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Liebe ohne Skrupel

Titel: Liebe ohne Skrupel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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stehen nicht unter Eurem Kommando, Sir«, sagte sie.
    »Ich glaube, hier liegt ein Mißverständnis vor.« Gareths Blick war höflich, aber unnachgiebig. »Aber das ist nichts, was sich nicht sofort aufklären ließe. Wenn Ihr bitte mitkommen würdet, Madam, dann kann ich sicher alles zu Eurer Zufriedenheit klären.«
    Cläre runzelte die Stirn. »Das bezweifle ich. Mylord, ich habe nicht die Erlaubnis zu Williams und Dallans Ausbildung an der Waffe gegeben.«
    »Nein, aber ich habe die Erlaubnis dazu gegeben, also ist alles in Ordnung.«
    Cläre riß vor Erstaunen den Mund auf. »Ihr habt nicht das Recht -«
    »Was meine Rechte betrifft, so wäre es wohl das beste, wenn wir darüber unter vier Augen sprechen würden.« Gareth blickte zu Ulrich hinüber. »Macht weiter, solange ich meiner Frau die Sache erkläre.«
    >>Ja, Mylord.« Gareth wandte sich an William und Dallan. >>Zurück an die Arbeit, Jungs. Wir haben noch eine Menge vor uns, wenn wir vernünftige Ritter aus euch machen wollen.«
    »Lady Clare«, quietschte Dallan wie ein verlassener Welpe. >>Wollt Ihr uns nicht retten?«
    Gareths Griff wurde fester, noch ehe sie antworten konnte.
    »Macht mit dem Training weiter, Barde. Wenn Ihr Euch anstrengt, lernt Ihr vielleicht bald, wie Ihr Euch in einer unangenehmen Situation selbst helfen könnt. Dann braucht Ihr Euch nicht länger hinter den Röcken einer Frau zu verstecken.«
    Dallan wurde dunkelrot. In seinen Augen blitzte hilflose Wut.
    Ohne ihn noch weiter zu beachten, führte Gareth Clare über den Hof in Richtung des Trockenraumes.
    » Gareth , wie konntet Ihr so etwas sagen?« schnauzte Clare zornig.
    »Es ist die Wahrheit. Der Junge muß endlich erwachsen werden. Je eher, desto besser.«
    »Warum?«
    »Der junge Dallan hat mir erzählt, daß er ein Bastard ist. Ich nehme an, daß er kürzlich aus dem Haushalt, in dem er aufgezogen wurde, davongelaufen ist. Er ist ganz allein auf der Welt. Und er hat ein ängstliches Wesen.«
    »Ja, aber -«
    »Wenn er überleben will, muß er lernen, auf sich selbst aufzupassen. Was ich von seinen erbärmlichen Liedern bisher gehört habe, erweckt in mir nicht gerade den Eindruck, daß er es mit seinem Talent im Lautespielen besonders weit bringen wird.«
    Cläre hörte die grimmige Überzeugung in Gareths Stimme und sie sah von der ärgerlichen Strafpredigt ab, die sie ihm hatte halten wollen. »Ihr wißt, wovon Ihr sprecht, nicht wahr, Mylord?«
    »Ja. Es stimmt, daß ich, anders als Dallan, den Vorteil hatte, im Haus meines Vaters aufzuwachsen. Aber trotzdem bin ich ein Bastard, und daran läßt sich nichts ändern. Ein Mann, der ohne einen Namen auf diese Welt kommt, muß sich einen machen.«
    Die Kälte in seinen Worten verriet Clare eine ganze Menge.
    Gareth war vielleicht im Hause seines Vaters aufgewachsen, aber er hatte sich dort bestimmt nie zu Hause gefühlt.
    Sie hatte wenigstens immer Desire gehabt, dachte sie. Auch in den schlimmsten Zeiten hatte sie immer ein Zuhause gehabt. Sie hatte einen Ort gehabt, an dem die Menschen sie wollten und brauchten, einen Ort, an den sie gehörte.
    Sie verspürte den beinahe überwältigenden Drang, Gareth über die Wange zu streicheln und ihm zu sagen, daß auch er jetzt ein Zuhause hatte. Aber sie wußte, daß er ihr Mitleid nicht wollte.
    »Ich weiß Eure Sorge um meinen Troubadour zu schätzen, aber Dallan ist hier auf Desire in Sicherheit.«
    »Ach, ja?«
    »Natürlich. Genau wie William. Auf dieser Insel hat es niemals irgendwelche Gewalt gegeben. Es war noch nie nötig, die Burg oder das Dorf gegen irgend jemanden zu verteidigen. Der einzige Grund, weshalb wir einen Trupp bewaffneter Männer brauchen, ist, die Warensendungen zu schützen, die wir verschicken.«
    Gareth verzog den Mund zu einer schmalen Linie. »Ich bin mir durchaus bewußt, daß ich Eurer Meinung nach hier eine eher unbedeutende Rolle spiele. Aber da es nun einmal meine Aufgabe ist, diese Insel zu schützen, müßt Ihr mir schon gestat ten, die erforderlichen Entscheidungen zu treffen.«
    Clare warf ihm einen unsicheren Blick zu. Sie fragte sich, ob sie ihm irgendwie zu nahe getreten war. »Aber dafür braucht Ihr doch sicher nicht William oder Dallan.«
    »Wer weiß? Ich bin der Überzeugung, daß man auf alles vorbereitet sein sollte.«
    »Ja, aber -«
    »Hört zu, Clare. Seid vernünftig. Der junge William braucht Bewegung. Er läuft Gefahr, entweder von seiner wohlmeinen den Mutter zu Tode gehätschelt zu werden oder als gefüllte Fleischpastete

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