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Liebe, Stolz und Leidenschaft

Liebe, Stolz und Leidenschaft

Titel: Liebe, Stolz und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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feuchter Erde. Savannah hörte, wie das Gewitter sich entfernte. Und dann gab es nur noch Jared. Sein Flüstern drang durch das Prasseln auf dem Dach und an der Fensterscheibe. Er war so zärtlich, so einfühlsam und sie so hingebungsvoll. Jedesmal, wenn ihre Lippen sich berührten, wurde der Kuß intensiver und zugleich natürlicher. Jedesmal, wenn ihre Körper sich aneinander schmiegten, wurde es wärmer und sinnlicher.
    Wie benommen von der Liebe zueinander sahen sie einander in die Augen und lauschten dem schneller werdenden Klopfen ihrer Herzen.
    Und dann glitt er in sie, sein Seufzen verschmolz mit ihrem, zwei Körper schienen zu einem einzigen zu werden. Jared spürte, wie die Leidenschaft Savannah davonriß und auch ihn mit sich trug. Auch in der Erfüllung konnte sie nichts voneinander trennen.

9. KAPITEL
    Bryan liebte es, seine Freizeit auf der Farm zu verbringen, mit den Menschen, den Tieren, der frischen Luft. Er konnte sich noch genau an die bedrückende Enge der Großstadt erinnern. An die Orte, wohin sie gezogen und von denen sie wieder fortgegangen waren, an die winzigen Zimmer, deren Fenster vom Straßenlärm zu vibrieren schienen, und die Wände, die so dünn waren, daß jedes Lachen und jedes Fluchen der Nachbarn zu hören war.
    Andererseits waren die Städte auch interessant gewesen. Es hatte immer etwas gegeben, was er tun konnte, was er entdecken konnte. Und seine Mutter war mit ihm in die Parks und auf die Spielplätze gegangen - wenn sie nicht arbeiten mußte.
    Er erinnerte sich nur verschwommen daran, daß sie manchmal bis spät in die Nacht oder gar bis zum frühen Morgen arbeiten mußte. Damals war sie oft müde gewesen.
    Und traurig. Aber er hatte nie recht verstanden, warum sie es war.
    Er dachte an New Orleans mit der pulsierenden Musik und den gemächlich sprechenden Menschen. Er wußte noch, daß seine Mutter einen Topf mit roten Blumen auf die Fensterbank gestellt hatte.
    Manchmal hatte er zu Füßen seiner Mutter gesessen und mit Autos gespielt oder ein Kinderbuch gelesen, während sie malte. Sie malte die Leute, die vorbeikamen, um in einem kleinen Klappstuhl zu sitzen, während sie ihre Gesichter mit schwarzer oder farbiger Kreide auf große weiße Blätter skizzierte.
    Es war damals, als die Dinge anfingen, besser zu werden. Viel besser. Seine Mutter hörte auf, nachts zu arbeiten, und sah nicht mehr so traurig aus.
    Aber jetzt war alles am besten. Sie wohnten in einem Haus. So wie sie es ihm immer versprochen hatte. Er hatte einen Garten, in dem er spielen konnte, und Freunde, die Freunde blieben, weil er nicht wieder wegziehen mußte. Freunde wie Connor.
    Connor war richtig cool, auch wenn einige Mitschüler ihn immer ärgerten und schlechte Sachen über seinen Vater sagten.
    Vielleicht, dachte Bryan manchmal, tun die Kids das nur, weil sie nicht wissen, wie es ist, wenn man überhaupt keinen Vater hat. Er wußte es.
    Aber Mom reichte ihm. Sie kümmerte sich um alles, und er und sie waren ein echtes Team. Sie war die coolste von allen Müttern.
    Auch deshalb, weil sie ihn gefragt hatte, ob er in dem Blockhaus am Waldrand wohnen wolle. Sie hatte es nicht einfach nur beschlossen, ohne ihn zu fragen, wie viele andere Eltern es taten. Und dann, als sie das Blockhaus hatten, das für ihn das schönste Haus auf der ganzen Welt war, durfte er sich all die Sachen für sein Zimmer aussuchen, ganz allein. Das tolle Kojenbett, die Poster an den Wänden, die große Holztruhe für sein Spielzeug.
    Und jetzt durfte er so oft auf die Farm, wie er wollte. Meistens jedenfalls.
    Shane war toll. Es störte Shane nie, wenn Bryan bei ihm war und ihn alle möglichen Dinge fragte. Devin war auch okay, obwohl er der Sheriff war. Bryan mochte vor allem Rafe. Rafe warf sich manchmal auf die Erde und tat, als würde er mit den Hunden kämpfen.
    Aber am wichtigsten war für ihn Jared. Dauernd malte er sich aus, wie es wohl wäre, ihn immer um sich zu haben. Wie einen Vater. Jemand, mit dem man Baseball spielen konnte. Jemand, der jeden Tag von der Arbeit nach Hause kam und mit einem über alles sprach, was einen beschäftigte. Einen Mann, der seine Mom in der Küche küßte, ganz selbstverständlich.
    Jared wünschte er sich am sehnlichsten, und deshalb träumte er davon, ihn als Vater zu haben. Denn die Wünsche, von denen man träumte, erfüllten sich irgendwie. Fast immer jedenfalls.
    Auf der Farm schien die Sonne und erwärmte die vom nächtlichen Regen noch feuchte Erde. Der Frühnebel hatte sich

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