauter Müdigkeit, und sie lehnte erschöpft den Kopf gegen seine Schulter. Zart küßte er ihre Stirn und hielt sie dabei fest im Arm.
»Gleich sind wir zu Hause, mein Liebes. Gleich hast du es überstanden«, sagte er, während die Kutsche, die von Tom Acre aus Shepherd Smeath gelenkt wurde, unter den vertrauten Bäumen die Auffahrt zu Ravensworth Abbey hinauffuhr. »Meine Dienerschaft wird sich freuen, dich als ihre Herrin begrüßen zu können, Arielle. Joshua hast du schon erobert, obwohl er Frauen normalerweise nicht besonders leiden kann. Mach dir nur keine Gedanken! Du kannst dich gleich wieder hinlegen, und wenn du es möchtest, kann sich Dorcas um dich kümmern.«
Arielle blickte aus dem Fenster und bemerkte dann ganz ruhig: »Ich wollte das alles nicht. Ich habe Angst.«
»Wovor hast du Angst?«
Sie zuckte die Achseln. »Ich bin nicht mehr das Mädchen, das ich damals war. Du wirst mich bald nicht mehr mögen. Und was soll dann werden?«
In diesem Augenblick hielt der Wagen vor dem Haus, und Burke war einer Antwort enthoben. Der Butler Montague stand unter der Haustür, und Burke wußte, daß auch alle seine anderen Anweisungen bis ins Detail befolgt sein würden.
»Fühlst du dich stark genug, um zu laufen?«
»Aber sicher«, versicherte sie tapfer, obwohl ihr die Knie zitterten.
Einer der Diener in der farbenprächtigen Livree von Ravensworth eilte herbei und riß den Schlag auf, worauf Burke hinaussprang und sich dann umdrehte, um Arielle die Hand zu reichen. Doch als er ihr leichenblasses Gesicht und ihre furchtsamen Augen sah, umfaßte er einfach ihre Taille und hob sie herunter.
»Du bist von jetzt an die Countess of Ravensworth«, flüsterte er ihr zu. »Vergiß das nie!«
Dorcas lief ihr
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