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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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dieser Gedanke überhaupt sehr vernünftig war. Wie hätte ich dich denn in meine Gewalt bringen sollen, wenn du soviel Geld gehabt hättest?«
    »Was du getan hast, war überhaupt nicht spaßig, Burke!«
    »Nein, doch ich wiederhole noch einmal, daß es mir äußerst ernst war!«
    Kurze Zeit später erschien Montague, gefolgt von zwei Dienern, die große Silbertabletts hereintrugen. Nachdem alles serviert worden war, entließ Burke die Männer mit einem Nicken. Eigentlich war das ja Arielles Aufgabe als Hausfrau. Er mußte unbedingt mit ihr darüber sprechen, denn er wollte nicht, daß sie sich in ihrem eigenen Haus wie auf Besuch vorkam. Sie sollte spüren, daß sie wirklich die Herrin des Hauses war.
    Nachdem sie allen Gerichten kräftig zugesprochen hatten und schließlich beim Zitronendessert angekommen waren, zog Arielle eine Grimasse. »Ich kann keinen einzigen Bissen mehr essen! Es war wundervoll!«
    »Das mußt du Montague sagen, damit er es der Köchin ausrichtet.
    Sie nickte, während ihr Blick abwesend über die massive, dunkle Eichentäfelung streifte. Der Kronleuchter über ihrem Kopf war so gewaltig, daß er gut und gern zwanzig Menschen hätte erschlagen können. Als sie feststellte, daß er völlig verstaubt war, wollte sie schon etwas sagen, doch dann zuckte sie gleichmütig die Achseln. Was ging es sie eigentlich an? Dann wanderte ihr Blick zu den drei hohen Fenstern, deren Gardinen aus schweren, dunkelblauem und bereits etwas verschossenem Samt bestanden. Gleichzeitig stellte sie sich vor, wie luftig das Zimmer wirken würde, wenn man sie durch blaßgelbe, leichte Stoffe ersetzte. Doch wieder schüttelte sie den Kopf. Es war ihr völlig gleichgültig, ob dieser Raum traurig wie ein Grab wirkte.
    Als sie irgendwann zu Burke hinübersah, stellte sie fest, daß er sie die ganze Zeit über gespannt beobachtet hatte. »Was willst du heute abend machen?« fragte sie und war froh, daß ihre Stimme sanft und gleichmütig klang.
    »Das wirst du schon sehen«, antwortete er, worauf sie erbleichte. Doch irgendwie hatte er es nicht eilig, den Schauplatz ins Schlafzimmer zu verlegen.
    Statt dessen bat er Arielle, ein wenig Klavier zu spielen, und sie sang einige traurige italienische Balladen. Als Montague mit dem Teetablett eintrat, war Burke völlig überrascht. Er hatte überhaupt nicht bemerkt, wie rasch die Zeit vergangen war. Dankend nickte er dem Butler zu und wandte sich dann an Arielle: »Wunderschön hast du gespielt. Ich danke dir. Komm, es gibt noch eine Tasse Tee, bevor wir uns zurückziehen.«
    Arielle wollte den Zeitpunkt gern hinausschieben und hantierte umständlich mit ihrer Teetasse. »Kannst du auch Klavier spielen?«
    »Nein, nicht besonders. Als feststand, daß ich Offizier werden würde, hielt mein Vater es nicht mehr für richtig, mich mit derartigem Unsinn zu belästigen. Irgendwie schade, denn ich habe gern gespielt.«
    »Du kannst doch noch einmal von vorn anfangen.«
    »Ja, das ist wahr«, stimmte er abwesend zu. »Jetzt haben wir wieder dieselbe Situation: Für einen Betrachter sind wir ein glückliches Paar, doch insgeheim hast du schreckliche Angst, daß ich dir die Kleider vom Leib reiße und unsägliche Dinge mit dir anstelle! Schrecklich, nicht wahr?«
    Sie überging diese Sätze. »Ich möchte jetzt gern zu Bett gehen, Burke. Darf ich in meinem Zimmer schlafen?«
    »Nein, und frage mich bitte nicht noch einmal, Arielle! Auch in fünfzig Jahren wirst du keine andere Antwort von mir bekommen!«
    »Gute Nacht!« sagte sie nur und erhob sich.
    »Warte auf mich, Liebes, ich begleite dich.«
    Über die Tatsache, daß Arielle einen chinesischen Wandschirm im Schlafzimmer hatte aufstellen lassen, ging er kommentarlos hinweg, denn er war sicher, daß er ihn in spätestens einem Monat wieder verschwinden lassen konnte, ohne daß sie Einspruch erhob. Jedenfalls hoffte er das. Als Arielle einige Zeit später in einem weißen Nachthemd hinter dem Schirm hervortrat, lag er bereits im Bett und schien fasziniert in einem Buch über die Borgias zu lesen.
    Er war nackt und fest entschlossen, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. »Komm, setz dich zu mir!« Er hatte das Buch weggelegt und klopfte einladend neben sich auf die Matratze.
    Zögernd und mit niedergeschlagenen Augen näherte sich Arielle dem Bett, bis Burke schließlich ihre Hand fassen konnte.
    »Sehr gut. Jetzt möchte ich, daß du das Nachthemd ausziehst!«
    Ihr Kopf sauste hoch, und sie sah ihn entsetzt an, doch sein Gesicht

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