Liebe und andere Parasiten
und frühere Lazygods-Leadsänger Ritchie Shepherd
Korrekt, dachte er.
Shepherd, 40, bekam Besuch von der Kriminalpolizei
War er vierzig? Wie alt das aussah, gedruckt. »Die Kriminalpolizei«, was für eine komische Bezeichnung.
in seiner 2,5-Millionen-Villa in Hampshire
Drei Millionen Pfund hatte er bezahlt, null Finanzierung, und das war noch ein Schnäppchen gewesen. Geschmacklose Leute wohnten in Villen. Er war nicht geschmacklos.
SHEPHERD
WEGEN
KINDERSEX
VERHAFTET
Ja, dachte er. Das steht wirklich da! Wie merkwürdig!
wo er mit seiner Frau Karin Olsson, früher ebenfalls Star der Lazygods, und zwei gemeinsamen Kindern wohnt.
Wer war dieser Mann, dieses Monster, der Kinder hatte und sich an einem Kind verging? Das durfte man ihm nicht durchgehen lassen, dachte Ritchie.
Shepherd, Sohn des ermordeten Helden Captain Greg Shepherd vom Sondereinsatzkommando, wurde auf das Polizeirevier Paddington Green in London gebracht und über Nacht dabehalten.
Wie sehr sich der Vater dieses Mannes für ihn schämen würde. Dieser Shepherd war er. Aber noch nicht ganz.
»Mit der Schlagzeile bin ich mir nicht sicher«, sagte Val, der neben ihn getreten war. »Die Leute könnten denken, es ginge um einen, der Schafe hütet. Das würde natürlich die Perversen anziehen und damit die Leserschaft vergrößern. Was meinen Sie?«
Ritchie sah sich um. Val hob das Kinn, lächelte und zog die Augenbrauen hoch.
»Wollen Sie das veröffentlichen?«, sagte Ritchie.
»Schauen Sie.« Val deutete auf eine Stelle direkt unter dem Titelkopf der Zeitung. »Da steht kein Datum.« Er sah Ritchie stirnrunzelnd an. »Es wundert mich, dass Sie das fragen. Sie sind doch gar nicht wegen Kindersex verhaftet worden. Oder doch? Haben wir uns eine Story durch die Lappen gehen lassen?«
»Das ist außerordentlich geschmacklos«, sagte Ritchie.
» Ich verstehe nicht «, sagte Val. »Wollten Sie das sagen? Dass Sie nicht verstehen, warum wir das gemacht haben?«
»Ich könnte mir zwei Gründe denken, und beide sind inakzeptabel.«
»Fahren Sie fort.« Val lächelte immer noch, und seine Stimme war sanft und freundlich.
»Ein Grund wäre illegal.«
»Oh, interessant. Darauf kommen wir noch zu sprechen, ja? Und der andere?«
»Ein Witz.«
»Ein Witz!« Val nickte und sah sich um. Er trat einen Schritt zurück, wandte Ritchie den Kopf wieder zu und starrte ihm in die Augen.
Val hob die Stimme und schrie, ja brüllte plötzlich so laut, dass Ritchie kaum glauben konnte, dass dieses Brüllen aus dem Mund eines Menschen kam. »Hast du eine Vorstellung davon, was Recht und Unrecht ist, Ritchie?« Ritchie sah ihn an. »Ich habe dich was gefragt, du mieses Arschloch! Kennst du den Unterschied zwischen Recht und Unrecht?«
Ritchies Mund klappte von selber auf.
»Natürlich kenne ich den«, sagte Ritchie. »Sie müssen mir nicht –«
»Untersteh dich, mir zu sagen, was ich tun und lassen soll, du elendes verficktes Stück Hundescheiße. Du fettes Arschloch. Du erbärmlicher, talentloser Wichser. Weißt du, was du tun solltest, wenn du mit mir redest, Arschloch? Auf den Knien solltest du liegen. Hat sie sich vor dir hinknien müssen, du hundsgemeines verficktes kinderschändendes Arschloch? Hat sie sich vor dir hinknien müssen, dass deine dicke verfickte Wampe über ihr hing? Was muss einer für ein Stück Scheiße sein, wenn er es nötig hat, ein Kind zu zwingen, ihm einen zu blasen?«
»Moment mal«, krächzte Ritchie, und zu seinem Erstaunen bewirkten die Lautstärke von Vals Stimme, die schreckliche Festigkeit seines Blicks und die Unflätigkeit seiner Sprache, dass er geschwächt, buchstäblich geschwächt wurde, sodass seine Glieder ganz schwerelos wurden und sein Körper schlotterte, statt sich zur Verteidigung zu straffen. Als das Erstaunlichste und Absurdeste überhaupt passierte und Val auf ihn zutrat und ihm mit dem Handrücken fest ins Gesicht schlug, da wirkte das gar nicht erstaunlich und absurd, auch nicht die Tatsache, dass Ritchie zu Boden sackte und dort halb liegen, halb sitzen blieb.
»Fragen Sie sich, warum ich diese Macht über Sie habe. Na los, frag dich das, du Arschloch«, sagte Val und schaute auf ihn nieder. »Weshalb kann ich Sie schlagen, und Sie wehren sich nicht mal, abgesehen davon, dass Sie ein mieser Feigling sind, der kleine Mädchen schikaniert, damit sie Sex mit ihm haben? Weil Sie ein Unrecht begangen haben, deshalb. Jetzt kennen Sie den Unterschied. Ich sehe genau, dass Sie sich selbst bemitleiden. Sie
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