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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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größten Respekt vor Euch habe, Madam. Aber Ihr müßt den Tatsachen ins Auge sehen. Lord Thurston hat Euch befohlen, sobald wie möglich zu heiraten.«
    Cläre klopfte sich mit dem Brief auf die Handfläche und sah Gareth mit zusammengekniffenen Augen an. »Seid Ihr Euch wirklich sicher, daß Ihr nicht die anderen Kandidaten unterwegs überholt, ihnen etwas Schreckliches angetan und dann diesen Brief selbst geschrieben habt?«
    »Das ist das Siegel von Thurston of Landry. Das müßt Ihr doch erkennen.«
    »Siegel können gestohlen oder nachgemacht werden.« Clares Miene hellte sich auf. >>Ja, daran hätte ich sofort denken sollen. Es ist durchaus möglich, daß dieses Siegel falsch ist. Ich muß also erst an Lord Thurston schreiben, um sicherzugehen, daß er diesen Brief wirklich selbst geschrieben hat.«
    Gareth starrte sie verblüfft an. Clare ergab sich wirklich nicht so einfach, auch wenn es unvermeidlich war. »Madam -«
    »Es wird zweifellos mehrere Tage, wenn nicht sogar Wochen dauern, bis ich eine Antwort von Eurem Vater habe. Es ist natürlich unangenehm, aber wir werden die Auswahl eines Ehemannes verschieben müssen, bis ich eine Nachricht von ihm habe, die die Echtheit dieses Schreiben bestätigt.«
    »Verdammt.«
    Sie bedachte ihn mit einem unschuldigen Lächeln. »Denkt nur an die Komplikationen, die es gäbe, wenn wir überstürzt handelten.«
    Gareth packte ihr Kinn, beugte sich zu ihr herab und strich ihr sanft mit den Lippen über den Mund.
    >>Gebt es auf, Mylady, sagte er leise. »Der Brief ist echt. Euer Lehnsherr, mein Vater, will, daß Ihr sobald wie möglich sicher verheiratet seid. Es gibt für Euch keinen Ausweg. Am besten macht Ihr Euch gleich auf den Weg und sorgt dafür, daß die Vorbereitungen für unser Hochzeitsbankett beginnen. Es sei denn, Ihr zieht es vor, Nicholas of Seabern zu heiraten -«
    »Auf keinen Fall.«
    »Dann werdet Ihr übermorgen meine Frau.«
    Cläre starrte ihn einige spannungsgeladene Sekunden lang schweigend an. Ein plötzliches Rascheln ließ Gareth nach unten blicken. Er sah, daß sie Thurstons Brief in der Hand zerknüllte.
    Ohne ein Wort wirbelte Clare herum und stapfte davon. Sie blickte sich nicht ein einziges Mal nach ihm um, als sie den Garten verließ.
    Gareth stand reglos da, bis sie verschwunden war. Dann betrachtete er lange den sorgfältig angelegten Garten, bis er sich schließlich auf den Weg machte, um Ulrich zu suchen.
    Cläre suchte Zuflucht in ihrem Studierzimmer. Es war ein Ort, an dem sie normalerweise einen ebensolchen Frieden fand wie in ihrem Garten oder in den Arbeitsräumen, in denen sie ihre Parfüms und Arzneien kreierte.
    Die Wände des sonnendurchfluteten Zimmers waren mit herrlichen Teppichen bedeckt, die mit verschiedenen Gartenszenen bestickt waren. Die Luft war erfüllt von dem lieblichen Duft, der den Urnen entströmte, die voller zerstampfter, getrockneter und dann sorgfältig gemischter Blumen waren.
    In den flachen Metallbecken in den Ecken, mit denen an kalten Tagen geheizt wurde, brannten beduftete Kohlestückchen, die Clares sensible Nase erfreuten.
    In den Tagen nach dem Tod ihres Bruders Edmund und dann nach dem Erhalt der Nachricht vom Tod ihres Vaters in Spanien, hatte Clare Ruhe und Trost in diesem Raum gefunden.
    Vor ein paar Monaten hatte sie, um sich von ihren zahlreichen Problemen abzulenken, angefangen, ein Buch zu schreiben. Sie wollte einen Teil ihrer ausgeklügelten Parfümrezepte zu Papier bringen.
    Diese Aufgabe erfüllte sie mit großer Zufriedenheit.
    Heute jedoch gelang es ihr nicht, sich von den Problemen abzulenken, die sie augenblicklich hatte.
    Sie saß eine Zeitlang mit Feder und Pergament am Tisch und versuchte, sich auf das Rezeptbuch zu konzentrieren, aber es war sinnlos.
    Nach drei mißlungenen Versuchen gab sie auf und warf die Feder beiseite. Sie starrte trübsinnig aus dem Fenster und dachte daran, wie sich Gareths Mund angefühlt hatte.
    Sein Kuß hatte sie stärker erschüttert, als sie zugeben wollte. Er war ganz anders gewesen als die nassen, widerlichen Schmätzer, mit denen Nicholas sie letzten Monat bedrängt hatte, als er sie auf Seabern festgehalten hatte.
    Ihr hatte alles an Nicholas' Kuß mißfallen. Als er sie an seinen hünenhaften Körper gezogen hatte, hatte sie nicht nur die bedrohliche Größe seiner erregten Männlichkeit, sondern auch seinen Geruch als abstoßend empfunden.
    Ein Teil des Problems beruhte natürlich auf der Tatsache, daß Nicholas nicht allzu gerne badete.

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