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Liebe und andere Zufalle

Liebe und andere Zufalle

Titel: Liebe und andere Zufalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crusie Jennifer
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Vorteile«, stellte Jefferson fest. »Ich bin sicher, Ihr Vater hat Ihnen auch bei Ihrer Karriere geholfen.«
    »Sie hat es von selbst geschafft«, mischte Cal sich ein, noch immer mit ausdrucksloser Stimme. »Versicherungsgesellschaften sind schließlich nicht sentimental. Niemand wurde so oft befördert in ihrem Unternehmen, und niemand behauptet, das sei nur wegen ihres Vaters geschehen. Sie ist klug und arbeitet hart und ist sehr gut in ihrem Job.«
    In seiner Stimme lag etwas schrecklich Trostloses, das Min wie eine Überreaktion auf die Spannung in diesem Gespräch vorkam, und sie legte unbemerkt eine Hand auf seinen Rücken. Selbst durch seinen Anzug hindurch fühlten sich seine Muskeln so hart an, als streiche sie über Beton. Sie fühlte, wie er sich bei der Berührung noch mehr versteifte, dann entspannten sich seine Schultern etwas.
    »Natürlich, natürlich«, erwiderte Jefferson, aber er blickte dabei mit einem halben Lächeln seine Frau an. »Wir meinen einfach, dass es bewundernswert von ihr ist, in die Fußtapfen ihres Vaters zu treten.«
    »Oh, mein Vater ist kein Statistiker«, entgegnete Min.
    »Natürlich nicht, meine Liebe«, sagte Lynne mit einer gewissen Schärfe in der Stimme. »Wir finden es bewundernswert, dass Sie die richtige Wahl getroffen haben und im Geschäft Ihres Vaters geblieben sind.« An Min vorbei lächelte sie Cal an. »Findest du das nicht auch, Cal?«
    »Ich finde, Min macht alles richtig«, erwiderte Cal. »Und dieses Filet ist ausgezeichnet.«
    »Cal ist nicht ins Familiengeschäft eingetreten«, ließ Reynolds sich vernehmen und lächelte Min betont kumpelhaft an. Min dachte: Und du bist dumm wie Bohnenstroh, dass ausge rechnet du das auch noch laut sagst .
    »Nun ja, warum um Himmels willen sollte er das auch?«, entgegnete sie spöttisch. Sie nahm ihre Hand von Cals Rücken und dachte: Dieses Pack sehe ich nie mehr wieder, also zum Teufel mit ihnen .
    »Warum sollte er in das Familiengeschäft eintreten?«, echote Lynne und hob eine Augenbraue, was Min ärgerte, denn sie war sich ziemlich sicher, dass sie selbst das nicht konnte. »Nun, weil es sein Erbe ist.«
    »Nein«, widersprach Min, und Binks Augen wurden noch größer. »Das wäre ganz unpassend für ihn. Er tut genau das, was er auch tun sollte.« Lächelnd wandte sie sich Cal zu und bemerkte, dass er zwischen Bink und Harry hindurch leer vor sich hin starrte. Aha, vollkommen hinüber , dachte sie und blickte Harry an. Er klammerte sich noch immer an seine Gabel, und sein Blick schweifte angstvoll über die Gesichter. Kein Wunder, dass der Kleine sich dauernd erbrechen musste.
    Jefferson räusperte sich. »Unpassend für ihn, in eine hoch angesehene und gut eingeführte Rechtsanwaltsfirma einzutreten? Unsinn. Das ist Morrisey-Tradition.«
    Min blinzelte verwirrt. »Sind Sie in das Geschäft Ihres Vaters eingetreten? Ich dachte, Sie und Ihr Partner hätten die Firma aufgebaut.«
    Jenseits des Tisches brachte Bink das Unmögliche zustande und blickte mit ihrem kleinen Eulengesicht noch teilnahmsloser drein.
    »Das stimmt«, erwiderte Reynolds indigniert. »Sie haben die Tradition begründet.«
    »Hm, ich weiß nicht, ob man bei zwei Generationen schon von Tradition sprechen kann«, entgegnete Min scheinbar nachdenklich. Sie sah Harry an. »Möchtest du Rechtsanwalt werden, Harry?«
    Harry blinzelte ihr zu. »Nein. Ich will Ichthyologe werden.«
    Min erwiderte das Blinzeln. »Mit Fischen?«
    »Ja.« Harry hob das Kinn und grinste.
    »Wirklich gut«, meinte Min.
    »Harrison ist noch ein Kind«, stellte Lynne fest. »Nächste Woche will er Feuerwehrmann werden.« Sie lächelte Harry fast herzlich an.
    »Nein, nächste Woche will ich Ichthyologe werden«, widersprach Harry und wandte sich wieder seinen Kartoffeln zu.
    Ich habe dich lieb, kleiner Mann , dachte Min.
    »Harrison«, sprach Lynne, »möchtest du deinen Nachtisch nicht lieber in der Küche bei Sarah essen?«
    »Okay.« Harry schob seinen Stuhl kratzend zurück. »Entschuldigt ihr mich?«
    »Ja, mein Schatz«, antwortete Lynne, und Min beobachtete ihn, wie er aus dem Raum trottete, und dachte, Harry, du Glücklicher .
    »Nun ja«, sagte Lynne und wandte sich mit ihrem reptilienhaften Lächeln wieder dem Tisch zu. »Es tut mir Leid, dass ich Sie unterbrochen habe, Minerva. Was wollten Sie gerade sagen?« Sie blickte Min an, als wollte sie sagen Ich gebe dir eine Chance, alles demütig zurückzunehmen. Nutze sie .
    Min erwiderte das Lächeln. Du kannst mich mal,

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