Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
verschluckt.
    Früher am Abend hatte er bereits bemerkt, dass sich der Nebel über die Straßen senkte. Und weil er wusste, dass sich dadurch der Verkehr verlangsamte, hatte er sich entschieden, zu Fuß zu Florence Haus zu gehen.
    Am Fuße der Treppe wandte er sich um und ging in die Richtung zurück, aus der er gekommen war, er vertraute auf das geheime Gewebe von verborgenen Wegen, Gassen und Alleen, die seine eigene Karte der Stadt ausmachten.
    Ab und zu huschten die schwachen Lichter einer Kutsche oder eines Mietwagens vorüber. Gestalten kamen und gingen wie Geister durch den dichten Nebel. Sie erschienen kurz im flackernden Licht der Gaslampen und verschwanden dann wieder, nur das Echo ihrer Schritte war noch zu hören.
    Auf halbem Weg durch einen kleinen Park, auf einem stillen Platz, kam ihm der Gedanke, dass er nicht weit entfernt war von der Corley Lane. Und es war gerade erst zehn Uhr. Caroline hatte ihm zuvor erzählt, dass sie am heutigen Abend schreiben wollte. Vielleicht würde sie gern von seinem Besuch bei Florence Stotley erfahren.
    Es war eine fadenscheinige Entschuldigung, sie wiederzusehen. Aber eigentlich brauchte er auch gar keine Entschuldigung dafür, entschied er. Immerhin hatten sie sich beide auf eine Affäre eingelassen. Das räumte ihm gewisse Privilegien ein.
    Auf jeden Fall würde es nicht schaden, heute Abend an ihrem kleinen Haus vorüberzugehen. Wenn er Licht im Fenster sah, würde er anklopfen. Wenn nicht, würde er einfach weitergehen.
    Leise ging er über einen schmalen Weg, der zwei Reihen Häuser voneinander trennte, durchquerte einen weiteren Park und kam dann auf eine enge Straße.
    Kurze Zeit später huschte er in eine gewundene Gasse. Die Mauern der dunklen Häuser ragten über den Eingang dieser Gasse, die es schon seit dem Mittelalter gab. Es war ein Weg, den er oft in seiner Jugend benutzt hatte, wenn er in diesen Teil der Stadt gekommen war, um seine Waren zu verkaufen.
    Der ihm nur zu gut bekannte Schauer rann ihm wieder einmal über den Nacken. Eine Sekunde später hörte er die unvermeidlichen Schritte hinter sich.
    Wenn man schon von einer interessanten Entwicklung sprechen wollte, so war dies eine ganz besondere Wendung der Dinge.
    Er ging weiter, sein Schritt blieb gleich, und er vermied auch alle anderen Anzeichen, die verrieten, dass er wusste, er wurde verfolgt.
    Einige der Häuser in dieser Straße waren mit steilen Treppen vor den Türen gebaut worden. In der Dunkelheit boten sie ihm viele Möglichkeiten, sich zu verstecken. Er wählte eine davon aus und trat leise in den Schatten der alten Mauern.
    Die Schritte hörten wenige Sekunden später auf. Wer auch immer ihm gefolgt war, hatte gerade bemerkt, dass sein Opfer verschwunden war. Adam atmete flach und wartete bewegungslos. Er hoffte, dass sein Verfolger die Jagd nicht aufgeben würde. Wer auch immer es war, Adam hatte einige wichtige Dinge mit ihm zu bereden.
    Ein paar Sekunden später waren die Schritte wieder zu hören, schneller diesmal.
    Adam achtete in der schmalen Gasse auf die Bewegung. Eine einzelne Gaslampe am anderen Ende bot gerade genug Licht, um Bewegungen im Schatten auszumachen. Für den Augenblick genügte das Licht.
    Die Gestalt seines Verfolgers erschien plötzlich als dunkler Schatten in der Gasse.
    Adam sprang aus seinem Versteck. Er stieß so heftig gegen den Mann, dass sie beide zu Boden fielen. Der Verfolger landete auf seinem Po und dämpfte den Aufschlag so ab. Etwas Metallisches klirrte auf den Steinen.
    Der Mann schrie auf, voller Angst und Zorn, doch dann schien er nach Luft zu ringen.
    »Keine Bewegung«, befahl Adam.
    Er sprang auf, trat einen Schritt zurück und suchte mit dem Fuß auf dem Boden, bis er gegen etwas stieß. Dann bückte er sich und hob ein Messer auf.
    »Wie ich sehe, sind Sie bewaffnet«, bemerkte er. »Daher muss ich annehmen, dass Sie mir nicht in der Absicht gefolgt sind, mich in die nächste Kneipe einzuladen.«
    Der Mann schluckte und fand dann seine Stimme wieder. »Eine Botschaft. Habe nur versucht, Ihnen eine Botschaft auszurichten, das ist alles. Kein Grund, mich so zu überfallen, Sie verdammter Bastard.«
    »Was war das für eine Botschaft, und wer hat sie …«
    Er hielt inne, als er fühlte, dass sich noch einmal die Haare in seinem Nacken sträubten. Wieder waren Schritte zu hören, die aus dem Schatten auf ihn zukamen.
    Er wirbelte herum und versuchte, zur Seite zu springen, doch dabei stieß er heftig gegen ein Eisengitter. Der zweite

Weitere Kostenlose Bücher