Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe, Stolz und Leidenschaft

Liebe, Stolz und Leidenschaft

Titel: Liebe, Stolz und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
zu bieten, das stimmt. Also dachte ich daran, mich selbst zu verkaufen."
    Jared hatte sich entschuldigen wollte, aber jetzt brachte er die Worte nicht heraus.
    "Und hast du das?"
    Sie starrte ihn an. Ihr Blick war ausdruckslos. "Ich werde jetzt meinem Sohn Gute Nacht sagen." Jared ergriff ihren Arm, und ihr Blick wurde abweisend. "Laß mich los, MacKade. Bleib oder geh, das liegt bei dir, aber reiz mich nicht."
    Sie riß sich los und ging hastig die Treppe hinauf.
    Am liebsten hätte er etwas zerbrochen. Am beste n etwas, das zersplitterte, damit er es sich danach zwischen die Rippen jagen konnte. Aber statt dessen riß er die Tablettenschachtel auf, fetzte den Deckel von der Dose und schluckte gleich drei davon. Mit dem Rest ihres Biers spülte er nach.
    Oben brachte Savannah Bryan zu Bett: Danach schloß sie leise die Tür des Kinderzimmers und sperrte sich im Bad ein, um ihr glühendes Gesicht immer wieder mit eisigem Wasser zu kühlen.
    Wie konnte ich nur so dumm sein, fragte sie sich. Wie konnte ich nur so blind sein und nicht erkennen, was er in Wirklichkeit von mir denkt? Warum habe ich mich nicht gegen das geschützt, was sich hinter seiner zärtlichen, liebevollen Fassade an Verachtung verbirgt?
    Aber jetzt würde sie eine Mauer um ihr Herz errichten. Die Fragen, die er ihr stellte, würden sie nicht mehr verletzen können. Auch nicht die Fragen, die sie in seinen Augen las. Er würde sie nicht dazu bringen, sich der Antworten zu schämen, die sie ihm gab. Niemals, das schwor sie sich.
    Sie hatte zu lange und zu hart gekämpft, um sich von irgend jemandem erniedrigen zu lassen.
    Aber so sehr sie auch danach suchte, sie fand ihn nicht, den stillen, geschützten Winkel ihrer Seele, in den sie sich hätte flüchten können.
    Es war, als könne Jared ihr auch dorthin folgen.
    Sorgsam trocknete sie sich das Gesicht ab und wischte das Waschbecken aus. Die ganze Zeit lauschte sie, ob Jared davonfuhr. Aber von draußen drang nur das Knallen der Blitze, das Grollen des Donners und das Geflüster alter Geister herein.
    Jared saß am Küchentisch vor seinen ausgebreiteten Papieren, als sie hereinkam.
    Als sie stehenblieb, hob er den Kopf und nahm die Brille ab, doch sie kehrte ihm den Rücken zu und ging hinaus, um in der Natur zu sein. Der Wind nahm zu, und die Bäume rauschten. Der Regen, der Sturm, das Donnern zogen über die Berge, heulten durch den Wald und tobten sich am Blockhaus aus.
    Die Luft roch so, wie sie es liebte. Wie verzaubert. Savannah legte den Kopf in den Nacken und atmete den Duft ein. Als der Sturm den Regen unter das Dach der Veranda trieb und die Tropfen ihr ins Gesicht peitschten, blieb sie, wo sie war. Als ein Blitz so nah am Haus Über den Himmel zuckte, daß er die Bäume zu versengen schien, war sie dankbar dafür.
    Nach einer Weile schob Jared die Papiere zur Seite und trat zu Savannah hinaus.
    Sie war vollkommen durchnäßt, Haar und Shirt klebten an ihr. Es war kalt, aber sie fröstelte nicht. Schließlich drehte sie sich zu ihm um und lehnte sich an den Pfosten.
    "Noch mehr Fragen?"
    Er hatte die Krawatte abgenommen und die Ärmel aufgekrempelt, doch noch immer kam er sich wie ein Anwalt vor dem Zeugenstand vor. "Ich hätte meine Frage nicht so stellen sollen", begann er und fand es entsetzlich, wie förmlich er sich anhörte.
    "Ich entschuldige mich dafür. Aber nicht dafür, daß ich eine Antwort haben möchte.
    Ich frage dich, ob du dich prostituiert hast."
    "Das nennt man: die Frage anders formulieren ... nicht wahr, Herr Anwalt?"
    "Ich habe ein Recht, es zu erfahren."
    "Wieso?"
    "Verdammt, ich schlafe mit dir. Ich lebe schon fast mit dir zusammen."
    Übelkeit stieg in ihr auf, doch sie ließ es sich nicht anmerken. "Habe ich mich von dir bezahlen lassen?" Ihr Blick wurde warnend, als er näher kam. "Faß mich nicht an.
    Was fällt dir ein, MacKade, mein Haus zu betreten, als wäre es deins, und mir meine Vergangenheit vorzuwerfen, als wärst du ein Teil davon? Hör zu, mein Haus gehört ebenso mir allein wie meine Vergangenheit."
    Er trat näher, bis er direkt vor ihr stand. Das Gewitter draußen schien auch in ihm zu toben. "Ja oder nein?" fragte er.
    Als sie ihn zur Seite schieben wollte, hielt er sie fest. Sie biß die Zähne zusammen und funkelte ihn an.
    "Du denkst, ich will es wissen? Nein, ich muß es wissen und bin auf jede Antwort vorbereitet. Weil ich dich liebe." Er legte zwei Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. "Ich liebe dich, Savannah."
    Ihre Augen füllten

Weitere Kostenlose Bücher