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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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blieb ausdruckslos. »Soll ich dir helfen?«
    Sie schüttelte stumm den Kopf und zerrte dann hastig an allen Bändern und den entsetzlich vielen Knöpfen. Seelenruhig beobachtete er, wie sie das Hemd über den Kopf zog und zu Boden gleiten ließ. Stocksteif und völlig ergeben stand sie vor ihm.
    »Du siehst wunderschön aus.« Sie zuckte nicht einmal zurück, als er die Hand ausstreckte und sanft ihre linke Brust umschloß. »Setz dich zu mir!«
    Mucksmäuschenstill saß sie mit leicht geöffneten Beinen da. Wie oft hatte Paisley Cochrane sie wohl zu dieser Haltung gezwungen? Sie hatte immer die Hände auf die Schenkel legen müssen, weil er sie ungestört hatte ansehen wollen. Im dämmrigen Licht konnte Burke die feinen, weißen Linien fast nicht mehr erkennen. »Sieh mich an, Arielle!«
    Sie zuckte zusammen. Offenbar hatte Burke etwas gesagt, was sie nicht gewöhnt war. Ganz langsam hob sie den Kopf. Er erhaschte gerade noch den angsterfüllten Ausdruck ihrer Augen, bevor ihr Gesicht maskenhaft glatt und ausdruckslos wurde. Sanft tätschelte er ihre Hand und fühlte dabei die warme, weiche Haut ihres Schenkels.
    »Wie fühlst du dich?« fragte er.
    »Gut.«
    »Komm jetzt ins Bett, sonst erkältest du dich noch!« Er schlug die Decke zurück, doch erst nach einigem Zögern krabbelte Arielle über ihn und schlüpfte unter die Decke. Er drehte sich zu ihr um, um sie anzusehen. »Du hast gesagt, daß du das Warten nicht mehr aushältst.«
    Sie nickte mit geschlossenen Augen.
    »Es tut mir leid, wenn ich dich enttäuschen muß, mein Liebes, aber mir ist so gar nicht danach zumute, mich heute abend wie ein Ungeheuer zu benehmen!«
    Sie riß die Augen auf und schnappte nach Luft. »Weshalb spielst du so mit mir?«
    »Sei still!« sagte er und beugte sich über sie, wobei er ihr Entsetzen und ihre Angst beinahe körperlich spürte. Sie atmete in kleinen, keuchenden Stößen. »Ich werde so lange mit dir spielen, bis du nicht mehr willst, daß ich damit aufhöre«, flüsterte er schließlich ganz leise.
    »Kann ich es – nicht einfach machen? Ich möchte es wenigstens versuchen.«
    Er schien sie gar nicht gehört zu haben. »Und heute nacht«, sagte er, während er mit den Fingern durch ihr Haar strich, »werde ich jeden Zentimeter deines Körpers berühren. Ich werde dich auswendig lernen und dich mir einprägen.«
    Sie sah ihn an, als ob er verrückt geworden wäre, und er konnte es ihr nicht einmal verdenken.
    »Du hast die hübschesten Ohren«, hauchte er, während er ihre Ohrmuschel küßte und dann ganz leicht am Ohrläppchen knabberte. »So zart und klein und sehr weiblieh!« Als er das kleine Loch entdeckte, fuhr er fort: »Ich muß dir unbedingt den Familienschmuck der Drummonds zeigen, damit du dir etwas aussuchen kannst. Falls dir nichts gefällt, kaufen wir dir, was du möchtest.«
    Ungläubig sah sie ihn an. Wenn Paisley Gäste gehabt hatte, hatte sie gelegentlich den Schmuck seiner ersten Frau anlegen dürfen. Bei einer dieser Gelegenheiten war ihr einmal ein Smaragdarmband vom Handgelenk gerutscht, und er hatte sie wegen dieser Unachtsamkeit heftig geschlagen. Sie haßte das Spiel, das Burke mit ihr spielte. Es brachte sie aus dem Gleichgewicht und ängstigte sie.
    Wieder glitt seine Zunge über ihr Ohr und machte schließlich einen kleinen Vorstoß nach innen. Es kitzelte, und Arielle erschauerte. Wenn er ihr tatsächlich den Schmuck gab, dann bestimmt nur, um ihr später Vorwürfe machen zu können, wenn sie ihn verloren hatte.
    »Ich möchte aber keinen Schmuck!«
    »Und weshalb nicht? Steht er dir nicht?«
    »Ich – ich könnte ihn verlieren, und dann wirst du ärgerlich.«
    »Ich verstehe«, murmelte er und verstand nur allzu gut. »Wo war ich stehengeblieben? Ach ja, an deinem rechten Ohr. Komm, rutsche näher! Ich möchte gern deine Brüste an meinem Körper spüren. So! Ist das nicht schön?«

Dreizehntes Kapitel
    Anfangs glaubte Burke nicht, daß er in dieser Haltung einschlafen könnte, doch schließlich übermannte ihn die Müdigkeit. Er hielt Arielle mit einem Arm umschlungen und fest an sich gedrückt. Daß sein erregtes Glied dabei ihren Bauch berührte, störte ihn nicht im geringsten, denn er wollte ja, daß sie sein Verlangen spürte. Sie sollte begreifen, daß er sie nicht bedrängte, auch wenn er sie noch so heftig begehrte.
    Bisher hatte sie nur begriffen, daß er sich anders verhielt, als sie es von einem Mann erwartete. Mit der Zeit würde sie auch noch begreifen, daß er sie weder

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