Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
können, ist ein Betrüger.«
    »Ich möchte Sie daran erinnern, Sir, dass Mr. Brownings Frau sehr beeindruckt war von der Seance, die der berühmte Mr. D. D. Home abgehalten hat. Die Gerüchte besagten, dass sie davon überzeugt war, dass Home nicht nur mit der Geisterwelt in Verbindung treten konnte, sondern dass es ihm sogar gelang, Erscheinungen herbeizurufen.«
    »Mit allem Respekt für die unvergleichliche Elizabeth Barrett Browning, aber ich bin sicher, dass Home sie hinters Licht geführt hat.« Adam führte sie zur Tür. »Aber ich gebe zu, dass sie sich in ausgezeichneter Gesellschaft befunden hat. In seiner besten Zeit hat Home es sogar geschafft, einige wichtige Leute zum Narren zu halten.«
    Zu seiner großen Freude wehrte sich Caroline nicht dagegen, dass er sie aus dem Vortragssaal führte. Aber dann stellte er sehr schnell fest, dass er sich in einer Hinsicht sehr geirrt hatte. Der wohlgerundete Körper und das verlockende, nachgiebige Gefühl ihres Armes unter dem Stoff ihres Kleides lenkten ihn sehr ab. Er musste sich gegen den plötzlichen Wunsch wehren, seinen Griff noch zu verstärken und sie an sich zu ziehen. Dies war das erste Mal, dass er sie berührt hatte. Er konnte das Aufflackern der Erregung nicht unterdrücken, das er dabei fühlte.
    Sie war warm und lebhaft in ihrem grünen, spitzenbesetzten Kleid mit den weißen Abschlüssen am Hals und den Ärmeln. Die kurze Schleppe des Kleides wurde von einer hübschen Spange gehalten, damit sie gehen konnte, ohne mit dem Saum des Kleides den Boden zu berühren. Unter dem Saum lugten die zarten Spitzen ihrer Schuhe hervor, die die gleiche Farbe hatten wie das Kleid. Eine große, ein wenig frivole, goldgrüne Schleife verzierte den Rücken des Kleides, wo sich die Röcke ein wenig bauschten. Das Haar hatte sie zu einem eleganten Knoten hochgebunden. Ein winziger, mit Blumen besetzter Hut saß kokett schräg über einem Auge.
    Sie sieht zum Anbeißen aus, dachte er, und er war entsetzlich hungrig.
    Er führte sie durch den Flur, dabei war er sich ihrer Weiblichkeit beinahe schmerzlich bewusst. Der schwache, verlockende Duft ihres Körpers, gemischt mit den Blumen und Kräutern der Seife, die sie benutzt hatte, stieg ihm in die Nase. Der Duft rührte an seine Sinne. Er rief sich ins Gedächtnis, dass er viel zu alt und viel zu erfahren war, dass er viel zu viel von der dunklen, rauen Seite des Lebens gesehen hatte, um sich so leicht von einer Frau überwältigen zu lassen. Doch er konnte nicht anders. Alle Anzeichen sprachen dafür, dass er sich Hals über Kopf verliebt hatte.
    Sie gingen durch die große Halle des Wintersett House, vorbei an einem Büro, einem großen Empfangsraum, an Vortragssälen und einer Bibliothek.
    Soweit Adam das beurteilen konnte, stand nur die untere Etage des Hauses den Mitgliedern der Gesellschaft für übersinnliche Forschungen offen. Die Etagen darüber waren dem Publikum nicht zugänglich.
    Das Haus war riesig, kahl und recht hässlich, seiner Meinung nach. Es war im gotischen Stil erbaut worden, mit dicken Steinmauern. Die Räume waren mit Gewölben im mittelalterlichen Stil ausgestattet. Nur sehr wenig Tageslicht drang in das Innere des großen Hauses.
    Genau die Atmosphäre, die den Mitgliedern der Gesellschaft zusagte, stellte er sich vor.
    Als sie die Eingangshalle erreichten, entdeckte er zwei Gentlemen, die sich ernsthaft unterhielten. Der kleinere der beiden war ein Mann von ungefähr vierzig oder fünfundvierzig Jahren. Obwohl er kleiner war als der Durchschnitt, so war er doch schwer und untersetzt, beinahe konnte man ihn sogar mit diesem Haus vergleichen. Er wirkte auf sehr eindringliche Art gebildet mit seiner Brille, dem Schnauzbart, dem schütteren Haar und seinem Verknitterten Rock.
    Der kleine Mann mit der Brille hielt dem anderen, eleganten und gut gekleideten Mann mit einer aristokratischen Nase, der einen etwas gelangweilten Eindruck machte, eine Fotografie hin. Der größere Mann hatte eine Figur, die das Auge der Damen wie magisch anzog. Sein pechschwarzes Haar war von einer auffallenden silbernen Strähne durchzogen.
    »Der große, elegant aussehende Mann ist Mr. Julian Eisworth«, flüsterte Caroline ihm zu. »Er ist der in London im Augenblick gefragteste Fachmann für übersinnliche Kräfte. Er gibt öffentliche Vorstellungen hier im Wintersett House, aber die meisten seiner Sitzungen hält er in Privathäusern ab, in den exklusivsten Kreisen.«
    Sie schien viel zu begeistert von Eisworth zu

Weitere Kostenlose Bücher