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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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da?«
    »Ihr wollt Blut auf dem Laken?« Sie richtete sich auf, die Hände voller kleiner Flaschen. »Dann sollt Ihr Blut auf dem Laken haben, Mylord. In der Tat werde ich dafür sorgen, daß Ihr soviel Blut bekommt, wie ein Mann sich nur wünschen kann.«
    Er beobachtete argwöhnisch, wie sie sich zum Bett umdrehte. »Ah, Clare, ich fürchte, dein Temperament geht mit dir durch.«
    »Oh, nein, Mylord, ich versichere Euch, daß ich im Augenblick vollkommen klar denke.« Sie bedachte ihn mit einem süß-sauren Lächeln, kletterte auf das Bett und stellte sich mitten auf das Laken. »Ich möchte sogar behaupten, daß ich selten klarer gedacht habe als jetzt in diesem Augenblick.«
    Er sah auf die Sammlung kleiner Fläschchen, mit denen sie jonglierte. »Warum habe ich dann nur die Befürchtung, daß wir beide das, was du da tun willst, noch bedauern werden?«
    »Keine Ahnung, Mylord.« Clare öffnete das erste Fläschchen. »Ihr müßt wissen, Sir, daß Ihr nicht der einzige seid, der meine Ehre anzweifelt.«
    »Ich zweifle deine Ehre nicht an, Clare. Ich versuche lediglich, dich vor dem Tratsch der anderen zu schützen.«
    »Bah. Ihr habt mich angelogen, als Ihr gestern nacht gesagt habt, daß Ihr mir vertraut. Es wird Euch freuen, wenn Ihr erfahrt, daß ihr Euch damit in bester Gesellschaft befindet. So, das hier ist das Hühnerblut, das mit Beatrice die Einsiedlerin freundlicherweise gegeben hat.«
    Cläre drehte das offene Fläschchen um und goß den Inhalt auf das Laken. Das alte Hühnerblut war dick und klumpig, nachdem es beinahe zwei Tage in der Flasche gewesen war. Es
    hinterließ einen häßlichen, rötlich braunen Fleck mitten auf dem weißen Laken. Die paar diskreten Tropfen, die Gareth verspritzt hatte, waren nicht mehr zu sehen.
    Gareth warf einen Blick auf den unschönen Klecks und sah dann mit höflicher Neugierde zu Clare hinüber. »Bist du fertig?«
    »Oh, nein. Ich fange gerade erst an, Mylord.« Clare wählte ein anderes Fläschchen aus und hielt es Gareth hin. »Hier haben wir das Hühnerblut, daß mir netterweise von der Priorin Margaret überreicht wurde. Ich bin sicher, daß es von einem ganz reinen Huhn stammt. Wahrscheinlich einem jungfräulichen Huhn.«
    Cläre drehte auch das zweite Fläschchen um. Das dunkelrote Blut ergoß sich über dem Laken und vergrößerte den gräßlichen Fleck.
    Gareth kreuzte die Arme vor der Brust und lehnte sich an einen der Bettpfosten.
    »Von meiner guten Freundin Joanna.« Clare leerte eine weitere Flasche.
    »Von meiner treuen Dienerin Eunice.« Sie lächelte grimmig, als sie den nächsten Behälter öffnete. Noch mehr Blut floß auf das Laken.
    »Und zu guter Letzt der Beitrag, den mein altes Kindermädchen Agnes geleistet hat.«
    Cläre war immer noch außer sich vor Zorn, als sie das letzte Fläschchen umdrehte und das Blut auf das Bett laufen ließ. Dann warf sie Gareth einen trotzig triumphierenden Blick zu. »Ist das genug Blut, um Eurer Ehre Genüge zu tun, Mylord?«
    Gareth betrachtete den riesigen, grauenerregenden Blutfleck auf dem weißen Leinen. »Ich bin mir nicht ganz sicher, was Ihr damit erreichen wolltet, Madam, aber eins ist klar. Niemand, der dieses Laken sieht, wird auch nur einen Moment lang glauben, daß ich gestern nacht eine Jungfrau geliebt habe.«
    »Und was werden die Leute denken, Sir?«
    »Daß ich eine geopfert habe.«
    »Oh, mein Gott.« Clare starrte auf die gräßliche Verwüstung, die sie angerichtet hatte. Sie war wie vom Donner gerührt. Sie stand reglos mitten auf dem Bett und blickte hilflos zu Gareth hinüber.
    Er lächelte.
    »Beim Jungfernhäutchen der heiligen Hermione«, flüsterte Clare. »Was habe ich da bloß angestellt?«
    Gareths kristallgraue Augen blitzten vergnügt auf.
    »Das ist nicht lustig, Höllenhund. Das ist eine Katastrophe. Wie soll ich nur diese Unmengen Blut erklären?«
    Gareths Lächeln wurde zu einem ausgewachsenen Grinsen.
    »Gareth, so helft mir doch. Ich warne Euch -«
    Er begann, leise zu lachen.
    Cläre wurde erneut von Zorn gepackt. Sie nahm eins der nach Kräutern duftenden Kissen und schleuderte es in seine Richtung. Es landete direkt vor seiner Brust. Clare griff nach einem zweiten Kissen.
    Gareth lachte aus vollem Hals. Es war ein gewaltiges Geräusch, das tief aus seiner Kehle drang und sich mit der Macht eines Wasserfalls im Zimmer ergoß.
    Cläre preßte das Kissen an die Brust und starrte ihn an. Dies war das erste Mal, daß sie ihn lachen hörte.
    Der herrliche Ton hallte von den

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