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Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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hielt inne und legte den Stift beiseite. Sie war noch nicht ganz zufrieden. Es war sicher eine sehr aufregende Szene, doch Edmund Drake schien die Kontrolle verloren zu haben. Das passte nicht zu seinem Charakter.
    Das leise Geräusch des Türklopfers war zu hören, gerade als sie den Stift wieder in die Hand nehmen wollte. Emma und Milly kamen aber schon früh wieder nach Hause. Offensichtlich hatte das Schauspiel, das sie heute Abend besucht hatten, nicht ihren Erwartungen entsprochen. Sie mussten schon in der Pause gegangen sein.
    Mrs. Plummer lag oben in ihrem Bett, sie hatte, wie an jedem Abend, ein Schlafmittel genommen, eine Mischung aus Laudanum und Gin. Dieses Mittel sorgte dafür, dass sie bis zum Morgen wie eine Tote schlief.
    Caroline lauschte noch einmal, dann stand sie auf, als sie nicht hörte, dass der Schlüssel ins Schloss geschoben wurde. Vielleicht hatten ihre Tanten den Schlüssel vergessen.
    Sie ging durch den Flur in die Eingangshalle. Dort blieb sie stehen, um durch das kleine bunte Glasfenster neben der Tür zu sehen. Erschrocken stellte sie fest, dass es Adam war, der vor der Tür stand. Er schien sich schwer gegen den Türrahmen zu lehnen.
    Schnell schloss sie die Tür auf. »Was tust du denn um diese Zeit hier?«
    »Das ist eine sehr lange Geschichte.« Mit einer Hand stützte er sich gegen den Türrahmen und sah sie mit einem Blick an, der seine Anspannung nicht verbarg.
    Ganz plötzlich wurde sie sich bewusst, dass sie nur mit einem Morgenmantel und Pantoffeln vor ihm stand.
    »Irgendetwas ist passiert«, meinte sie und versuchte, in seinem Gesicht zu lesen. »Was ist los?«
    »Darf ich reinkommen?«
    »Ja, natürlich.« Sie trat einen Schritt zurück und ließ ihn in den Flur.
    Er stieß sich vom Türrahmen ab. Als er die ersten Schritte machte, stellte sie fest, dass er sich nicht mit seiner üblichen Anmut bewegte.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte sie. Unter seinem Auge entdeckte sie die ersten Anzeichen eines blauen Flecks und beantwortete dann selbst ihre Frage. »Nein, ich sehe, es ist nicht alles in Ordnung. Du bist verletzt.«
    »Ich könnte ein Glas vom Sherry deiner Tanten brauchen«, gab er zu und warf seinen Hut auf den Tisch im Flur. »Oder vielleicht auch zwei Gläser.«
    Er zuckte zusammen, als er versuchte, seinen Mantel auszuziehen.
    »Komm, ich helfe dir.« Sie streckte die Hände aus, um ihm den Mantel von den Schultern zu ziehen. »Bitte, erzähle mir, was passiert ist.«
    »Könnte ich zuerst den Sherry bekommen?«
    Sie führte ihn durch den Flur in ihr Arbeitszimmer, setzte ihn in den Lehnsessel und goss ihm ein großes Glas Sherry ein.
    Er nahm einen kräftigen Schluck und stellte dann das Glas wieder ab, dabei stieß er ein Geräusch aus, das eine Mischung war aus einem Seufzer und einem Stöhnen.
    »Mir ist am heutigen Abend klar geworden, dass ich längst nicht mehr so jung bin, wie ich geglaubt habe«, meinte er. »Kein Wunder, dass alle mich drängen, endlich zu heiraten.«
    »Du machst mir wirklich Angst, Adam. Würdest du mir bitte sagen, was geschehen ist?«
    Er lehnte den Kopf gegen die Rückenlehne des Sessels und schloss die Augen. »Vor wenigen Augenblicken wurde mir eine Botschaft überbracht, von zwei Gentlemen der Verbrecherklasse. Mir wurde deutlich gemacht, dass das Tagebuch an die Sensationspresse weitergegeben wird, wenn ich nicht meine Nachforschungen nach den betrügerischen Investitionen und sehr wahrscheinlich auch nach den Morden einstelle.«
    Entsetzt beugte sie sich über ihn und strich über die Schwellung unter seinem Auge. »Man hätte dich umbringen können.«
    Er öffnete die Augen, und sie erkannte den Ausdruck des Räubers in ihnen. Ein Schauer rann über ihren Rücken.
    »Aber das hat man nicht getan«, antwortete er.
    Sie hatte ihn noch nie in dieser eigenartigen Stimmung gesehen. Was auch immer heute Abend vorgefallen war, es war gefährlich und gewalttätig gewesen, dachte sie.
    »Ich habe bemerkt, dass du die Hand an deine Rippen gelegt hast«, sprach sie weiter und bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Glaubst du, du hast dir ein paar Knochen gebrochen?«
    »Nein.« Vorsichtig legte er die Hand auf die Rippen, dann schüttelte er verneinend den Kopf. »Es ist nichts gebrochen, ich habe nur ein paar blaue Flecke abbekommen.«
    »Warte hier«, befahl sie und lief zur Tür. »Ich hole ein Tuch und ein wenig der Salbe, die Tante Emma für so etwas benutzt.«
    Er runzelte die Stirn. »Es ist wirklich nicht nötig …«
    Sie

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