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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gelungen, die Burg zu verlassen, ohne von der Wache entdeckt zu werden?« Ulrichs kahler Schädel glänzte wie frisch poliert, als er sich über die Pergamentkarte beugte, die auf dem Tisch ausgebreitet war.
    »Er hat gewartet, bis die Wache auf ihrem Rundgang an ihm vorbeigegangen war.« Gareth suchte die Küstenlinie mit dem Finger nach den beiden Plätzen ab, an denen ein kleines Boot landen konnte. »Dann hat er hinter den Stallungen eine Leiter angelegt. Auf der anderen Seite der Mauer hat er sich dann mit einem Seil heruntergelassen.«
    »Ziemlich clever für einen simplen Barden, nicht wahr?«
    »Ja.« Gareth blickte aus dem Fenster ins trübe Morgenlicht. Der Sturm hatte sich gelegt, aber die Luft war feucht und schwer. »Wenn man sich so leicht hinausstehlen kann, ist es wahrscheinlich ebenso leicht, unbemerkt hereinzukommen. Stellt noch eine zusätzliche Wache auf, Ulrich.«
    »Dazu muß ich eine der Wachen vom Kloster abziehen.«
    »Ich glaube nicht, daß das Kloster in Gefahr ist. Der Alchemist weiß, daß das Buch hier in der Burg ist.« Gareth fand die Einbuchtungen an der Küstenlinie. »Außerdem will ich, daß jemand die beiden Buchten und den Hafen im Dorf überwacht. Und nach jeder Flut sollen die kleinen Höhlen in den Klippen überprüft werden.«
    »Wir werden uns großräumig auf der Insel verteilen müssen, Mylord. Die drei Männer, die Ihr dem Londoner Händler mitgegeben habt, sind noch nicht zurück. Uns fehlen noch Leute.«
    »Ihr und ich werden ebenfalls auf Wachposten gehen. Genau wie mein zukünftiger Knappe.«
    Ulrich blickte neugierig auf. »Ihr wollt Dallan mit einer so wichtigen Aufgabe betrauen?«
    »Dallan ist mein Mann. Er fürchtet sich vor seinem ehemaligen Herrn, aber er dient ihm nicht. Er dient mir.«
    Ulrich zögerte, doch dann nickte er. »Also gut. Ihr hattet schon immer ein gutes Urteilsvermögen. Dann soll er das Kloster bewachen.«
    »Ich werde hier auf der Burg bleiben«, sagte Gareth. »Und Ihr nehmt zwei Männer mit und kümmert Euch um den Hafen.«
    »Ja, Mylord. Glaubt Ihr, dieser Lucretius de Valemont wird versuchen, bewaffnete Männer nach Desire zu bringen?«
    »Zu diesem Zeitpunkt kann er nicht wissen, daß wir auf dem laufenden sind.«
    »Aber das wird er bald herausfinden.« Gareth blickte auf die Karte. »Ich habe das Gefühl, daß er herkommen wird, um das Buch zu suchen, wenn Dallan es ihm nicht bringt. Er war schließlich schon einmal hier auf der Insel.<<
    Ulrich sah ihn mit einem Stirnrunzeln an. »Wann?«
    »In der Nacht, als er die Bibliothek des Klosters durchsucht hat.«
    »Ihr glaubt, daß er die Einsiedlerin ermordet hat?«
    »Ja.«
    »Aha. Unser geheimnisvoller Geist, der durch verschlossene Türen gehen kann«, sagte Ulrich nachdenklich.
    »Eher ein Mann in einer Mönchskutte, der weiß, wie man ein Schloß aufbricht. Ich nehme an, er ist mit einem kleinen Boot an einer der beiden Stellen gelandet.« Gareth zeigte mit dem Finger auf die beiden kleinen Buchten.
    Ulrich lächelte ohne das normale Glitzern in den Augen. »Wenn der Magier ein zweites Mal zurückkommt, werden wir ihn schnappen.«
    »Ja. Er ist auch nur ein Mensch, egal, was Dallan glaubt.«
    »Wo ist der junge Dallan?«
    »Cläre hat ihn mit in die Küche genommen, um ihm etwas zu essen zu geben. Nachdem er sich von seinem Abenteuer erholt hatte und nicht länger befürchten mußte, gehängt zu werden, hat er plötzlich einen ungeheuren Appetit entwickelt.«
    Ulrich runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich wüßte gern mehr über diesen Magier.«
    »Ich auch. Aber Dallan fürchtet sich so sehr vor ihm, daß er es kaum wagt, über ihn zu sprechen. Clare sagt, er wird uns bestimmt mehr erzählen, wenn er erst mal was gegessen hat.«
    »Ihr habt Eurer Frau aufgetragen, den Jungen auszufragen?«
    »Das war ihre Idee«, gestand Gareth.
    »Er ist ein Magier?« Joanna blieb vor Überraschung der Mund offen stehen. »Bist du dir sicher?«
    »Das sagt zumindest Dallan.« Clare sah den Sänger an. »Stimmt's?«
    »Ja, Mylady.« Dallan saß am Küchentisch und hatte ein großes Stück Brathähnchen vom Vortag vor sich, das er mit einer Eile verschlang, als habe er seit Wochen nichts mehr zu essen bekommen. William saß ihm gegenüber und kaute an einem Stück Käse.
    »Sir Ulrich sagt, es gibt keine Magie«, erklärte William. »Er sagt, Lucretius de Valemont ist wahrscheinlich ein Alchemist, aber bestimmt kein echter Magier.«
    »Er kann durch verschlossene Türen gehen«, beharrte Dallan auf

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