Liebe, Stolz und Leidenschaft
Ich bin sauber. Ich habe einen ehrlichen Job und Geld auf der Bank."
"Gut für Sie. Warum sollte Devin Sie überprüfen lassen?" fragte er.
"Weil Polizisten und Anwälte ihre Nase nur zu gern in anderer Leute Angelegenheiten stecken. Das tun Sie doch, seit Sie bei mir aufgetaucht sind. Wie ich lebe und wie ich meinen Sohn großziehe, geht niemanden etwas an. Also, lassen Sie mich in Ruhe."
Es war faszinierend. Obwohl Jared sich nur mühsam beherrschen konnte, war es faszinierend, sie so wütend zu erleben. "Ich bin Ihnen noch nicht zu nahe getreten, Savannah. Wenn ich das tue, werden Sie es merken, glauben Sie mir. Im Moment bitte ich Sie lediglich um eine Erklärung für Ihr eigenartiges Verhalten."
Sie wußte nicht, wie er es schaffte. Wie konnte er sie mit Blicken durchbohren und zugleich so ruhig und gelassen mit ihr reden? Sie konnte Menschen nicht ausstehen, die das schafften.
"Sie habe gerade die einzige Erklärung bekommen, die ich Ihnen geben werde. Und jetzt sagen Sie mir endlich, wo mein Sohn ist."
Jared sah ihr in die Augen. "Das Geschäft heißt Fast Times und liegt zwei Schritte hinter Ihnen." Doch als sie sich umdrehen wollte, hielt er sie am Arm fest.
"Ich habe Ihnen doch gesagt..."
"Hören Sie mir einmal zu. Sie werden nicht wie eine feuerspeiende Amazone in den Laden stürmen."
Wenn Blicke töten könnten, wäre er jetzt eine Leiche. "Nehmen Sie Ihre Hand von meinem Arm, bevor ich Ihnen Ihr hübsches Gesicht zerkratze."
Er festigte seinen Griff. Unter anderen Umständen hätte er es vielleicht genossen, mit ihr zu streiten. "In dem Laden sind zwei Kinder, denen Sie einen solchen Auftritt ersparen sollten. Die beiden haben schon genug durchgemacht", sagte er und sah, wie ihr Gesichtsausdruck sich veränderte. Aus Wut wurde Verblüffung, aus Verblüffung Mitgefühl.
"Connor und Emma. Ich hätte es mir denken sollen." Sie warf einen Blick durch das große Schaufenster in Ed's Schnellrestaurant. "Cassandra."
"Die Kinder mußten mit ansehen, wie ihr Vater ihre Mutter verprügelt hat, und das ist mehr als genug Gewalt für ihr kurzes Leben. Wenn Sie in den Laden stürmen, werden Sie ..."
"Es ist nicht meine Art, Kinder zu erschrecken", fauchte Savannah. "Was immer Spießer wie Sie von mir halten mögen, ich bin eine gute Mutter. Bryan hat es nie an Liebe gefehlt. Er hat alles bekommen, was ich ihm geben konnte, und ..."
Sie schloß die Augen und wehrte sich gegen die ohnmächtige Wut, die in ihr aufstieg. Jared hatte das Gefühl, einem Vulkan zuzusehen, der seinen Krater verschloß.
"Lassen Sie meinen Arm los", sagte sie ruhig. "Ich möchte meinen Sohn nach Hause bringen."
Jared betrachtete ihr Gesicht, sah das Temperament, das sich hinter dem scheinbar ruhigen Blick der braunen Augen verbarg. Er ließ sie los und schaute ihr nach, als sie zu Regans Laden ging. Dann atmete sie noch einmal tief ein und verschwand durch die Tür.
Devin kam aus dem Restaurant, blieb neben Jared stehen und kratzte sich den Kopf.
"Das war ein recht interessanter Auftritt."
"Ich habe das Gefühl, das war erst der Auftakt." Jared schob die Hände in die Taschen. "Die Frau hält noch einige Überraschungen bereit."
"Eine solche Frau kann einen Mann dazu bringen, seinen eigenen Namen zu vergessen." Devin lächelte seinen Bruder an. "Kennst du deinen noch?"
"Ja, ich kann mich schwach erinnern. Ich glaube, du hattest recht mit deinem Verdacht, daß sie mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist."
Devin kniff die Augen zusammen. Er war für diese Stadt und ihre Bewohner verantwortlich. Und dafür, daß sie sich an die Gesetze hielten. "Ich könnte sie überprüfen lassen."
"Nein, tu das nicht. Genau damit rechnet sie." Nachdenklich ging Jared zu seinem Wagen. "Ich würde die Frau lieber überraschen. Dann werden wir sehen, was passiert."
"Wie du meinst", knurrte Devin, als sein Bruder einstieg. Ich werde mich nicht einmischen, dachte er. So lange die Lady mir keinen Ärger macht.
Bryan starrte aus dem Wagenfenster und zeigte seiner Mutter die kalte Schulter. Er sah nicht ein, warum Connor nicht bei ihm übernachten durfte. Heute war Samstag, und bis am Montag morgen die dämliche Schulglocke läutete, war es noch weit.
Was sollte ein Junge ohne seinen besten Freund mit all der freien Zeit anfangen?
Hausarbeit, dachte er, und verdrehte die Augen. Schulaufgaben, Ebensogut könnte er im Gefängnis sitzen.
"Ich könnte ebensogut im Gefängnis sitzen", sagte er laut und sah seine Mutter herausfordernd an.
"Ja,
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